• 22.06.2017 22:55

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Alonso: Mercedes-Power für McLaren würde "nichts ändern"

Der Spanier macht seinen Verbleib in Woking nicht von dem Antriebszulieferer abhängig - Er will ein siegfähiges Auto, nur die Aussicht darauf reicht nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Ex-Weltmeister Fernando Alonso lässt einen Verbleib bei seinem bisherigen Arbeitgeber McLaren über die Saison 2017 hinaus zunehmend unwahrscheinlicher wirken. Wie der Spanier im Vorfeld des Aserbaidschan-Grand-Prix in Baku verkündet, hätte seine Entscheidung für oder gegen McLaren nichts damit zu tun, mit welchem Antriebsstrang das Team im kommenden Jahr in der Formel 1 antritt. Über einen möglichen Wechsel von Honda zu Mercedes sagt er: "Es würde nichts ändern."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso könnte bald in einem anderem Formel-1-Cockpit sitzen Zoom

Alonso will kein Auto mit Power von einem bestimmten Hersteller - denn schon als McLaren 2014 noch ein Kunde bei den Silberpfeilen war und einen deutlich überlegenen V6-Hybriden im Heck hatte, ging es mit dem Projekt bergab. Er wünscht Material, mit dem er nach über vier Jahren ohne Grand-Prix-Sieg endlich wieder Rennen gewinnen kann - und zwar nach eigener Aussage schon nach der Formel-1-Sommerpause im September, was für McLaren einer Utopie gleichkommt.

Dennoch wiederholt Alonso: "Meine Entscheidung hat nichts damit zu tun, welchen Antrieb wir im kommenden Jahr fahren werden", sagt er. "Es geht ausschließlich darum, ob wir siegfähig sind." Es könnte auch damit zusammenhängen, dass ein für Mercedes umgerüsteter McLaren MCL32 nicht unbedingt schnell sein muss. Denn das offenbar stimmige Chassiskonzept müsste teilweise über den Haufen geworfen werden, um einen architektonisch ganz unterschiedlichen Motor zu verbauen.

Hinzu kommt, dass die Mercedes-Kunden nicht mehr uneingeschränkt das beste Material zur Verfügung haben. Schließlich hat Ferrari die Lücke zum Branchenprimus weitgehend geschlossen, wofür die Erfolge der Haas-Mannschaft sprechen. 2018 könnten die Italiener vorbei- und Renault nachziehen.