Audis Formel-1-Erfolgsplan: "Wollen im dritten Jahr vorne mitfahren"

Adam Baker, Formel-1-Projektleiter bei Audi, skizziert die ambitionierten Pläne des deutschen Autobauers - Schon im dritten Jahr sollen erste Siege gelingen

(Motorsport-Total.com) - Wenn ein neuer Hersteller in eine Rennserie einsteigt, dann mit dem Ziel, irgendwann um Siege und Titel mitzukämpfen. Das ist bei Audi in der Formel 1 nicht anders. Und das "irgendwann" hat der deutsche Autohersteller klar definiert.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Showcar von Audi

Audi fackelt nicht lange und will schon 2028 ganz vorne mitkämpfen Zoom

"Unser Ziel ist, im dritten Jahr vorne mitzufahren", sagt Adam Baker, Leiter des Formel-1-Projekts von Audi, im Gespräch mit 'Sport Bild'. Nach seinem Einstieg als offizielles Werksteam zur Saison 2026 gibt sich die Marke also eine zweijährige Anlaufzeit, um dann 2028 zu den Topteams der Königsklasse zu zählen.

"Dafür brauchen wir einen Top-Antrieb. Wir wollen zeigen, wofür 'Made in Germany' steht: eine zuverlässige Antriebseinheit auf höchstem Niveau. Wir sind super stolz, dass es wieder einen deutschen Standort für die Teilnahme in der Formel 1 gibt."

Entsprechend hoch sind die Ambitionen, entsprechend zahlreich aber auch die Skeptiker. Doch Baker betont: "Audi hat den Einstieg früher als alle anderen Hersteller in den vergangenen Jahrzehnten bekannt gegeben. Wir sind rechtzeitig dran."

Baker: "Motorsport ist Teil der DNA von Audi"

"Aber wir kennen und respektieren die Größe der Herausforderung, die vor uns liegt", ergänzt er. "Wir werden einen guten Job für 2026 machen. Da habe ich keine Zweifel."

Baker stieß 2021 zu Audi, nachdem er zuvor als Sicherheitsdirektor bei Automobil-Weltverband FIA fungierte. Er hat das technische, strategische, operative und finanzielle Gesamtkonzept für das erste Engagement der Marke in der Formel 1 entwickelt.

"Motorsport ist Teil der DNA von Audi", bekräftigt Baker. "Und natürlich steigt eine Marke wie diese nicht in die Formel 1 ein, um hinterherzufahren. Wir wollen erfolgreich sein. Das ist der Anspruch, ansonsten hat man in dem Sport nichts zu suchen."

Man sei aber auch nicht blauäugig: "Wir wissen um die starke Konkurrenz. Aber bei Power-Unit und Chassis wird es tiefgreifende Änderungen im technischen Reglement geben. Es ist eine Herausforderung für alle, nicht nur für uns. Das eröffnet uns als Newcomer die Chance, schneller konkurrenzfähig zu sein."


Fotos: Präsentation: Formel-1-Showcar von Audi


2026 perfekter Zeitpunkt für Formel-1-Einstieg

"Hinzu kommt, dass die Kosten für die Entwicklung sowohl beim Motor als auch beim Chassis gedeckelt sind. Wir haben also eine zuverlässige finanzielle Planbarkeit. Ohne die wäre ein Einstieg nicht so attraktiv gewesen", erklärt der Audi-Projektleiter.

Natürlich habe man einen Wissensrückstand, was die Entwicklung eines Formel-1-­Antriebs angeht. "Den müssen wir aufholen", so Baker. "Aber dafür haben wir genügend Zeit und ein super erfahrenes Team an Bord, ich denke da nur an die sehr erfolgreiche DTM-Zeit, das Formel-E-Engagement oder unsere Le-Mans-Ära."


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"Dennoch wird es in der ersten Saison darum gehen, dass wir eine möglichst hohe Zuverlässigkeit haben", blickt er voraus. Danach wolle man sich "immer weiter steigern".

Bis es soweit ist, arbeitet man weiter eng mit Sauber zusammen, bevor deren Formel-1-Team vollständig in Audi-Hände übergeht. "Wir arbeiten auf technischer Ebene mit Sauber Technologies zusammen. Das braucht es auch, damit wir verstehen, wie das Fahrzeug-Konzept aussehen soll. Ohne das geht es nicht."