Alfa-Romeo-Technikchef: Porpoising wird nie ganz verschwinden

Hüpfende Autos in der Formel 1 sind Geschichte, oder? Laut Alfa-Romeo-Technikchef Jan Monchaux wird das Porpoising nie ganz verschwinden

(Motorsport-Total.com) - Als die neuen Formel-1-Autos für 2022 eingeführt wurden, hatten viele Teams Sorgenfalten auf den Gesichtern, weil die Autos über die Strecke hüpften. Das Porpoising war zu Beginn der Saison 2022 ein Problem, das mit der Zeit in den Griff bekommen wurde. Die Formel 1 hat das Reglement für 2023 angepasst, aber laut Alfa-Romeo-Technikchef Jan Monchaux wird das Hoppeln nie ganz verschwinden.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas (Alfa Romeo C43) im Training zum Formel-1-Rennen in Bahrain 2023

Alfa Romeo sieht noch immer Porpoising in den Autos der Formel 1 Zoom

"Unserer Meinung nach bekommt man das Porpoising nie los", sagt er gegenüber 'auto motor und sport'. "Es wird immer da sein, weil es ein physikalisches Phänomen ist. Sie können nur den Moment schieben, ab dem es beginnt. Entweder in die eine oder andere Richtung. Das ist abhängig von der Standhöhe."

Die Formel 1 hat die Kanten der Unterböden um 15 Zentimeter angehoben, um das Hoppeln zu bekämpfen. Laut Monchaux wurde dadurch die Schwelle, ab der das Porpoising einsetzt, "verschoben". "Und zwar in Richtung höherer Geschwindigkeiten", stellt er klar. "Sodass aktuell, verglichen mit dem letzten Jahr, das ganze Thema viel weniger sichtbar ist. Es ist aber immer noch da. Es lauert."

"Wenn sich der Wind ein bisschen dreht, sehen wir abhängig vom Set-up ein paar Schwingungen", analysiert der Technikchef die Daten vom Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain. "Aber von der Amplitude deutlich weniger als im letzten Jahr." Die Erhöhung der Kanten ist aber nicht die einzige Maßnahme des Automobil-Weltverbands FIA. Die Unterböden sollen sich weniger durchbiegen.

"Die eingeführten Verformungstests der FIA sind etwas strenger", sagt Monchaux. "Der Unterboden kann sich weniger verbiegen. Hätte die FIA das nicht gemacht, würden wahrscheinlich alle Teams versuchen, diese 15 Millimeter in Highspeed-Passagen zurückzuholen. Dann würde es wieder Fälle geben, wo das Auto stark springt."

Da das Porpoising nie verschwinden wird, könnte die scheinbar endlose Suche nach Abtrieb der Teams an eine Grenze stoßen, da die Autos wieder anfangen würden zu hüpfen. "Wenn die Regularien über Jahre stabil wären, was Wunschdenken ist, und wir jedes Jahr Abtrieb X draufpacken, käme das Problem relativ sicher stärker zurück", erklärt Monchaux. "


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"Das Porpoising würde wieder früher anfangen, weil wir dann einfach so viel Abtrieb erzeugen, dass alle diese Wirbelstrukturen relativ stark sind. Da wären die 15 Millimeter nicht genug. Das ist ein zu kleiner Schritt. Dafür müsste man 50 Millimeter hoch. Dann hätten wir Zeit", blickt Monchaux in die Zukunft. Jedoch glaubt er nicht, dass die FIA und die Formel 1 tatenlos zuschauen würden, sollte das Porpoising wieder zu einem Problem werden.