• 21.08.2005 13:03

  • von Fabian Hust

"64 h im Gefängnis" - das harte Leben eines Truckers

Für Red Bull Racing-LKW-Fahrer Kurt Kent war die Reise nach Instabul eine, die er so schnell nicht mehr vergessen wird

(Motorsport-Total.com) - Das gab es in der Formel 1 noch nie. Um ihr Material in die Türkei zu bekommen, wurden die LKW von Trieste in Italien nach Instanbul via Seeweg verschifft, 15 Kilometer von der Rennstrecke entfernt ging es vom Hafen dann wieder via Landweg zur Rennstrecke. Die Reise dauerte über 70 Stunden und ist damit für Europa-Rennen überdurchschnittlich lang.

Titel-Bild zur News: Istanbul

Der Wasserweg nach Istanbul ist nicht jedermanns Sache...

Mit dabei war Kurt Kent, LKW-Fahrer bei Red Bull Racing, der die Trucks des Teams auf dem Frachtschiff begleitete. Das Schiff ist jedoch nicht gedacht für den Transport von Personen, also verbrachte Kent in einer der nur sechs Kabinen die lange Reise zusammen mit ein paar Jungs von Ferrari und LKW-Fahrern aus dem Iran.#w1#

"Ich las ein Buch, spielte Schach und Karten", erzählt Kent, wie er die Zeit totschlug. "Es gab einen Fernseher, aber der Kanal ging irgendwann verloren. Als die LKWs erst einmal zusammen mit 200 Containern geladen waren, war es uns nicht mehr gestattet, zu ihnen zu gehen. Das gesamte Schiff vibrierte wie blöd, es war aus diesem Grund schwierig, Schlaf zu finden und es gab nur einen kleinen Teil auf Deck, wo es uns erlaubt war, frische Luft zu schnappen."

Die Reise sei zwar auch interessant gewesen, da man an den ersten Tagen nah an der italienischen Küste vorbeischipperte. Doch das Essen ist verbesserungswürdig: "Es gab ein striktes Zeitfenster von einer halben Stunde für Frühstück, Mittag- und Abendessen und man bekam immer das, was die Crew bekam, da gab es nichts auszusuchen. Und ich brauchte zwei Tage, bis ich die Milch für den Kaffee fand."

Die Antwort auf die Frage, ob er sobald auf einem Schiff seinen Urlaub verbringen möchte, wollen wir Ihnen lieber nicht übersetzen. Übrigens war Kurt Kent so nett und hat großzügigerweise die Rückreise einem Kollegen aus dem Red Bull Racing überlassen...