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Adrian Newey gibt zu: 2022er-Reglement hat mich anfangs deprimiert
Adrian Newey war zu Beginn von den Ground-Effect-Regeln gar nicht begeistert - Wie sich das geändert hat und warum er Regeländerungen mittlerweile befürwortet
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Konstrukteurslegende Adrian Newey sagt, er sei anfangs "ziemlich deprimiert" gewesen über das aktuelle, eher restriktive Reglement der Formel 1 - bis die Möglichkeiten zur Ausschöpfung der Feinheiten deutlich wurden.
© Motorsport Images
Adrian Newey mochte die Ground-Effect-Autos nach dem ersten Reglementsentwurf gar nicht Zoom
Das Reglement für 2022 legte den Schwerpunkt auf die Ausnutzung des Ground-Effects, um die Beeinträchtigung der Autos durch Luftturbulenzen der vorausfahrenden Autos zu verringern. Auf diese Weise sollte das Racing verbessert werden.
Anfänglich wurden die Regeländerungen von einigen Konstrukteuren und Beobachtern mit Unmut aufgenommen, da sie befürchteten, dass sich die Formel 1 durch das deutlich restriktivere und strengere Regelwerk einem IndyCar-ähnlichen Einheitschassis mit ähnlich aussehenden Autos annähern würde.
Obwohl sich diese Befürchtungen als unbegründet erwiesen, da die Teams zu Beginn des Jahres 2022 sehr unterschiedliche Konzepte einsetzen, gibt Red-Bull-Designer Newey zu, dass er "ziemlich deprimiert" gewesen sei, als der erste Entwurf veröffentlicht wurde.
"Ich muss zugeben, dass ich ziemlich deprimiert war, als ich den ersten Entwurf des Reglements sah, das 2020 in Kraft treten sollte", sagt Newey in einem ausführlichen Interview, das diese Woche in der Zeitschrift Autosport erschien.
"Sie schienen sehr verbindlich zu sein. Andere Teams haben das auch so empfunden, und so haben wir es geschafft, bei einigen Beschränkungen eine gewisse Lockerung zu erreichen."
Aber als er sich eingehender mit den Regeln befasste, wurde klar, dass der Teufel im Detail steckt, um aus dieser Fahrzeuggeneration und ihren empfindlichen Unterböden das Maximum herauszuholen. So konnte sich Neweys kreatives Genie voll entfalten. Mittlerweile sagt er, dass er die Herausforderungen, die die Regeländerung mit sich gebracht hat, genossen habe.
"Mit diesen Einschränkungen im Hinterkopf haben wir uns in die Details eingearbeitet. Und plötzlich gab es viel mehr Spielraum für Interpretationen innerhalb der verschiedenen Felder der Neigungstypen und so weiter, als es auf den ersten Blick schien", erklärt er. "Ich denke, das hat man zu Beginn des vergangenen Jahres gesehen, als die Teams mit einer Vielzahl von visuell sehr unterschiedlichen Lösungen aufwarteten."
"Ich muss zugeben, dass mir persönlich Regeländerungen gefallen, weil sie die Möglichkeit bieten, neue Wege zu beschreiten - sofern es sich um kreative Regeländerungen handelt. Wo wir 2026 stehen werden, wird sich erst noch zeigen. Ich genieße daher die Gelegenheit, die Dinge aus einer neuen Perspektive und Sichtweise zu betrachten, wenn Sie so wollen."
Nach zwei Jahren werden die Schritte kleiner
Neweys Red-Bull-Team wurde ab 2022 so dominant - Max Verstappen gewann sowohl 2022 als auch 2023 den Weltmeistertitel im Kanter -, dass die meisten konkurrierenden Teams das Downwash-basierte Designkonzept schnell kopierten.
"Jetzt fangen natürlich alle an, sich anzunähern - vor allem durch diese Saison", räumt Newey ein. "Schauen Sie sich die Autos jetzt an, sie sind sich alle sehr ähnlich. Und das wird sich wahrscheinlich bis Ende 2025 fortsetzen, wenn diese Regeln auslaufen."
Während sich die Formel 1 auf ihre dritte Saison im aktuellen Regelzyklus zubewegt, werden die potenziellen Vorteile immer kleiner, da die Teams ihre Designs immer weiter optimieren. Theoretisch hat Red Bull zwar einen geringeren Spielraum für Verbesserungen als Teams, die noch zurückliegen. Doch Newey sagt, dass die Mannschaft aus Milton Keynes immer besser darin geworden ist, auch das letzte Quäntchen an Performance zu finden.
"Ich denke, dass die letzten Detailverbesserungen weniger aufregend sind, aber es lohnt sich immer noch, wenn wir hier und da ein paar Kleinigkeiten finden", fügte er hinzu. "Natürlich dürften die Schritte immer kleiner werden. Ob es jemand anderem gelingt, einen großen Sprung zu machen oder nicht, werden wir herausfinden."
"Das ändert die Struktur ein wenig. Man muss dann sehr diszipliniert sein - und ich denke, das ist etwas, das wir als Team verbessert haben. Die Disziplin, die wir jetzt im Team haben, und die Methodik, um diese kleinen Fortschritte wirklich unermüdlich zu verfolgen, haben wir als Team weiterentwickelt und sind dadurch stärker geworden."
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