• 02.08.2009 12:50

Podiumsplatz für französisches Porsche-Team

Während Patrick Pilet und Raymond Narac Platz zwei herausfuhren, erlebte das Felbermayr-Proton-Team gleich beim Start ein Desaster: Lieb/Lietz nur Achte

(Motorsport-Total.com) - Beim spektakulären Nachtrennen der Le-Mans-Series (LMS) in Portugal fuhr das französische Porsche-Kundenteam IMSA Performance Matmut auf das Podium. Werksfahrer Patrick Pilet und Raymond Narac sicherten sich in einem kämpferischen und fehlerfreien Lauf mit dem Porsche 911 GT3 RSR den zweiten Platz in der GT2-Klasse.

Titel-Bild zur News: Patrick Long, Patrick Pilet

Der französische Kunden-Porsche hielt die Fahne in Portugal hoch

Die beiden Werksfahrer Marc Lieb und Richard Lietz, die nach zwei Siegen in zwei Saisonrennen als Führende der Meisterschaft zum 1.000-Kilometer-Rennen an die Algarve gekommen waren, fuhren ihren Elfer nach einem unverschuldeten Startunfall noch in die Punkteränge, rutschten aber auf Platz zwei der Wertung ab.#w1#

Pilet hatte gemischte Gefühle: "Der zweite Platz ist unser bestes Saisonergebnis, daher freuen wird uns natürlich sehr darüber. Aber wir hatten heute ganz klar ein Auto zum gewinnen, denn der Elfer war ein Traum und sein Handling einfach perfekt. Das trübt unsere Freude ein bisschen."

Pilet hatte das Rennen zwei Stunden lang souverän angeführt, verlor beim Boxenstopp aber eineinhalb Minuten und Rang eins, weil das Auto beim Startunfall ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden war und die hintere Kotflügelverbreiterung repariert werden musste.

Als sich Teamkollege Raymond Narac wieder in den Verkehr einfädelte, war er nur noch Dritter. "Das Rennen war schwierig in der Dunkelheit, man musste immer hoch konzentriert sein. Unser Ziel war, uns aus den Positionskämpfen der Prototypen rauszuhalten; das ist geglückt. Gratulation an Patrick; er hat heute sein Meisterstück abgeliefert", sagte Narac.

Riesenpech bei Startkollision

Marc Lieb, Richard Lietz

Marc Lieb und Richard Lietz verloren schon in Runde eins alle Siegchancen Zoom

Drama pur war beim Felbermayr-Proton-Team geboten. Im Startgetümmel vor der ersten Kurve war der junge Portugiese Francisco Cruz Martins im Elfer der deutschen Equipe nach einem kapitalen Verbremser auf das rechte Hinterrad des Lietz/Lieb-Autos geprallt. Für Cruz Martins, Christian Ried und Horst Felbermayr Jr. bedeute dies das frühe Aus durch einen Aufhängungsbruch.

Lietz konnte nach dem Reifenwechsel weiterfahren, doch nach einer Stunde brach als Folge des Unfalls einer der Querträger der Hinterachse. Außerdem war einer der drei Stehbolzen gebrochen, an denen der Querträger befestigt ist. Das erforderte eine einstündige Reparatur. Danach nahm Marc Lieb das Rennen mit 30 Runden Rückstand in der GT2-Klasse wieder auf.

Lieb und Lietz kämpften bis zum Schluss wie die sprichwörtlichen Löwen, fuhren Fabelzeiten und wurden noch Achte in der GT2-Klasse. "Zwei Punkte für Trainingsbestzeit und Platz acht aus einem Rennen mitzunehmen, das wir hätten gewinnen können, ist bitter", bilanzierte ein sichtlich enttäuschter Marc Lieb.

"Wir lagen vor dem Rennen sieben Punkte vorn, jetzt fehlen uns zwei Zähler auf die Führenden. Das schmerzt ganz besonders deshalb, weil unser Auto einfach gigantisch war. Wir haben den 911 GT3 RSR über den Winter weiterentwickelt und waren jetzt zum dritten Rennen perfekt aussortiert. Bis zum Crash. Dass das Team unser schwer beschädigtes Auto überhaupt wieder hingekriegt hat, zeigt, wie professionell und engagiert die Jungs sind. Das war toll."

Richard Lietz sagte: "Francisco hat sich bei mir entschuldigt, er ist am Boden zerstört über seinen Fahrfehler. Heute sind Marc und ich enttäuscht, aber wir sind auch zuversichtlich, denn wir wissen, dass wir ein Siegerauto haben und die Meisterschaft noch gewinnen können. Unser Ziel ist es, uns die Führung in drei Wochen am Nürburgring zurückzuholen."

Das Ergebnis der GT2-Klasse:

01. Bell/Bruni (Ferrari F430 GT) - 190 Runden
02. Pilet/Narac (Porsche 911 GT3 RSR) - 190
03. Garcia/Mansell/Melo (Ferrari F430 GT) - 189
04. Ehret/Farnbacher/Beltoise (Ferrari F430 GT) - 188
05. Simonsen/Kaffer (Ferrari 430 GT) - 187

Die GT2-Fahrerwertung:

1. Bell/Bruni (Ferrari) - 25 Punkte
2. Lieb/Lietz (Porsche) - 23
3. Garcia/Mansell (Ferrari) - 18
4. Pierre Ehret (Ferrari) - 15
5. Jaime Melo (Ferrari) - 14

Die GT2-Herstellerwertung:

01. Ferrari - 45 Punkte
02. Porsche - 34
03. Spyker - 4
04. Aston Martin - 3