Albon lobt "lernwilligen" Sargeant: "Er wird sehr schnell sein"
Williams-Pilot Alexander Albon schildert erste Eindrücke von Logan Sargeant und spricht über seine eigene Formel-1-Rückkehr - Sein Hauptziel habe er erreicht
(Motorsport-Total.com) - Noch ist nur eines sicher: Nicholas Latifi wird in der kommenden Formel-1-Saison nicht mehr Alexander Albons Teamkollege sein. Wer auf ihn folgt, steht noch nicht fest, auch wenn Williams mit Formel-2-Pilot Logan Sargeant plant. Dessen Aufstieg steht und fällt mit der dafür notwendigen Superlizenz.
© Motorsport Images
Alexander Albon arbeitet bereits eng mit Logan Sargeant zusammen Zoom
"Er sitzt jetzt im Prinzip bei jeder Besprechung dabei und kann zuhören, wie wir kommunizieren", verrät Albon über seinen potenziellen künftigen Teamkollegen. "Am wichtigsten für uns ist: Wir müssen das Team jetzt nach vorne bringen. Das ist unser Hauptziel für 2023. Aber natürlich: Logan ist ein Rookie."
"Ich werde offen ihm gegenüber sein, weil wir unterm Strich an einem Strang ziehen müssen und uns mehr in Richtung des Mittelfelds orientieren wollen. Deshalb gebe ich ihm mein Wissen weiter", so Albon. "Ich muss ihn aber nicht an die Hand nehmen."
"Erst mal müssen wir wissen, wo er steht bei seiner Erfahrung und seinem Wissen. Da ist es gut, dass er jetzt einige Freitagstrainings bestreitet. Das wird seine Entwicklung beschleunigen." So bestritt Sargeant die ersten Freien Trainings in Austin und Mexiko. Auch in Abu Dhabi wird er zum Einsatz kommen.
"Dann haben wir den ganzen Winter, um diese Informationen zu verarbeiten. Aber ich weiß schon jetzt: Er wird sehr schnell sein", sagt Albon. "Er ist lernwillig, stellt ständig Fragen."
Experimente mit Blick auf 2023
Was die Ziele für das restliche Jahr betrifft, erklärt er: "In den Freien Trainings experimentieren wir sehr viel mit Blick auf 2023. Wir suchen nach Ideen für das kommende Jahr. Wir haben einen Weg eingeschlagen, den wir für 2024 für den richtigen halten."
"Wir haben aber keine Updates dafür, anders als Mercedes, die noch neue Teile bringen. Wir versuchen nur, sehr viel Rückmeldung zu geben. Austin war ein Paradebeispiel dafür: Es gab viel Wind und wir haben sehr genau gemerkt, wo die Schwachstellen an unserem Auto sind", analysiert der Williams-Pilot.
"Diese Informationen können wir nutzen, um an diesen Schwächen zu arbeiten. Wir streben aber auch gute Ergebnisse an, als Motivation für die neue Saison. Wir wollen das aktuelle Jahr positiv beschließen, um für neuen Schwung zu sorgen im Werk in Grove."
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Für Albon selbst war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Drei Punkterängen stehen vier Ausfälle gegenüber. Zwischenzeitlich musste er wegen einer Erkrankung pausieren.
Albon hat Selbstvertrauen gewonnen
Sein Hauptziel habe er aber erreicht, nämlich nach seiner Rückkehr in die Formel 1 auch in der Formel 1 zu bleiben. "Das sagt sich so leicht, aber es ist wahr. Denn wenn du einen Einjahresvertrag hast, hast du eben keine Garantien. Das hat also gut geklappt."
"Ich persönlich war auf der Suche nach dem Selbstvertrauen hinter dem Lenkrad. Ich wollte wieder in den Rhythmus kommen mit dem Auto, alles unter Kontrolle haben, wenn ich das Fahrzeug am Limit bewege. Ich glaube, das ist mir gelungen, nachdem ich es am Ende der Saison 2020 ein bisschen verloren hatte."
2021 in der DTM zu fahren, sei "eine komplett andere Sache" gewesen. "Jetzt habe ich wirklich den Eindruck, ich fahre gut", sagt Albon. "Vieles davon geht auf dein Selbstvertrauen im Auto zurück. Da habe ich einen Schritt gemacht. Ich fühle mich hier wohl und glaube, ich habe meine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt."
"Insgesamt war es ein positives Jahr. Vielleicht sogar besser als erwartet. Auch beim Auto haben wir gute Fortschritte gemacht, wenngleich es da Bereiche gab, die wir nicht berücksichtigt hatten. Aber: Kein Team hatte das Porpoising auf dem Schirm."
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