Alonso: "Briatore ist Vaterfigur"
Fernando Alonso über sein besonderes Verhältnis zu Renault-Teamchef Flavio Briatore und die Auswirkungen der großen Erfolge
(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso nach einem zwar sportlich erfolgreichen, aber menschlich offenbar enttäuschenden Jahr 2007 in die Arme des Renault-Teams zurückkehrte, war die Geschichte des "verlorenen Sohnes" schnell zitiert. Der Spanier war in die große McLaren-Mercedes-Welt losgezogen, dort enttäuscht worden und wieder nach Hause gegangen. Die Erwartungen waren groß, immerhin sollte Renault nach einem verpatzten Jahr endlich wieder an die großen Erfolge der Weltmeisterjahre 2005 und 2006 anknüpfen. Das hat bislang nicht geklappt - dennoch ist der Wohlfühlfaktor bei Alonso hoch.

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Fernando Alonso will sein Image nach dem McLaren-Jahr wieder aufpolieren
"Er ist nicht nur mein Chef, sondern so etwas wie eine Vaterfigur für mich", beschrieb der zweifache Weltmeister sein besonderes Verhältnis zu Renault-Teamchef Flavio Briatore. "Ich schulde ihm so viel, weil er seit meinem 17. Lebensjahr an mich geglaubt hat. Er hat mich in die Formel 1 gebracht." Der italienische Manager und Teamboss brachte Alonso im Jahr 2000 als Testfahrer bei Minardi unter, ein Jahr später wurde er im Alter von 19 Jahren zum Stammpiloten befördert.#w1#
Das zurückliegende Jahr mit vielen Streitereien innerhalb des McLaren-Mercedes-Teams hat den Spanier im gleißenden Licht der Kritik stehen lassen. Lewis Hamilton galt als Liebling der Szene, Alonso als Bösewicht und Intrigant. Als schwieriger Charakterkopf wurde der stolze Asturier dargestellt, dabei sei er "völlig normal" geblieben. "Wir Asturier sind still und zurückhaltend", bat Alonso um Nachsicht. "Für mich zählen Familie und der Zusammenhalt mit Freunden am meisten. Und langweilig bin auch nicht. Ich mache viel Sport wie zum Beispiel Tennis, Radsport oder Skifahren."
Der große Erfolg mit zwei Weltmeistertiteln hintereinander und das damit verbundene Interesse der Öffentlichkeit habe ihn kurz ins Wanken gebracht, gab der 26-Jährige zu: "Die plötzliche Popularität hat mich etwas destabilisiert. Ich habe dann gemerkt, dass man so den Preis für den Erfolg zahlt. Jetzt habe ich mich dem System angepasst. Das ermöglicht mir die Fortführung meines normalen Lebens. Und genau das will ich", so Alonso, der ebenso wie viele seiner Kollegen einen Wohnsitz in der Schweiz hat. "In der Schweiz haben die Menschen hohen Respekt vor der Privatsphäre."

