Bei Kruse steckt derzeit der Wurm drin
Krisenstimmung bei Kruse nach dem LMS-Rennen in Belgien: Der Pescarolo-Judd ist nicht nur zu langsam, sondern auch nicht zuverlässig genug
(Motorsport-Total.com) - Ein Problem am Treibstofftank verwandelte die 1.000 Kilometer von Spa-Francorchamps für Kruse Motorsport vorzeitig in ein offizielles Testprogramm, allerdings in kein allzu umfangreiches, denn der Pescarolo-Judd V8 fiel schon bei Halbzeit schuldlos einer Kollision zum Opfer. Platz vier im Warmup blieb somit das einzige Highlight für den in Köln stationierten Rennstall.

© Edi Nikolic
Jean de Pourtales hatte in Belgien Probleme mit der defekten Wippschaltung
Teammanager Kai Kruse seufzte: "Um bei den positiven Erkenntnissen anzufangen: Unser Rennspeed war besser als erwartet, und auch wenn unser Paket ein wenig länger braucht, um auf Touren zu kommen, waren wir zweifellos gut genug, um in die Punkte zu fahren", sagte er. "Der erste Rückschlag kam schon nach zehn Runden als Norbert (Siedler; Anm. d. Red.) mit einem undichten Tankverschluss an die Box fuhr. Wir wollten um keinen Preis ein unnötiges Risiko eingehen und haben das Problem deshalb sorgfältigst aussortiert. Jean (de Pourtales; Anm. d. Red.) wurde von einem Panoz touchiert und musste ebenfalls vorzeitig hereinkommen."#w1#
"Dann", fuhr der Deutsche fort, "war Norbert wieder an der Reihe und zeigte die von ihm gewohnte starke fahrerische Leistung. Er machte ordentlich Boden gut, bis er in Stavelot von einem Radical, den er schon überholt hatte, herumgedreht wurde. Abschließend kann ich nur festhalten, dass wir bereits intensiv an unserem neuen technischen Paket für 2008 arbeiten. Das Niveau an der Spitze der LMP2 wird immer höher und wir müssen einfach zugeben, dass Zytek und Lola über den Winter einen tollen Job gemacht haben."
Siedler ärgerte sich: "Einer hat in der Stavelot-Kurve einen blöden Fehler gemacht, aber auch sonst wären wir heute nicht wirklich konkurrenzfähig gewesen. Für mich zählt im Moment eigentlich nur, dass Ian Mitchell und Kai Kruse ein paar große Veränderungen für die Zukunft planen, denn nur so werden wir hier die erhofften Resultate einfahren können. In der Zwischenzeit heißt es zumindest unsere Zuverlässigkeit zu verbessern. Die ist im Langstreckensport nämlich das A und O."
Und de Pourtales fügte an: "Das Auto war nicht einfach zu fahren und das Handicap, am Anfang im Benzin zu sitzen, hat uns das Leben auch nicht leichter gemacht. Das schwierigste Moment war für mich aber, mit der defekten Wippschaltung zurechtzukommen, da die Gangschaltung in diesem Auto sehr weit hinten platziert und dadurch ziemlich unkomfortabel zu bedienen ist. Es war ein Rennwochenende zum Vergessen, also konzentrieren wir uns schon heute voll auf Silverstone."

