• 29.09.2013 18:50

  • von Dominik Sharaf & Roman Wittemeier

Wingman Wittmann: "Die Freude überwiegt"

Marco Wittmann konnte (durfte) seine Pole-Position in Zandvoort nicht in einen Sieg ummünzen: Ganz im Dienste der BMW-Mannschaft

(Motorsport-Total.com) - Marco Wittmann hat Mike Rockenfeller auf dem Weg zum vorzeitigen Titelgewinn in der DTM nicht aufhalten können. Der junge BMW-Pilot, der sich am Samstag die Pole-Position hatte sichern können, war nur über knapp eine Runde eine Hilfe für Markenkollege Augusto Farfus. Der Brasilianer konnte zwar in Zandvoort gewinnen, aber er hätte einen Verbündeten wie Wittmann zwischen sich und Rockenfeller haben müssen, um die Entscheidung in der Meisterschaft nach Hockenheim zu verschieben.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Marco Wittmann musste sich im Rennen gegen Adrien Tambay wehren Zoom

Beim Start kam es wie es kommen musste: Wittmann wurde von Farfus ausbeschleunigt, der Polemann sollte Rockenfeller im Zaum halten. "Augusto war schnell neben mir", sagt Wittmann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe versucht, in der ersten Kurve außen aggressiv mitzufahren. Ich konnte mich gegen Mike durchsetzen. Mein Start war gut, wenn man bedenkt, dass ich gegen die Jungs mit den Optionsreifen antreten musste. Da habe ich nur einen Platz verloren."

Kurz vor dem Ende des ersten Umlaufs war allerdings auch Rockenfeller am BMW-Rookie vorbei. Anschließend konnte Wittmann nicht mehr ganz vorne mitmischen und musste sich am Ende mit Rang fünf begnügen. "Man muss letztlich das Positive sehen. Wir waren am gesamten Wochenende schnell. Ich bin die schnellste Zeit im Qualifying und die schnellste Rennrunde gefahren", fasst er zusammen. Allerdings waren die Hoffnungen nach dem Erreichen der ersten Pole-Position größer gewesen.

"Wir haben eine andere Strategie ausprobiert als die anderen um mich herum. Der Gedanke war, dass die Chance auf eine Safety-Car-Phase recht groß ist. Da hätten wir womöglich einen Vorteil erlangen können. Es hat sich nicht ausgezahlt. Außerdem hatte ich etwas Pech im Verkehr. Dennoch war es ein relativ gutes Rennen", sagt Wittmann. "Ich habe wichtige Punkte gesammelt. Es überwiegt die Freude über die Leistung am Wochenende. Ich bin optimistisch für Hockenheim."


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Beim Finale möchte der Youngster gern eine realistische Chance auf den Sieg bekommen. Und wenn es auch dort nicht klappt? Egal, meint er. "In Spielberg auf Platz zwei, in Brands Hatch auf Rang vier und heute Fünfter. Für das erste Jahr in der DTM ist das keine allzu schlechte Bilanz", meint Wittmann. "Wenn man in der DTM ganz oben sein will, dann muss einfach alles passen. Heute hat es nicht ganz gereicht. Aber es ist schön zu sehen, dass die Leistung stimmt. Ich bin zufrieden."

Der 23-Jährige kann sich tatsächlich nicht beklagen. In der Gesamtwertung belegt er Rang acht - zwischen den Audi-Haudegen Mattias Ekström und Timo Scheider. "Wenn man - wie gestern - die erfahrenen Jungs mal hinter sich lassen kann, dann ist es umso schöner", sagt Wittmann, der sich in der DTM "pudelwohl" fühlt. "In Hockenheim haben wir noch eine wichtige Aufgabe. Wir wollen die Herstellerwertung für BMW sichern. Darauf konzentrieren wir uns."