• 30.06.2006 21:12

  • von Marco Helgert

Auch Trulli wünscht sich neue Safety-Car-Regeln

Ein Durchlassen der besser platzierten Fahrer stößt beim Toyota-Piloten nicht auf Gegenliebe, doch es gäbe Klärungsbedarf in Safety-Car-Phasen

(Motorsport-Total.com) - Eine Safety-Car-Phase in den Rennen ist bei vielen Fans beliebt, schiebt sie doch das Feld wieder enger zusammen. Einige Fahrer haben dabei jedoch bessere Chancen, einen Nutzen daraus zu ziehen als andere. Sollte ein überrundeter Fahrer vor einem fahren, so muss man erst an ihm vorbei. Um hier eine ausgeglichene Situation zu schaffen, fordern einige Fahrer nun geänderte Regeln.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli ist noch nicht überzeugt von den Vorschlägen seiner Kollegen

Überrundete Piloten sollen demnach hinter dem Safety-Car durchgereicht werden, bis nur noch die Fahrer in der Führungsrunde einander gereiht um den Kurs trödeln. Doch so einfach die Idee auch klingen mag, die Umsetzung fällt schwer. Schon bei früheren Versuchen scheiterte eine Reform daran.#w1#

"Wenn man diese Fahrer nach vorn lässt, dann müsste man auch alle Fahrer am Ende des Feldes nach vorn lassen, die sie schon überrundet haben", so Trulli zu 'autosport.com'. "Dann würde sie wieder in der gleichen Runde liegen. Das ist keine klare Situation und wir können in solchen Fällen dem Fahrer vorn nicht sagen, dass er langsamer machen soll."

Problematischer sei ohnehin das Zusammenschieben des Feldes vor dem Restart, denn der Führende gibt das Tempo vor und entscheidet, wann er Gas gibt. "Wenn wir das lösen, wenn man also nur ab einem bestimmten Punkte starten darf und dann nicht mehr absichtlich bremsen darf, dann wäre es viel einfacher", fuhr der Italiener fort.

Ein Durchlassen nach US-amerikanischem Vorbild könnte jedoch böses Blut bringen. "Der Überrundete würde sich so zurückrunden", erklärte Trulli. "Das wäre keine schlechte Sache, aber es kommt auf den Standpunkt an. Wenn man hart kämpft und einen überrundet, dann ist es nicht fair, wenn er diese Runde plötzlich zurückbekommt."

Zudem dürfte man Fahrer nicht bestrafen, nur weil das Safety Car auf die Strecke geht. "Das Safety Car gibt ihnen (den Fahrern an der Spitze; Anm. d. Red.) die Chance, sich wieder enger zusammenzuschieben. Das ist aber doch keine Schuld der Piloten dazwischen. Und wir können uns auch nicht einfach in Luft auslösen, wir fahren ja selbst ein Rennen."

Ein weiteres Problem ist noch immer das Abkühlen der Reifen während der Safety-Car-Phasen. Eine schnelle Lösung wird es hier nicht geben, doch Trulli bringt immerhin eine neue Idee ins Spiel. "Die einzige Art, dieses Problem zu vermeiden, ist, keine Reifenwärmer mehr zu erlauben", so Trulli. "Dann müsste man die Reifen anders konstruieren, damit sie bei einem Restart problemlos funktionieren."