Badoer: Überholen bleibt weiterhin schwierig
Der Ferrari-Testfahrer glaubt nach den ersten eigenen Erfahrungen nicht, dass die neuen Aerodynamikregeln das Überholen vereinfachen
(Motorsport-Total.com) - Als im Dezember die ersten Testfahrten mit Interimsboliden absolviert wurden, die schon mit einer Aerodynamik nach den Regeln der Saison 2005 ausgestattet waren, zeigten sich viele Piloten wenig begeistert. Zwar sind die Autos langsamer geworden, ein Zugewinn für die Show bedeute dies aber nicht. Auch mit den neuen Regeln wird es demnach schwer sein, einen Gegner zu überholen.

© Ferrari
Luca Badoer bleibt skeptisch, was die neuen Aerodynamikregeln betrifft
Da in dieser Saison der aerodynamische Abtrieb der Boliden insgesamt geringer ist, erhoffte man sich auch weniger negative Effekte, falls ein Fahrer einem anderen dichtauf folgt. Doch Rubens Barrichello erklärte schon im Dezember, dass dies nicht der Fall ist. "Wenn man einem anderen Auto dicht folgt, dann verliert man den wenigen Abtrieb ganz", so der Brasilianer.#w1#
Ferrari-Testfahrer Luca Badoer bestätigte nun diese Ansicht und äußerte zusätzlich seine Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Regeländerungen. Die Einschnitte in die Leistungsfähigkeit fielen nämlich weit geringer aus als im Vorfeld gedacht. "Am Ende werden wir maximal eineinhalb Sekunden langsamer sein", erklärte er der 'Gazzetta dello Sport'. "Das ist kein drastischer Einschnitt, der einen Effekt auf das Rennen haben wird."
Mehr noch: "Wer auch immer denkt, dass dies das Überholen vereinfachen könnte, ist ein Träumer", fuhr Badoer fort. "Die Probleme werden im Großen und Ganzen gleich bleiben. Es wird weniger Grip geben und der Unterschied mit der neuen Aerodynamik tritt besonders in mittelschnellen Kurven zutage, dort sind die Autos nervöser und es ist schwieriger, sie auf der Ideallinie zu halten. Aber es geht eigentlich nur darum, sich daran zu gewöhnen."
Badoer, der gerade auf der Strecke in Vallelunga, vor den Toren Roms, testet, erkannte kaum signifikante Unterschiede im Fahrverhalten. "Die Unterschiede spielen kaum eine Rolle", erklärte er. "Hier in Vallelunga kann ich von der 'Roma'-Kurve bis in den Bereich 'Cimini' voll fahren - genau wie Mitte Oktober. Die Leistungsminderung wird nicht lange vorhalten." Außerdem bestätigte er, dass bereits 99 Prozent der aerodynamischen Teile bei Ferrari im Hinblick auf die Saison an die neuen Regeln angepasst wurden.

