• 28.03.2009 16:29

  • von Fabian Hust

Anderson glaubt nicht an ein Podium für Force India

Der ehemalige Chefdesigner über die aktuelle Situation im indischen Rennstall und die Chancen auf eine bessere Zukunft

(Motorsport-Total.com) - An die Zusammenarbeit mit Mercedes knüpft Force India große Hoffnungen, doch viele Experten glauben, dass der Rennstall es dennoch nicht schaffen wird, die rote Laterne abzugeben. In der Qualifikation zum Großen Preis von Australien konnte man jedenfalls nur den Toro Rosso von Sébastien Bourdais schlagen.

Titel-Bild zur News: Gary Anderson

Gary Anderson hält viel von den technischen Angestellten des Teams

Der frühere Formel-1-Designer Gary Anderson glaubt jedenfalls nicht, dass das Team sich berechtigte Hoffnungen machen sollte, dieses Jahr ein Rennen auf dem Podium zu beenden, so wie sich dies Teamchef Vijay Mallya wünscht - natürlich mit der entsprechenden Unterstützung des Faktors Glück.#w1#

"Das Team ist in Realität das kleinste der Formel 1." Gary Anderson

"Das Team ist in Realität das kleinste der Formel 1", so Anderson gegenüber 'crash.net'. "Toro Rosso hat zwar weniger Leute, aber sie bekommen das Auto von jemand anderem gebaut", so der Ire, der jahrelang selbst für das Vorgänger-Team Jordan gearbeitet hatte, das vor elf Jahren zusammen mit Damon Hill und Ralf Schumacher beim Großen Preis von Belgien einen Doppelsieg feiern konnte und ein Jahr später mit Heinz-Harald Frentzen sogar zwei Rennen gewann.

Der Geldbeutel von Mallya sei "einfach nicht groß genug", um an diese Erfolge anzuknüpfen - auch die nachfolgenden Besitzer schafften dies nicht, egal ob Midland oder Spyker. Grundsätzlich glaubt Anderson, dass der indische Rennstall mit Mark Smith und James Key die richtigen Leute hat, man aber "Stabilität auf der Management-Seite" brauche. So hat es erneut eine Umstrukturierung gegeben, Mike Gascoyne und Colin Kolles sind dieses Jahr nicht mehr an Bord.


Fotos: Force India, Großer Preis von Australien, Samstag


Man benötige für den Erfolg zwar nicht das größte Budget, aber zumindest ein stabiles: "Man muss wissen, wie man es ausgeben kann. Wenn Vijay ihnen diese Zuversicht und Stabilität gibt, um das Ausgeben zu planen und ein kosteneffizientes Entwicklungsprogramm auf den Weg zu bringen, dann können sie ein gutes, solides Mittelfeld-Team werden und ein paar Punkte holen."

Es sei unrealistisch zu glauben, dass das Team dieses oder kommendes Jahr auf das Podium fahren kann. Zunächst einmal benötige man hierfür deutlich mehr Geld und Stabilität im Team: "Das ist der erste Schritt. Wenn sie das haben, dann können sie von dort aus weitere Fortschritte erzielen."