Jetalliance: Titelkampf schon gelaufen?
Bei beiden Jetalliance-Crews wurden starke Leistungen nicht belohnt, stattdessen gab es einen Doppelausfall - Karl Wendlinger: "Die Enttäuschung ist sehr groß"
(Motorsport-Total.com) - Das Jetalliance-Team musste beim dritten Lauf zur FIA-GT-Meisterschaft auf dem italienischen Adria Raceway einen herben Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen. Beide Aston Martin DBR9 des österreichischen Teams schieden nach technischen Defekten in aussichtsreichen Positionen liegend aus.

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Beide Aston Martin von Jetalliance kamen in Adria nicht ins Ziel
Karl Wendlinger, der von Startplatz drei aus ins Rennen gegangen war, absolvierte erneut einen starken ersten Stint. Nach rund 45 Minuten kam er als Dritter an die Box. Dort gab es einen perfekten Stopp, mit dem sowohl Marcel Fässler als auch Andrea Bertolini überholt werden konnten. Wendlingers Teamkollege Ryan Sharp lag also in Führung, als er übernahm. Die war aber nur von kurzer Dauer - ein Defekt am Antrieb beendete nach nicht einmal einer Stunde den Weg zu einem Spitzenresultat.#w1#
Ein Knall, dann war es vorbei
"Mein Stint war total okay, der Boxenstopp ebenfalls", bilanzierte Wendlinger. "Wir waren auf den besten Weg zu einem Spitzenplatz. Aber wie schon in Monza hat dies ein Defekt verhindert. So brauchen wir nicht mehr von der Meisterschaft zu reden. Die Enttäuschung ist sehr groß."
"Lange war ich heute leider nicht unterwegs", ergänzte Sharp. "Kurz nach dem Boxenstopp machte es einen Knall - und ich hatte überhaupt keinen Vortrieb mehr. Es ist zum Verzweifeln."
Unbelohnte Aufholjagd
Nicht besser lief es für die Teamkollegen Alex Müller und Lukas Lichtner-Hoyer im zweiten Jetalliance-Auto. Müller, der von Position zehn gestartet war, arbeitete sich auf Rang acht vor, bevor er an Lichtner-Hoyer übergab. Der Teambesitzer wiederum kam vor bis auf Rang sechs und lieferte sich lange Zeit ein Duell mit Allan Simonsen um Platz fünf. Lichtner-Hoyer übergab als Sechster wieder an Müller, doch auch er musste kurz darauf wegen eines technischen Problems vorzeitig aufgeben.
"Die Technik hat uns im Stich gelassen", sagte Müller danach. "Sehr schade, denn wir wären heute ganz sicher in den Punkterängen gelandet." Und Lichtner-Hoyer fügte an: "Mit meinem Stint war ich sehr zufrieden. Ich war sogar zeitweise schneller als der vor mir liegende Simonsen - aber leider nicht schnell genug, ihn zu überholen. Das wäre mit zu viel Risiko verbunden gewesen. Dazu bekam ich Mitte meines Stints starke Vibrationen im Getriebe. Und meine Befürchtungen, dass auch wir dieses Rennen nicht beenden werden, haben sich leider bestätigt."
"Das tut heute richtig weh", sagte auch Technikchef Othmar Welti. "Da machst du alles richtig, fährst die richtige Strategie, Karl fährt einen tollen Stint - und dann lässt uns die Technik bei beiden Autos im Stich. Da muss schnellstens etwas geschehen."

