• 28.03.2002 12:32

  • von Fabian Hust

In Sao Paulo geht die Angst um

Die allgegenwärtige Kriminalität und nun noch ein offizieller Dengue-Alarm jagen dem Formel-1-Tross in Sao Paulo Angst ein

(Motorsport-Total.com) - Nachdem im vergangenen Jahr Notebooks gestohlen und Teammitglieder auf offener Straße in Autos gezerrt und ausgeraubt worden waren, treffen die Teams in diesem Jahr nach Aufforderung des Veranstalters Vorsichtsmaßnahmen, um zumindest das Risiko, ausgeraubt zu werden, zu verringern. So sollen die Teammitglieder sich außerhalb der Rennstrecke möglichst in Zivilkleidung bewegen. "Das ist eine vernünftige Vorkehrung", begrüßt Jordan-Teammanager Tim Edwards die "Tarnmaßnahme".

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

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In diesem Jahr kommt noch eine andere Warnung des Veranstalters hinzu, die den Teams Sorgen bereitet. So gibt es zurzeit in den Küstenstädten der Staaten Sao Paulo, Santos und Guaruja laut Informationen der Münchner 'TZ' eine Moskito-Plage. Da die Plagegeister das gefährliche Dengue-Fieber übertragen können, wurde sogar die Armee damit beauftragt, Brutstätten aufzuspüren und zu vernichten. In Rio sind derzeit 89.000 Dengue-Fieberfälle bekannt, an der Küste Sao Paulos 1.000.

Noch scheint die Plage das rund 800 Meter hoch liegende Sao Paulo nicht erreicht zu haben, doch ausgerechnet die Reifenstapel, die der Sicherheit der Fahrer dienlich sein sollen, haben die Experten in diesem Zusammenhang als "Sicherheitslücke" ausgemacht. In den Reifenstapeln bleibt Regenwasser stehen und dieses bietet somit den Stechmücken einen idealen Lebensraum. Aus diesem Grund wurden die Reifenstapel vorsichtshalber abgedeckt und herumliegende Altreifen entfernt.

Ob Diebstahl im Fahrerlager und auf offener Straße, Moskitos, die lebensgefährliche Krankheiten übertragen, heftige Bodenwellen, die sogar Heckflügel zum Brechen bringen können oder herunterfallende Werbetafeln ? der Große Preis von Brasilien scheint in jedem Jahr für eine Negativ-Schlagzeile gut zu sein. Für die Paulista ist das freilich aber nur trauriger Alltag.