Alonso kann sich einen Wechsel zu Ferrari vorstellen

Ende 2006 möchte Fernando Alonso ins beste Team der Formel 1 wechseln - Strategie für sein WM-Finale 2005 heißt Zuverlässigkeit

(Motorsport-Total.com) - Mit 26 Punkten Vorsprung nimmt WM-Leader Fernando Alonso die verbleibenden sechs Rennen der Weltmeisterschaft 2005 in Angriff. Der Renault-Pilot kann damit auf Nummer sicher gehen und Verfolger Kimi Räikkönen auch mit zweiten und dritten Plätzen in Schach halten. Genau diese Strategie will er von nun an verfolgen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will zum besten Team - und schließt dabei Ferrari nicht aus...

"Ich habe zweifellos von Räikkönens Ausfällen in den ersten Grands Prix profitiert", gab er gegenüber der Fachpublikation 'Autosprint' zu, "aber ich möchte das nicht Glück nennen, denn ich glaube nicht an Glück. Außerdem hat Renault hart dafür gearbeitet, leistungs- und standfestigkeitsmäßig für das Auftaktrennen in Australien bereit zu sein. Das war von Anfang an unser Vorteil, auch wenn man inzwischen zugeben muss, dass der McLaren das schnellere Auto ist."#w1#

"To finish first, you first have to finish"

Ausgerechnet McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis hat einmal den legendären Spruch "To finish first, you first have to finish" in die Welt gesetzt, der den "Silberpfeilen" 2005 selbst auf den Kopf zu fallen droht. Denn selbst wenn der aktuelle MP4-20 von nun an nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig sein sollte, reichen Alonso 35 Punkte aus sechs Rennen in jedem Fall zum WM-Titel. Umgerechnet entspricht dies fünf dritten und einem vierten Platz.

"Für uns hat Priorität, jedes Rennen zu beenden und zuverlässig zu sein, während sie um jeden Preis schnell sein und dafür auch Risiken auf sich nehmen müssen", spekulierte der Spanier. "Wir haben zugunsten der Zuverlässigkeit drei oder vier Zehntelsekunden im Bereich der Motorleistung und der aerodynamischen Effizienz geopfert, aber wir sind zufrieden mit dem, was wir haben. Außerdem fühle ich mich jetzt, in meinem dritten Jahr bei Renault, komplett ins Team integriert. Dadurch komme ich mir vor wie ein Teil des Autos."

Dass seine Liebe zum französisch-britischen Rennstall nicht unbedingt von ewiger Dauer sein muss, ist dem 24-Jährigen aber klar, zumal der Rücktritt von Michael Schumacher herannaht und danach mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Bewegung ins Transferkarussell kommen wird. Schon vor einigen Jahren wurde Alonso ja mit Ferrari in Verbindung gebracht, damals entschied er sich jedoch gegen eine vertragliche Bindung mit dem Traditionsrennstall, weil ihn Jean Todt im Prost-Team parken wollte.

Ferrari könnte Ende 2006 für Alonso zum Thema werden

Auf die Frage, ob ein Wechsel zu Ferrari wünschenswert wäre, antwortete er mit einem Ja, "zumindest nach heutigem Stand, denn in den letzten fünf Jahren haben sie das beste Auto gebaut, das konkurrenzfähigste. Jeder Fahrer will im Cockpit des schnellsten Autos sitzen, aber das ist auch eine Frage der Zeit. Jetzt gerade möchte zum Beispiel jeder für Renault oder McLaren fahren. Wenn also mein Vertrag mit Renault ausläuft, werde ich alle Optionen prüfen", gab Alonso zu Protokoll.

Was ihn jedoch nach derzeitigem Stand der Dinge davon abhält, an die Seite von Schumacher zu wechseln, ist neben der vertraglichen Situation vor allem die interne Rollenverteilung bei Ferrari: "Sie haben immer eine Nummer eins und eine Nummer zwei. Da sind die Fronten klar. Ich finde aber, dass sich zwei Fahrer innerhalb eines Teams gegenseitig antreiben sollten, denn das steigert die Motivation eines jeden Piloten", sagte er.