• 31.01.2013 15:56

  • von Stefan Ziegler

Anderson wittert Fortschritte bei McLaren-Neuwagen

Der langjährige Formel-1-Designer Gary Anderson bescheinigt McLaren für den MP4-28 gute Arbeit und erklärt, was am Neuwagen anders gestaltet ist

(Motorsport-Total.com) - Ambitioniert in die neue Saison gehen: Mit dem MP4-28 hat McLaren am Donnerstag auf den ersten Blick kein revolutionäres Rennauto vorgestellt, doch der frühere Formel-1-Designer Gary Anderson ist anderer Meinung. "McLaren hat das vergangene Jahr mit dem schnellsten Auto beschlossen. Der neue MP4-28 scheint eine gute Steigerung davon zu sein", sagt der Brite gegenüber 'BBC'.

Titel-Bild zur News: MP4-28

Formel-1-Experte Gary Anderson macht am McLaren MP4-28 einige Innovationen aus Zoom

"Die Fortschritte beginnen bei der Frontpartie. Das Auto weist ein höheres Chassis und eine höhere Nase auf. Da ist man der Maximalhöhe ziemlich nahe gekommen", meint Anderson und erklärt: "Das schafft im Vergleich zu 2012 mehr Raum für einen verbesserten Luftstrom unter dem Auto. Außerdem ist man dem Beispiel von Ferrari gefolgt und hat an der Vorderachse Zug- statt Druckstreben eingebaut."

"Dadurch wird der Schwerpunkt abgesenkt und der Luftstrom vom Frontflügel kann besser genutzt werden", sagt der Formel-1-Experte, der auch im Bereich der Seitenkästen Neuerungen ausgemacht hat. Diese würden sich am MP4-28 ? im Vergleich zum Vorjahr - etwas weiter hinten befinden, was eine bessere Luftführung zur Folge habe. "Auch der Heckbereich wurde dahingehend optimiert."

Antriebswelle und Querlenker seien nun in einem Element zusammengefasst, zudem habe man das "Colaflaschen-Heck" noch weiter optimiert. Keine Neuheiten dagegen beim Auspuff: "Die Auspuffgase werden getrennt nach hinten weggeleitet. Das hat McLaren beibehalten", sagt Anderson. "Sie nutzen kein Tunnel-System wie beispielsweise Red Bull." Wohl aber weiterhin recht kleine Auspufföffnungen.


Fotos: Präsentation des McLaren MP4-28


Aus gutem Grund, wie der erfahrene Formel-1-Designer hinzufügt: "Die Auspuffgase treten dadurch schneller aus und generieren damit auch mehr Abtrieb, wenn sie auf die aerodynamisch gestaltete Bremsluft-Zuführung treffen." Und all dies lässt laut Anderson nur eine Schlussfolgerung zu: "Insgesamt scheint McLaren mit dem MP4-28 einen guten Schritt nach vorn gemacht zu haben."