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Albers: "Sind ein Team auf dem Aufstieg"
Der Midland-Pilot über Startkollisionen, eine gute Atmosphäre, einen schwierigen Saisonauftakt und die stetigen Fortschritte bei MF1 Racing
(Motorsport-Total.com) - Frage: "MF1 Racing sah in den vergangenen Rennen sehr stark aus. Bist du zufrieden damit, wie es läuft?"
Christijan Albers: "Ich bin sehr zufrieden, denn das Team arbeitet sehr hart. Allerdings treibe ich sie auch dazu an. Manchmal mögen sie das, manchmal nicht. Aber ich denke, es ist auch ein Teil meiner Arbeit, alle anzutreiben. Aber ich muss sagen, dass ich mit der Art, wie wir arbeiten, sehr zufrieden bin. Wir leisten im Moment gute Arbeit, wenn man unseren Testaufwand sieht. Wir arbeiten sehr hart und machen immer Fortschritte. Auch Bridgestone entwickelt sich in die richtige Richtung, sie helfen uns auch bei der richtigen Reifenwahl, und wir geben ihnen Rückmeldungen. Die Zusammenarbeit wird da also auch immer einfacher."

© xpb.cc
Christijan Albers hofft auch auf Schwächen der Konkurrenz
Frage: "In Frankreich warst du im ersten Qualifying lange in einer Gruppe mit einem Honda, einem Auto des BMW Sauber F1 Teams und so weiter unterwegs. Wie lief das Wochenende für dich?"
Albers: "Das Qualifying war gut. In der ersten Sitzung fuhren wir eine Zeit von 1:16.9 Minuten und waren wirklich konkurrenzfähig. Im zweiten Qualifying fiel ein Sensor der Radgeschwindigkeit aus, daher fiel ich auf 1:17.1 zurück, was schade war. Im Rennen habe ich einige Poistionen am Start verloren, denn wir mussten auf gebrauchten Reifen starten - den neuen Satz wollten wir uns für den mittleren Stint aufheben. Ich brauchte daher zwei oder drei Runden, um die Temperatur aufzubauen. Alle um mich herum fuhren auf neuen Reifen, die sie nicht brauchten, da sie nicht in das zweite Qualifying kamen. Im Rennen folgte ich (Vitantonio) Liuzzi, aber ich kam nicht nah genug an ihn heran, denn ich verlor Abtrieb."#w1#
Wieder Probleme in Frankreich
Frage: Und dann hattest du das Getriebeproblem?"
Albers: "Ich habe beim ersten Stopp den ersten Gang verloren, daher verlor ich beim Herausfahren so viel Zeit. Das führte dann auch zu Problemen in Kurve fünf und 13, wo man den ersten Gang zum Beschleunigen braucht. Da habe ich viel verloren, gerade mit vollen Tanks. Wir mussten dann ein Notprogramm fahren, bei dem ich es lange Pausen beim Hinauf- und Herunterschalten gab."
"Mit dem Gas gab es auch Probleme, das machte das Hineinfahren in die Kurven schwierig und das Auto weniger stabil, es untersteuerte mehr. Aber in den letzten Runden konnte ich Rosberg einfach folgen, auch ohne den ersten Gang. Ich denke, wir hatten ein gutes Grundpaket und einen guten Speed im Rennen. Es ist schade, dass wir das Getriebe- und Elektronikproblem hatten, denn ansonsten hätten wir noch stärker sein können."
Frage: "Es muss sich gut für dich angefühlt haben, die erste Runde zu überstehen."
Albers: "Nun ja, wir alle wissen, was in den beiden Rennen in Nordamerika passierte. Es war schade für das Team. Ich konnte in diesen beiden Rennen nichts machen - ich war nur ein Opfer. Ich Frankreich sagte, dass ich das Rennen beenden wollte. Es war nicht so, dass ich beim Start in den Schlaf gesunken wäre, aber ich bin auch kein zu großes Risiko eingegangen. Aber beim nächsten Rennen werden wir wieder voll auf Angriff fahren. Ich mag Hockenheim sehr, hoffentlich bekommen wir auch da alles zusammen."
Frage: "Hast du aus deiner DTM-Zeit gute Erinnerungen an die Strecke?"
Albers: "Ja, ich mag auch die Deutschen. Es ist immer toll, dort auf die Fans zu treffen. Jeder ist dort wirklich enthusiastisch."
Der Blick auf die Konkurrenz
Frage: "Glaubst du wirklich, dass du jetzt jedes Mal darum kämpfen kannst, im Qualifying unter die besten 16 zu kommen?"
Albers: "Ja, aber man muss wirklich hart angreifen. Wir müssen alles zusammenbekommen und wir müssen ein wirklich perfektes Setup finden, um die Leistung aus dem Auto herauszuholen. Und dann müssen wir hoffen, dass die anderen nicht so stark fahren, wie sie sollten. Ich denke, Barrichello und Speed hatten in Frankreich Glück, dass wir das Problem mit dem Radsensor hatten. Wäre das nicht so gewesen, hätten wir wohl vor ihnen gestanden."
Frage: "Ist das Team nun stärker, als du es vor der Saison erwartet hast?"
Albers: "Nicht wirklich, denn zu Beginn hatten wir große Erwartungen. Das Problem zu Saisonbeginn war, dass unser neues Auto, der M16, spät fertig wurde. Es dauerte etwas, um alles herauszuholen. Aber wir beginnen nun, Fortschritte zu machen, und ich denke, das Team leistet fantastische Arbeit. Wir können uns aber überall verbessern, aber jeder gibt mit dem, was wir haben, das Maximum. Manchmal ist das das Wichtigste im Leben, die Atmosphäre. Dieses Team hat eine gute Atmosphäre, und damit kann man sich an die Spitze arbeiten. Das sieht man auch bei den großen Teams. Manche von ihnen haben das, manche haben es nicht. Das sieht man dann, wenn die Leistung nicht stimmt."
Frage: "Die Halbzeit der Saison ist vorbei, die Chancen auf Punkte für dich werden weniger. Ist das etwas frustrierend?"
Albers: "Es ist nicht frustrierend, denn wir wissen, dass wir noch nicht auf einem Niveau mit den Top-Teams sind. Aber ich sagte ja schon, dass ich mit unseren Fortschritten am Auto zufrieden bin. Wir werden tagtäglich besser, trotz der Tatsache, dass wir nicht sehr viel testen. Von der Menge der Testfahrten, die wir bestreiten, ist unsere Leistung mit dem Auto exzellent."
Frage: "Du freust such also auf die sieben letzten Rennen?"
Albers: "Wir arbeiten wirklich hat, aber ein Großteil unseres Erfolges hängt auch davon ab, wie sich die anderen Teams entwickeln. Die Formel 1 ist momentan sehr umkämpft, vielleicht mehr als jemals zuvor. Es gibt so viele Hersteller und große Unternehmen, die sehr viel Geld in den Sport pumpen. Aber wir kommen auch dahin, Schritt für Schritt. Toyota leistet mit ihren Triebwerk tolle Arbeit und ich hoffe und bete, dass sie so weitermachen, denn ich denke, dass sie uns helfen können, den nächsten großen Schritt im Mittelfeld zu machen. Jeder arbeitet gut zusammen, die Atmosphäre in der Fabrik und der Box ist wirklich toll. Wir sind ein Team auf dem Aufstieg und das ist für einen Fahrer ein aufregender Ort."

