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Anforderungen an den Motor in Monaco anders als sonst
In Monaco ist Motorleistung weniger entscheidend als auf anderen Rennstrecken, dafür sind andere Kriterien umso wichtiger
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco ist turnusmäßig nach Barcelona das zweite Rennen für die Motoren und somit eine gewisse Herausforderung, was die Zuverlässigkeit angeht. Allerdings gilt der Kurs im Fürstentum an der Côte d'Azur als wenig anspruchsvoll für die V10-Triebwerke, was die üblichen Belastungswerte angeht. Dafür sind andere Faktoren umso wichtiger.

© Renault
Der Renault-V10 muss in Monaco anderen Belastungen als sonst standhalten
"Monaco hat die Reputation als am wenigsten anspruchsvolle Motorenstrecke des Jahres, aber das kann ich als Märchen brandmarken", erklärt Fabrice Lom, Motoreningenieur von Giancarlo Fisichella. "Die Parameter, die normalerweise die Belastungen einer Rennstrecke ausmachen, sind sehr gering - so dauert zum Beispiel die längste Volllastpassage nur acht Sekunden, die Durchschnittsgeschwindigkeit ist gering und die Renndistanz ist die kürzeste der Saison."#w1#
Eine Vereinfachung auf diese wenigen Faktoren sei allerdings nicht angebracht, so der Franzose. Die Strecke beschreibt er als "sehr kurvig und extrem wellig, was bedeutet, dass die Motoren leicht einmal überdrehen können. Außerdem ist in den langsamen Kurven Leistung in Drehzahlbereichen notwendig, die nicht gewöhnlich sind - durch die Haarnadel beim 'Grand Hotel' haben die Autos zum Beispiel nur 45 km/h drauf."
"Der Motor muss so fahrbar wie möglich sein", weiß Lom. "Ein Manko in der Maximalleistung wird weniger stark bestraft als auf anderen Strecken, und wir haben die Einstellungen des Motors darauf angepasst, niedrige Drehzahlen und plötzliche Beschleunigung simuliert. In Monaco kommt es eher auf einen runden V10 an als auf einen leistungsstarken. Gute Power bei langsamen Geschwindigkeiten ist ebenso entscheidend wie eine gute Integration ins Chassis, denn dadurch werden mechanischer Grip und Handling des Autos gefördert."
"Eine weitere Herausforderung ist die Kühlung. Wir verwenden sehr eng beisammen liegende Gangeinstellungen, um die Beschleunigung zu optimieren. Dadurch ist das Verhältnis zwischen Drehzahl und Geschwindigkeit höher - und je höher es ist, desto höher das Überhitzungsrisiko. Das ist eine unserer Sorgen in Monaco. Wenigstens ist aber aerodynamische Effizienz weniger wichtig, also können wir größere Kühlöffnungen verwenden als sonst, ohne dafür ein großes Zeithandicap hinnehmen zu müssen", fügt er an.

