Aus in Q1 kam für Gutierrez überraschend

Esteban Gutierrez war der Meinung, dass er eigentlich eine ordentliche Runde hingelegt habe, doch der Zeitenmonitor sagt etwas anderes - Kaltenborn enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Für Sauber war der Quali-Auftritt in Monaco kein besonders guter Anlass für eine Party heute Abend. Besonders Esteban Gutierrez schien als 19. nicht gerade vom Glück gesegnet, was sich der junge Mexikaner auch nicht erklären kann: "Es ist enttäuschend, dieses Resultat zu holen. Selbst mit den Bedingungen zu Beginn schien es nicht so schlecht zu sein. Wir schienen sehr schnell zu sein, als die Strecke etwas nasser war."

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez wähnte sich eigentlich auf einer guten Runde Zoom

"Das Problem kam, als die Strecke abtrocknete", schildert er weiter. "Ich konnte nicht mehr Grip finden, um schneller zu sein. Ich habe eine gute Runde zusammengebracht, von der ich gedacht habe, dass es knapp reichen könnte. Am Ende war es eine sehr langsame Runde. Es ist also ein wenig verwirrend. Ich habe vermutlich die Reifen überhitzt. Das hat zu wenig Grip geführt. Das müssen wir eingehend analysieren und verstehen."

"Es war schwierig, immer den richtigen Reifen zu haben", erklärt Gutierrez seine Probleme. "Die Strecke hat sich ständig verändert. Am Anfang hat es aufgehört zu regnen, dann hat es wieder begonnen und wieder aufgehört. Man muss sich an alles anpassen. Ich habe das Limit stetig besser gefunden. In Kurve fünf habe ich ein paar Fehler gemacht, weil es sehr schwierig beim Bremsen war. Wir hatten kein Vertrauen dort."

Doch letztendlich sei es keine Frage von Fehlern gewesen, wie der Mexikaner meint: "Es fehlte einfach an Speed, was ein wenig überraschend ist. Denn wenn man eine Runde fährt, von der man denkt, dass sie gut ist, und man dann auf die langsame Zeit schaut, dann ist das verwirrend. Wir müssen unsere Schlüsse daraus ziehen und es beim nächsten Mal besser machen."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Monaco, Samstag


Auch Teamchefin Monisha Kaltenborn zeigt sich über das Resultat nicht gerade erfreut: "Wir sind nicht nur ein wenig enttäuscht, denn ich denke, dass wir ein viel besseres Resultat hätten holen können - mit beiden Autos", so die Österreicherin gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Die Bedingungen waren schwierig, aber das ist ja für alle gleich. Esteban schien große Probleme damit zu haben. Bei Nico haben wir einen Fehler bei der Reifenwahl gemacht. Wir haben ihn erneut auf Intermediates rausgeschickt, um die Reifen dann noch einmal später zu wechseln", erklärt sie das frühe Ausscheiden des Deutschen.

"Ich bin sicher, dass er in Q3 gekommen wäre, wenn wir nicht den Fehler gemacht hätten." Im engen Monaco ist ein hinterer Startplatz aufgrund der schwierigen Überholsituation besonders hinderlich, doch das sieht Kaltenborn anders: "Hier ist es nicht so wichtig, weiter vorne zu stehen, weil man den Ausgang hier nie vorhersagen kann. Man muss auf alles vorbereitet sein. Es wäre ein schönes Resultat, wenn wir in Q3 gewesen wären."

Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn hatte ob des Ergebnisses ein wenig zu grübeln Zoom

Generell gehe es mit Sauber aber bergauf, sagt sie. "Wir können dieses Rennen aber nicht als Maßstab für den Fortschritt nehmen, weil es ziemlich besonders ist. Es war wichtig, dass die Teile, die wir in Barcelona eingeführt haben, ein Schritt nach vorne waren. Es war zwar kein großer, aber das wussten wir." Die Halbinderin hofft, dass Sauber so schnell wie möglich aus dem Tief herauskommen kann.

Denn die aktuelle Schwächeperiode hat auch Einfluss auf 2014, wie sie zugibt: "Es hilft natürlich nicht. Wir würden lieber mehr Ressourcen auf echte Performanceentwicklung setzen, statt darauf, unsere Probleme zu lösen um dahin zu kommen, wo wir uns zu Beginn der Saison gesehen haben. Es ist nicht gut, aber so ist die Situation." Personelle Konsequenzen seien bis jetzt aber nicht geplant: "Die Fehler werden von Menschen begangen und nicht von Maschinen. Das hat aber nicht zu personellen Konsequenzen geführt", bestätigt Kaltenborn abschließend.