• 07.06.2008 02:44

Alonso: "Ein normaler Kanada-Freitag"

Im Interview spricht Fernando Alonso über den Trainingsalltag in Kanada, seine neue Lieblingskurve, Teamkollege Nelson Piquet Jr. und die neuen Regeln

(Motorsport-Total.com) - In Monte Carlo war Doppelweltmeister Fernando Alonso zuletzt sehr aggressiv unterwegs, was sich beim Chaosrennen im Fürstentum aber letztendlich nicht auszahlen sollte. Der Spanier hat es derzeit nicht leicht im Renault-Team, hinkt der französische Rennstall doch der Konkurrenz um Ferrari, McLaren-Mercedes und dem BMW Sauber F1 Team hinterher. Für das einzige Rennen in Nordamerika hat sich Alonso aber vorgenommen, wieder einmal einige WM-Zähler abzugreifen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Ein nachdenklicher Fernando Alonso erhofft sich in Kanada WM-Punkte

Frage: "Fernando, sag uns etwas über die gestrigen Streckenbedingungen..."
Fernando Alonso: "Ich denke, wir hatten von allem ein bisschen. Gestern früh hatten wir zunächst eine feuchte Piste und es war nur in den letzten zehn Minuten trocken, aber nicht komplett. So haben wir am Nachmittag eine andere Strecke, nämlich eine mit normalen Bedingungen, angetroffen. Es war okay, ein normaler Kanada-Freitag, denn die Strecke war rutschig und wir haben mit den Runden einfach versucht, etwas Gummi auf den Kurs zu legen. Ich bin mir sicher, dass die Strecke über das Wochenende mit jeder Runde besser wird."#w1#

Schwierigkeiten in Kurve zwei

Frage: "Was ist mit dir und Kurve zwei los?"
Alonso: "Naja, vielleicht wollte ich da einfach zu viel. Es ist aber an der Zeit, neue Dinge auszutesten. Ich habe mich da zweimal gedreht. Der zweite Dreher war der unglückliche dabei, denn ich kam mit den Hinterrädern auf den Kerb, konnte nicht mehr wegkommen und musste die Session beenden. Aber es ist mir natürlich lieber, dass solche Dinge lieber jetzt als am Sonntag passieren."

Frage: "Bist du mit dem Auto zufrieden und denkst du, es wird schwierig, es hier in Q3 zu schaffen?"
Alonso: "Der gestrige Tag war für alle Beteiligten recht schwierig, auch für mich. Umso mehr, weil ich die zweite Session nicht vollenden konnte. Ich habe also nicht so viele Informationen, wie wir eigentlich eingeplant hatten. Abgesehen davon ist das Ergebnis nicht wirklich realistisch, weil wir die letzten 40 Minuten der Einheit verpasst haben und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Endposition doch etwas besser ausgesehen hätte."

"Es stimmt schon, dass wir es hier nicht mit einem unserer Lieblingskurse zu tun haben, aber ich bin recht zuversichtlich, dass wir es in Q3 schaffen werden. Hoffentlich ohne zu viele Probleme. Dann kommt freilich alles darauf an, wie die Runde im dritten Qualifyingsegment verläuft und welche Strategie wir wählen."

"Das wird sich wohl so verhalten, wie schon bei den vergangenen drei oder vier Rennen. Wir gelangen in Q3 und kümmern uns dann darum. Hoffentlich können wir in der Startaufstellung in die Top-7 oder Top-8 vorstoßen und am Sonntag Punkte machen. Das ist natürlich das Hauptziel an diesem Wochenende."

Alonso hat noch keine Zukunftspläne

Frage: "Es wird viel darüber geschrieben, was du in der Zukunft machen könntest. Was sagst du dazu?"
Alonso: "Eigentlich nichts, ich gebe den gleichen Kommentar ab, wie immer. Es ist noch viel zu früh, um über die Zukunft zu sprechen und zu früh für mich, über meine Zukunft nachzudenken. Wir fahren jetzt erst das sechste oder siebte Rennen in diesem Jahr und es ist noch ein langer Weg bis zum Saisonende."

"Ich will jetzt erst einmal die Ergebnisse und unsere Leistung verbessern. Das Ziel für die kommenden zwei bis drei Monate ist es, näher an das Podium heranzurücken. Das ist das letztendliche Ziel. Wir haben all Hände voll zu tun, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen und ich will mich jetzt nicht allzu lange mit meiner Zukunft aufhalten."

Frage: "Welche Art von Ratschlägen hast du Nelson Piquet mit auf den Weg gegeben oder was kannst du tun, um ihn zu unterstützen?"
Alonso: "Ich denke, wir können ihm so gut es geht helfen, denn die Dinge ändern sich rapide von Rennen zu Rennen, wenn man nur einmal ein gutes Ergebnis einfährt. Ich bin jetzt schon seit einigen Monaten der Teamkollege von Nelson und ich habe großen Respekt vor ihm und ich weiß, dass er ein großes Talent hat. Die Wintertests und einige Rennen waren schwierig, weil die Strecken zum Teil neu für ihn waren."

Mehr Überholmanöver dank Regeländerungen?

"Barcelona war eine der Pisten, die er bereits kannte und er war dort entspannter und konnte sein Potential aufzeigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er eine gute Saison gehabt haben wird, wenn wir nur am Ende des Jahres einen Blick zurückwerfen. Er hatte einen schwierigen Start, aber wir brauchen ihn und er wird das packen."

Frage: "Was kannst du uns darüber sagen, was die Fans aufgrund der Regeländerungen künftig erwarten dürfen?"
Alonso: "Meiner Meinung nach hat sicher jeder schon ausgiebig mit Simulationen und solchen Dingen beschäftigt. Wir vertrauen sehr darauf und hoffen, dass wir den Autos so nahe kommen können, um etwas öfters Überholmanöver zeigen zu können, als das bisher der Fall ist. Im nächsten Jahr sollte es leichter fallen, einem anderen Auto zu folgen und dann auch später zu bremsen."

"Man kann vielleicht etwas später bremsen ohne abzufliegen, weil die Reifen einfach mehr Grip bieten. Es wird auch sicherer für uns sein, weil wir mit den Slicks schneller zum Stehen kommen, sollten wir in einer Kurve von der Strecke abkommen. Es schaut also gut aus, wir freuen uns wirklich auf das kommende Jahr und all die neuen Regeln wurden von den Fahrern recht positiv aufgenommen."

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