• 12.08.2010 12:44

12. August 1985: Manfred Winkelhock stirbt nach schwerem Unfall

Am 12. August 1985 stirbt Manfred Winkelhock nach einem Unfall im kanadischen Mosport - Auch Bruder Joachim und Sohn Markus fahren später in der Formel 1

(Motorsport-Total.com/SID) - Er war einer der populärsten deutschen Rennfahrer, doch seine Karriere endete viel zu früh nach einem Sportwagen-Rennen im kanadischen Mosport: Manfred Winkelhock starb mit 32 Jahren am 12. August 1985, nachdem er einen Tag zuvor beim 1.000-Kilometer-Rennen schwer verunglückt war. Den Namen Winkelhock löschte aber auch dieser tragische Moment nicht aus den Ergebnislisten.

Titel-Bild zur News: Der deutsche Rennfahrer Manfred Winkelhock starb 1985 infolge eines schweren Motorsport-Unfalls in Mosport/Kanada

Der deutsche Rennfahrer Manfred Winkelhock starb 1985 an Unfallfolgen Zoom

Manfreds Bruder Joachim schaffte es auch bis in die Formel 1, wurde Le-Mans-Sieger und gewann Rennen in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. In der ist heute auch Manfreds Sohn Markus unterwegs, der es 2007 auf dem Nürburgring ebenfalls zu einem Formel-1-Rennen und dabei sogar zu einigen Führungsrunden gebracht hatte.

Erinnerungen an seinen Vater hat der damals fünfjährige Markus kaum noch, ein Andenken ist bei seinen Rennen aber immer mit an Bord: der Ehering des Papas an einer Halskette. "Den hat mir meine Mutter als Glücksbringer gegeben", sagt Markus, der auch noch einen alten weißen Porsche seines Vaters besitzt. Ein Porsche war es auch, in dem Manfred Winkelhock seinen tragischen Unfall hatte.

Manfred Winkelhock stirbt am Tag nach dem Unfall

Nach etwa zweieinhalb Stunden des knapp sechs Stunden dauernden Rennens am 11. August 1985 kam er in einer abfallenden Linkskurve urplötzlich von der Strecke ab. Der 600 PS starker Porsche 962 des Kölner Kremer-Teams prallte in hoher Geschwindigkeit gegen eine Begrenzungsmauer. Erst nach 25 Minuten konnten die Rettungsmannschaften den schwerverletzten Winkelhock mit Schweißgeräten aus dem Wrack befreien. So lange hing er bewusstlos in den Anschnallgurten.

Formel-1-Fahrer unter sich: Stefan Bellof aus dem Team Tyrrell und Manfred Winkelhock aus dem Team ATS, beide verunglücken 1985 tödlich

Zwei Formel-1-Fahrer aus Deutschland: Stefan Bellof und Manfred Winkelhock starben beide 1985 Zoom

Auch eine etwa dreistündige Notoperation in einer Klinik in Toronto, in deren Verlauf ein Blutgerinnsel im Hirn entfernt wurde, konnte sein Leben nicht retten. Winkelhock wachte nicht mehr aus dem Koma auf und starb einen Tag nach dem Unfall am 12. August 1985.

Manfred Winkelhock hatte seine Karriere 1976 mit einem Sieg in der Nachwuchsserie VW-Junior-Cup begonnen. Dies ermöglichte seinen Einstieg in die deutsche Rennsportmeisterschaft als BMW-Werksfahrer des Junior-Teams, in dem Marc Surer und der Amerikaner Eddie Cheever seine Partner waren. Dieses Trio wechselte später in die Formel 2, in der Winkelhock 1980 einen spektakulären Überschlag auf der Nürburgring-Nordschleife unverletzt überstand, und schaffte danach den Sprung in die Formel 1.

Platz fünf in Rio als bestes Formel-1-Ergebnis

Winkelhock bestritt 1982 seine ersten Formel-1-Rennen. Drei Jahre fuhr er für das Pfälzer ATS-Team. Seine erste Platzierung war zugleich die beste: Platz fünf beim Großen Preis von Brasilien 1982 in Rio de Janeiro.

Manfred Winkelhock in der Formel 1 1984 in Dijon im ATS-BMW

Manfred Winkelhock in der Formel 1 1984 in Dijon im ATS-BMW Zoom

Für den Rennstall der Kölner Brüder Manfred und Erwin Kremer bestritt er parallel zur Formel-1-WM zusammen mit dem Schweizer Marc Surer die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Sein größter Erfolg war ein Sieg beim 1.000-Kilometer-Rennen in Monza im April 1985.