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  • 07.02.2012 20:06

  • von Stefan Ziegler

101 Runden für Force India in Jerez

Paul di Resta und der neue Force India VJM05 legten beim Testauftakt fast eineinhalb Renndistanzen zurück und erwiesen sich als wahre Dauerläufer

(Motorsport-Total.com) - Von einem solchen Testauftakt träumen viele Teams: Paul di Resta und Force India brachten es am ersten Probetag mit dem VJM05 auf satte 450 Kilometer - der Neuwagen schaffte also auf Anhieb rund eineinhalb Renndistanzen. Keine schlechte Bilanz für eine Jungfernfahrt, die di Resta noch dazu einen zweiten Tagesrang bescherte. Nur Kimi Räikkönen (Lotus) war noch schneller als der Brite.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta und sein neuer VJM05 waren in Jerez auf Anhieb richtig schnell

Allerdings hauchdünn: Bei seinem besten Versuch war di Resta lediglich 0,102 Sekunden langsamer als Räikkönen, der in 1:19.670 Minuten den Bestwert markierte. Der Lotus-Pilot blieb dafür nicht so lange auf der Strecke wie sein Force-India-Rivale. Di Resta und seine Mannschaft hatten bei 101 Runden genug Zeit, den VJM05 auf Herz und Nieren zu überprüfen. Defekte traten dabei nicht auf.

Vielmehr schien di Resta mit Leichtigkeit in einen guten Rhythmus zu gelangen. Denn nach einigen Installationsrunden und kürzeren Fahrten brachte der Schotte am Nachmittag einen starken Run über 15 Umläufe zustande, der beeindruckend konstant war. Die Frühform des neuen Force-India-Autos scheint also sehr gut zu sein. Entsprechend viele Daten konnte das Team in Jerez zusammentragen.

Balance und Konstanz stimmen auf Anhieb

"Wir erwischten einen guten Start in unser Testprogramm", sagt di Resta über seinen Einsatz beim Testauftakt der Formel 1. "Wir legten 101 Runden zurück. So konnten wir alle unsere Ziele erfüllen und sogar noch etwas mehr erreichen. Die Balance fühlte sich schon von Anfang an ziemlich gut an. Das Auto verhielt sich auch über längere Strecken recht konstant", erläutert der Force-India-Pilot.

"Das war sehr nützlich, denn so konnten wir die Daten zusammentragen, auf die wir es abgesehen hatten. Ich denke, wir dürfen positiv gestimmt an die kommenden drei Tage herangehen. Sie werden interessant. Wir haben schließlich noch mehr Dinge, die wir ausprobieren wollen", meint di Resta. "Ich persönlich habe es auf jeden Fall sehr genossen, einen stressigen Tag im Cockpit zu verbringen."

"Wir haben noch mehr Dinge, die wir ausprobieren wollen." Paul di Resta

Auf diese Weise habe einerseits seinen "ganzen Rost abschütteln" und andererseits auch sein Fitnessniveau überprüfen können, erläutert der Formel-1-Fahrer. Force Indias Technischer Direktor Andrew Green wertet den ersten Tag aber ebenfalls als großen Erfolg: "Gleich über einhundert Runden zu absolvieren, ist die ideale Art und Weise, unseren Test hier in Jerez zu beginnen."


Fotos: Force India, Testfahrten in Jerez


Bianchi darf sich im VJM05 beweisen

"Uns gelangen gute Fortschritte beim Abarbeiten unserer Aufgabenliste. Wir erfüllten sämtliche Ziele, die wir uns für den Dienstag gesetzt hatten", sagt Green nicht ohne Stolz. "Wir hatten die harte und die mittlere Reifenmischung am Auto. Das wird uns eine gewisse Konstanz bescheren, wenn wir die Daten über Nacht analysieren. Wie immer war die Rückmeldung von Paul dazu wirklich exzellent."

"Wir bekommen langsam einen Eindruck davon, welche Richtung wir beim Setup in den kommenden Tagen einschlagen müssen", erklärt der Technikchef des indisch-britischen Rennstalls. Am Mittwoch muss sich das Team aber erst einmal umstellen: Der neue Test- und Ersatzpilot, Jules Bianchi, darf sich im Cockpit des VJM05 beweisen und am Vormittag fahren. Nachmittags übernimmt di Resta.

Paul di Resta

Force India und Paul di Resta haben nach dem ersten Tag ein richtig gutes Gefühl Zoom

Der Neuling soll sich in Ruhe auf seinen neuen Arbeitsplatz einstellen können, meint Green. "Priorität hat, ihm ein gutes Gefühl zu verschaffen und ihn rasch auf Tempo zu bringen. Außerdem wollen wir unsere Arbeit vom Dienstag fortsetzen und möglichst viele Runden abspulen", sagt der Brite. Der zweite Platz hinter Lotus war zum Auftakt der Wintertests aber schon einmal aller Ehren wert.