• 16.01.2011 09:28

  • von Stefan Ziegler

Team FS66: Wenn nicht Panoz, was dann?

Das Team FS66 (vormals Atlas-FX) hat vom Panoz-Deal Abstand genommen und schaut nun in den Bereichen LMP1 und GTE

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor dem Nennschluss zur neuen Saison der Le-Mans-Series (LMS) ist beim Team FS66, das bisher als Atlas-FX am Start war, große Eile gefragt. Ursprünglich sollte die Mannschaft den Einsatz des neuen Panoz Abruzzi "Spirit of Le Mans" verantworten, der in den USA schon im vergangenen Jahr mit großem Tamtam vorgestellt worden war. Doch die Amerikaner kamen mit der Entwicklung des GT-Autos nicht so voran wie geplant.

Titel-Bild zur News: LMS-Flagge

Stichtag 19. Januar: Am Mittwoch ist Nennschluss für die neue LMS-Saison

In der abgelaufenen Woche zog FS66-Teamchef Norbert Walchhofer schließlich Konsequenzen. "Wir sollten Panoz-Werksteam werden, mussten aber leider absagen." In den Verhandlungen hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Vor allem die Entwicklung ließ zu wünschen übrig. Statt eines fertig eingestellten und ausgetesteten Abruzzi hätten die Amerikaner nur den bisher einzig produzierten Prototypen bieten können. Das Tischtuch zwischen Walchhofer und Don Panoz ist aber längst nicht endgültig zerschnitten.

Nun steht das Team um den Österreicher allerdings ohne Auto da - und bis zum Nennschluss am kommenden Mittwch bleibt nicht mehr viel Zeit. "Wir schauen in den Bereichen GTE und LMP1", sagt Walchhofer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der geplatzte Panoz-Deal hat jedoch weitreichende Konsequenzen. "Ein amerikanischer Sponsor macht nur mit, wenn wir ein echt amerikanisches Projekt betreuen. Außerdem fehlt uns ein Profi am Lenkrad, der Teil des Panoz-Deals gewesen wäre."

Das Team wird wohl auch 2011 auf die Dienste von Carlo van Dam und Stephane Lemeret zählen. Der Niederländer könnte sich Einsätze in allen Klassen vorstellen, der Belgier sieht sich eher in einem GT-Auto. "Wir müssen mal schauen", sagt Walchhofer, der auch am Wochenende fast ständig telefonischen Kontakt zu Herstellern, Teams und Fahrern hält. "Wenn wir GTE machen wollen, gibt es einige erprobte Autos, die wir einsetzen könnten. Für die LMP1 gäbe es auch einige Möglichkeiten."

Sicher ist, dass FS66 bis zum kommenden Mittwoch eine Einschreibung für die LMS-Saison abgegeben haben muss - viel Zeit bleibt also nicht. Mit dem bisherigen Saleen weiterzumachen, ist keine Option, denn der Wagen entspricht keiner ACO-Klassifizierung mehr. "Der Wagen wird nach dem Ungarn-Crash gerade wieder neu aufgebaut. Entweder geht er als 'rolling Chassis' ins Museum oder wir bauen ihn für einen Käufer aufwändig wieder auf, wenn jemand damit beispielsweise in anderen Serien starten möchte", so der Teamchef.