• 30.10.2009 19:01

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Alonso: "Mit mir selbst bin ich zufrieden"

Fernando Alonso behauptet, dass er seinen Teamkollegen keine Chance gelassen hat, und spricht über die neue Strecke in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - Selbst im verkorksten Vorjahr gelang es Fernando Alonso irgendwie, zwei Grands Prix zu gewinnen, auch wenn einer davon manipuliert war. Doch dieses Jahr ging der zweifache Weltmeister komplett leer aus, sodass er sich schon auf seinen Wechsel zu Ferrari freut. Ein bisschen mehr als einen Podestplatz und den neunten WM-Rang hatte er sich schon erhofft.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist froh, wenn die Saison 2009 endlich vorbei ist...

"Diese Saison war eine Enttäuschung für mich, denn wir waren mit großen Hoffnungen in sie gestartet", gibt Alonso zu Protokoll. Nach dem starken Saisonfinish 2009 hatte er insgeheim sogar gehofft, "um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können. Wir realisierten aber sehr schnell, dass das nicht klappen würde. Es war also eine frustrierende Saison. Aber trotzdem versuche ich, die positiven Aspekte mitzunehmen."#w1#

"Mit meiner Performance bin ich glücklich", so der Spanier. "Ich weiß, dass die Leute immer erwarten, dass ich meine Teamkollegen schlage, aber das ist kein mathematisches Gesetz. Ich habe jetzt zwei Jahre lang Teamkollegen geschlagen, die in der GP2 Rennen gewonnen haben und in anderen Kategorien Meister waren. Die sind nicht durch Zufall in die Formel 1 gekommen. Ich bin mit mir zufrieden und hoffe, dass ich nächstes Jahr beweisen kann, dass ich besser als je zuvor bin."

Den Vorwurf, er sehe deshalb so gut aus, weil Nelson Piquet jun. und Romain Grosjean keine starken Gegner waren beziehungsweise sind, lässt Alonso nicht gelten: "Die machen sich gut, wir haben nur im Moment eines der schlechtesten Autos. Toro Rosso ist besser als wir, Force India ist besser als wir. Als diese Jungs zu Renault gekommen sind, war das Team nicht konkurrenzfähig. Außerdem bin ich fast immer ins dritte Qualifying gekommen, aber das war jedes Mal ein kleines Wunder."

Der 28-Jährige glaubt nicht, dass seine Teamkollegen schlechter sind als der zuletzt hochgelobte Toyota-Quereinsteiger Kamui Kobayashi: "Wenn sie in einem Toyota sitzen würden, würden sie vielleicht sogar um das Podium kämpfen, denn sie waren in der GP2 viel stärker als er." Was er nicht offen sagt, aber mit seinem Statement andeutet: "Und wenn die auf das Podium fahren können, dann kann ich mit einem Toyota gewinnen!"


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Abu Dhabi


Von der Strecke in Abu Dhabi ist Alonso nicht so begeistert wie einige seiner Kollegen: "Die schnellen Kurven sind gut, der erste Sektor macht Spaß, aber sonst hat es vor allem 90-Grad-Kurven. Zumindest hat man immer etwas zu tun - man kann nie durchatmen. Vielleicht ist der Mittelsektor mit den zwei langen Geraden halbwegs normal. Die Bremspunkte sind kritisch. Das ist der Abschnitt, der am wenigsten Spaß macht", sagt er.

Und weiter: "Am Sonntag wird es nicht mehr so viele Fehler geben wie heute, denn bis dahin haben sich alle an die Strecke gewöhnt. Das Problem ist auch, dass man zum Überholen von der sauberen Linie in den Sand muss. Da dauert es drei bis vier Kurven, bis man die Reifen wieder sauber bekommt, und danach hat man sehr wenig Grip. Das könnte dazu führen, dass es einige Fahrer weniger aggressiv angehen lassen."

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