• 23.05.2015 19:23

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Anarchie im Fürstentum: McLaren schimpft über Schlafmützen

Harte Kritik an den Konkurrenten und der Rennleitung: Alonso und Button sehen neue Auswüchse bei den Behinderungen und prangern die Passivität der FIA an

(Motorsport-Total.com) - Der dichte Verkehr auf den engen Landstraßen und in den schmalen Gässchen des Mittelmeer-Paradieses kann zur Nervenprobe mutieren. Fernando Alonso und Jenson Button sind spätestens seit dem Qualifying zum Monaco-Grand-Prix am Samstag keine Ausnahme mehr: Die McLaren-Piloten beschweren sich über Konkurrenten, die ihre Rückspiegel mit chronischer Missachtung straften.

Der Spanier ärgert sich darüber, dass ihm im Freien Training und im Zeittraining schnelle Runden zunichte gemacht wurden: "Einige kamen aus der Box und drehten eine sehr langsame Outlap - du warst auf deinem schnellen Umlauf und sie haben an jedem einzelnen Bremspunkt die Türe zugeschlagen", flucht Alonso darüber, dass er nicht vorbeigelassen wurde. Namen nennt er aber keine.

Alonso erkennt einen deutlichen Unterschied im Vergleich zu den Vorjahren: "Der Verkehr an diesem Wochenende ist wirklich schlimm." Kurios ist: 2015 sind weniger Autos und weniger drastisch langsamere Nachzügler mit von der Partie, weshalb weder Quantität noch Qualität der Boliden etwas mit der Entwicklung zu tun haben können. Mit seiner Beobachtung steht der Ex-Champion nicht alleine da. Auch Kimi Räikkönen beklagt sich, Teamkollege Button schließt sich an.

Der Brite lässt jedes Understatement beiseite, wenn er die Rennleitung und ihre Passivität für die Auswüchse verantwortlich macht: "Ich stimmte völlig zu. So heftig war es noch nie. Das Problem ist, dass es keine Strafe gibt." Alonso ist überrascht, dass die Rennleitung dem bunten Treiben gelassen zusieht: "Es wundert mich, dass nicht mehr untersucht wird. Im Freien Training schien es keine Regeln zu geben."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco


Button hat die Schwierigkeit, die Pirelli-Pneus bei Außentemperaturen von unter 20 Grad Celsius zum Arbeiten zu bringen, als Erklärung ausgemacht: "Das hängt sicher zum Teil damit zusammen, dass die Reifen so lange brauchen, um auf Temperatur zu kommen. Also werden zusätzliche Aufwärmrunden gefahren und es wird konfus", analysiert der McLaren-Star. Eine Strafe gab es dann übrigens doch noch für Toro-Rosso-Youngster Carlos Sainz, der Räikkönen im Weg stand: Er hatte es verpasst, sein Auto von den Rennkommissaren wiegen zu lassen...