• 16.09.2007 12:57

Alonso: "Ich bin nicht besorgt"

Der McLaren-Mercedes setzt weiter auf die Unterstützung seines Teams und hofft, dass Ferrari in Belgien nicht überlegen ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, was passierte bei deinem ersten Versuch im Qualifying?"
Fernando Alonso: "Ich habe die Kontrolle über das Auto komplett verloren. Ich drehte mich, der erste Reifensatz war zu diesem Moment schon hin. So hatte ich nur eine Chance am Ende mit dem letzten Satz neuer Reifen. Ich war etwas besorgt, dass beim einzigen Versuch etwas passieren könnte. Vielleicht war meine Position nicht gut genug, aber auf der Runde lief alles glatt, ich hatte keine weiteren Probleme und bin nun vorn dabei."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte alle Nebengeräusche in Belgien ausklammern

Frage: "Wie ist die Stimmung bei euch angesichts der Leistungen von Ferrari? Sie sind hier schnell, aber wie schnell seid ihr unter Rennbedingungen?"
Alonso: "Wir sind sehr zuversichtlich. Wir alle wussten, dass Spa etwas mehr wie die Türkei verlaufen würde, wo Ferrari sehr stark war. Wir erwarteten also, dass sie stark sind. Aber wir haben seit dem Türkei-Rennen Verbesserungen an unserem Auto erreicht, das sollte ich im Rennen auszahlen. Ich weiß nicht, ob wir mit ihnen um den Sieg kämpfen können, aber leicht werden sie es nicht haben."#w1#

Frage: "Wegen eines Öllecks hast am Samstagmorgen eine halbe Stunde Trainingszeit verloren. Wie sehr spielte das für das Setup am Nachmittag eine Rolle?"
Alonso: "Gar nicht. Das war kein großes Problem, denn am Morgen um 11 Uhr lernt man nur sehr wenig, denn die Streckentemperatur ist völlig anders als beim Qualifying am Nachmittag. Wir wollten am Freitag zwei Runs fahren, das haben wir gemacht. Wir haben keine Streckenzeit verloren."

Frage: "Das Auto fühlt sich so gut an, wie es sein sollte?"
Alonso: "Ja. Es gibt immer Raum für Verbesserungen, aber das ist schwierig. Wir haben etwas Übersteuern oder Untersteuern. Wenn man so am Limit fährt, wie wir im Qualifying und man das Untersteuern los wird, dann wird das Heck unruhig. Wenn man das dann verbessert, kommt das Untersteuern zurück. Als Fahrer ist man mit der Balance ohnehin nie zufrieden, es gibt immer etwas zu verbessern. Aber gegenüber dem Freitag war es schon viel, viel besser."

Frage: "Wie hast du nach dem Dreher deine Nerven für den zweiten Versuch wieder gesammelt?"
Alonso: "Man hat nur eine Chance, sonst ist man auf Rang 9 oder 10. Man muss die nächste Runde also ohne Fehler schaffen, um keine Zeit zu verlieren. Man riskiert nicht ganz so viel, als wenn man schon eine Zeit hätte. Aber die Runde war problemlos und ich bin vorn dabei. Ruhig war ich im Qualifying aber nicht, denn der Dreher erhöhte den Stress."

Frage: "Wie hat das, was wegen der Spionageaffäre in Paris entschieden wurde, deine Stimmung oder die des Teams beeinflusst?"
Alonso: "Für mich hat sich nichts geändert und für das Team auch nicht viel. Wir sind hier und bereiten uns auf das Rennen vor. Jeder fokussiert sich auf das Rennwochenende und möchte gewinnen - so wie bei jedem Rennen. Da spüre ich keine Veränderung."

Frage: "FIA-Präsident Max Mosley hat erklärt, dass er die zum Teil geäußerte Kritik an deinem Verhalten nicht verstehen kann. Man werde die Vorgänge bei McLaren genau beobachten. Hast du die Sorge, dass dein Team nicht mehr voll hinter die stehen wird?"
Alonso: "Nein, überhaupt nicht. Ich bin nicht besorgt, sondern völlig zufrieden mit dem Verhalten des Teams in dieser Situation. Sie haben immer erklärt, dass sie alles geben, damit ich Rennen gewinnen kann. Und das gilt für beide Fahrer."

Frage: "Dein Teamchef Ron Dennis hat erklärt, was am Morgen in Ungarn passiert ist, als die neuen Beweise quasi auftauchten. Kannst du uns deine Version der Vorgänge schildern?"
Alonso: "Nein. Jeder spricht hier über alles. Wir sind für ein Rennen hier, darüber sollten wir reden. Wenn Ron etwas sagt, dann weil er es will. Wenn Max etwas sagt, dann weil er es will. Aber ich bin Rennfahrer, ich rede über Reifen, Motoren und solche Dinge."