• 23.10.2013 08:09

  • von Timo Pape

Allison und die pure Nostalgie bei Ferrari

Der verlorene Sohn James Allison ist zurück bei Ferrari - Neben vielen schönen Erinnerungen vernimmt er aber auch den Drang, endlich wieder gewinnen zu wollen

(Motorsport-Total.com) - James Allison ist seit knapp zwei Monaten wieder offizielles Teammitglied der Scuderia Ferrari und hat sich bereits gut eingelebt. Sehr emotional habe er seinen Einstand bisher wahrgenommen: Auf der einen Seite erinnert ihn die vertraute Umgebung an schöne vergangene Tage, andererseits fühlt er sich mitgerissen vom unbändigen Willen des Teams, endlich wieder zu triumphieren. Allison war bereits von 2000 bis 2005 als aerodynamischer Einsatzleiter an der Rennstrecke für Ferrari tätig und gewann mit Michael Schumacher in dieser Zeit fünf Weltmeisterschaften.

Titel-Bild zur News: James Allison

James Allison ist glücklich, wieder bei seiner "alten Familie" zu sein Zoom

Anschließend war der Ire zum damaligen Renault-Team gewechselt, bevor er zuletzt als Technischer Direktor bei Lotus sein Geld verdiente. Nach wochenlangen Spekulationen kehrte Allison im Spätsommer schließlich zu seiner "alten Liebe" Ferrari zurück, wo er seit Anfang September den Posten des Technischen Direktors Chassis bekleidet. "Nachdem ich neun Jahre fort war, ist meine Rückkehr nach Maranello immer noch wie ein Wechselbad der Gefühle", gesteht der 45-Jährige.

"Ich verspüre immer noch eine gewisse Aufregung, aber andererseits auch Nostalgie, da ich mit diesem Team so viele tolle Erinnerungen an die gemeinsamen Siege zwischen 2000 und 2004 verbinde", so Allison. Gerade der vollzogene Generationsschnitt innerhalb der Scuderia berühre ihn: "Es ist toll, in so viele Gesichter zu blicken, die ich von damals kenne. Bei meinem letzten Engagement hier waren sie noch Juniormitarbeiter, doch inzwischen sind sie mit dem Team älter geworden und nehmen nun Seniorpositionen ein."

"Das größte Gefühl ist die Entschlossenheit, in diesem Kollektiv dazu beizutragen, zum Erfolg zurückzukehren." James Allison

Doch nicht nur die Mitarbeiter haben sich gewandelt: "Nach neun Jahren der Abstinenz kann ich viele Veränderungen innerhalb des Scuderia feststellen. Das Team ist größer und komplexer geworden, aber der Charakter und die Emotionen sind sehr ähnlich geblieben und sofort spürbar, sobald du durch die Tür schreitest. Du merkst einfach den Hunger auf Erfolge." Neben all den schönen Emotionen spüre Allison somit auch einen gewissen Druck: "Das größte Gefühl ist die Entschlossenheit, in diesem Kollektiv dazu beizutragen, zum Erfolg zurückzukehren."