Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Alguersuari: Vergleich mit Badoer ist Unsinn
Toro-Rosso-Rookie Jaime Alguersuari erklärt, wie er sich langsam auf die Formel 1 einschießt und auf die Saison 2010 vorbereitet
(Motorsport-Total.com) - Jaime Alguersuari ist mit seinen 19 Jahren nicht nur der jüngste Fahrer im aktuellen Starterfeld, sondern auch der jüngste Grand-Prix-Pilot aller Zeiten. Seit seinem Debüt am Hungaroring leistete er sich noch keine nennenswerten Fehler - und im heutigen Freitagstraining in Spa-Francorchamps belegte er trotz eines Defekts am Ende den sensationellen neunten Platz.

© xpb.cc
Jaime Alguersuari lernt mit jedem Grand Prix wieder etwas dazu
"Ich kenne diese Strecke besser als Ungarn oder Valencia", sagt Alguersuari über den fahrerisch anspruchsvollen Naturkurs in den Ardennen, auf dem er schon immer konkurrenzfähig war - besonders 2007 bei seinem Sieg in der Formel Renault. Doch es wird nicht immer so laufen wie heute: "In Suzuka, Brasilien, Abu Dhabi und so weiter wird es mir sicher schwerer fallen, denn die Strecken sind mir unbekannt."#w1#
Vergleich mit Badoer hinkt
Seinem Teamkollegen Sébastien Buemi ("Sébastien hat ja auch nicht viel Erfahrung") nahm Alguersuari im zweiten Freien Training gut eine Zehntelsekunde ab, Ferrari-Altstar Luca Badoer sogar mehr als eineinhalb Sekunden. Das ist besonders beeindruckend, weil Badoer mit dem Ferrari-Team und der Formel 1 bestens vertraut ist, wohingegen der junge Spanier am Hungaroring ohne Vorbereitung ins eiskalte Toro-Rosso-Wasser geworfen wurde.
Aber: "Es ist eine ganz andere Situation", sagt Alguersuari. "Luca ist seit Jahren keine Rennen mehr gefahren, während meine Karriere bisher immer nur aufwärts ging. Ich stecke da mittendrin und erlebe gerade die schönste Zeit meines Lebens. Davon habe ich immer geträumt, darauf bin ich heiß. Man kann seine Situation nicht mit meiner vergleichen. Aber es zeigt mir natürlich, dass ich mich gar nicht so schlecht mache."
"Ich sehe die Formel 1 jetzt schon mit anderen Augen als davor", räumt er ein. "In Valencia haben wir wieder ein paar Zehntel gefunden, doch es wird immer schwieriger, den nächsten Schritt zu machen." Aber: "Es wird mit jedem Rennen leichter für mich, weil ich das Auto und die Reifen besser kennen lerne. Ganz egal, ob sich eine Änderung gelohnt hat oder nicht, ich habe immer etwas daraus gelernt. Genau deswegen bin ich hier - ich soll mich als Fahrer weiterentwickeln."
Vorbereitung auf die Saison 2010
Alguersuari hat seinen Stammplatz für 2010 bereits in der Tasche, wie Teamchef Franz Tost gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt hat. Das Hauptziel ist also nicht, die Formel-1-Welt mit der Brechstange zu erleuchten, sondern in Ruhe Erfahrungen zu sammeln, um nächstes Jahr bereit zu sein. Damit kann der Südländer mit den eindringlichen Augen leben: "Ich sehe es so: 19 Autos fahren Rennen - und ich teste ein bisschen für nächstes Jahr."
Übrigens beschränkt er sich dabei keineswegs nur auf die Formel 1: "Es geht mir um die Erfahrung - und um den Spaß! Darum fahre ich nächste Woche auch die Kart-WM. Jedes Rennen bringt dich als Rennfahrer weiter. Selbst wenn ich bei der Kart-WM versagen sollte, ist es eine wichtige Erfahrung, die ich mitnehmen kann. Leute wie Michael Schumacher können sich auch in jedes Gefährt setzen und sofort damit schnell sein", so der Toro-Rosso-Pilot.
Sein Engagement in der Renault-World-Series wurde durch die Formel 1 sogar beflügelt: "Nach Ungarn habe ich mein World-Series-Rennen in Portugal gewonnen. Ich glaube also nicht, dass die Doppelbelastung schadet, aber es sind natürlich schon zwei komplett unterschiedliche Autos, die sich ganz anders anfühlen. Als Fahrer hat mich das aber nur besser gemacht, weil ich so mehr über Rennautos im Allgemeinen lerne, nicht nur über die Formel 1", findet Alguersuari.

