• 16.07.2008 15:42

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Von übertroffenen und unerfüllten Erwartungen

Halbzeit in der DTM: Während es für manche besser lief als erwartet, konnten andere noch nicht das erreichen, was sie sich vorgenommen hatten

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Zandvoort hat die Mitte der DTM-Saison 2008 markiert. Die ersten sechs Rennen verliefen in mancher Hinsicht überraschend. Vor der Saison galten bei Audi Champion Mattias Ekström und auch Martin Tomczyk als Favoriten, bei Mercedes war Bruno Spengler die unbestrittene Speerspitze. Doch von diesen Dreien ist nur Ekström derzeit mittendrin im Titelrennen. 'Motorsport-Total.com' hat im Fahrerlagern Halbzeitbilanzen gesammelt - es gab übertroffene und unerfüllte Erwartungen.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Von wegen "Podestverweigerer": Timo Scheider ist häufig auf dem Treppchen

Zu den großen Überraschungen der ersten Saisonhalbzeit gehört Timo Scheider. Bis zum letzten Rennen 2007 in Hockenheim galt er als "Podestverweigerer" - 2008 übernahm er mit dem Sieg beim zweiten Rennen in Oschersleben die Tabellenführung und gab sie seither nicht mehr her. Ein Sieg, drei zweite und ein dritter Platz lautet Scheiders Zwischenbilanz - von wegen "Podestverweigerer".#w1#

Scheiders runder Kreis

"Wenn mir Anfang der Saison jemand gesagt hätte, dass es so gut läuft, hätte ich gerne hingehört, aber es nicht geglaubt", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Momentan eine ganze Stange Selbstbewusstsein da. Das macht natürlich Spaß, es geht alles ein bisschen einfacher. Das Schöne ist, dass das Gesamtpaket einfach passt. Egal ob es privat ist, wo die Basis einfach funktioniert, wo wir uns ein tolles Umfeld geschaffen haben. Ich hoffe der Kreis bleibt rund bis Ende des Jahres. Dann schauen wir was dabei rauskommt."

"Alles was jetzt noch kommt, da freue ich mich drauf." Timo Scheider

Vor dem Rennen am Norising hatte Scheider etwas Bedenken, mit Platz drei als bester Audi-Pilot hat er aber auch das "sehr gut gemeistert. Alles was jetzt noch kommt, da freue ich mich drauf. Nürburgring ist mein Heimrennen, Brand Hatch ist nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke, aber ich glaube, dass unser Auto dort funktioniert. Barcelona mag ich sehr gerne, auch Le Mans. Hockenheim waren wir eh gut. Ich freue mich auf Rest der Saison, da wir ein gutes Paket haben."

Martin Tomczyk

Martin Tomczyk will in der zweiten Saisonhälfte auf die Spitze aufholen Zoom

Anders ist die Situation bei Teamkollege Tomczyk. Nachdem er 2007 bis zum letzten Rennen noch Titelchancen hatte, wollte er 2008 den ganz großen Coup landen. Doch das Rennschicksal hat es bisher nicht gut gemeint mit dem Bayern, mit 22 Zählern liegt er 18 Punkte hinter Scheider auf Rang sechs: "Ich hab zwei Nuller, aus Mugello und vom Norisring. Die hauen natürlich richtig rein. Da hätte ich mir schon besser vorstellen können. Die Nuller waren zwar nicht meine Schuld, aber trotzdem", bilanzierte er. Tomczyk steckt den Kopf aber nicht in den Sand: "Ich hoffe, dass ich den Anschluss an die Spitze wieder schaffen kann."

Neuer Überflieger bei den Jahreswagen

Bei den Jahreswagenpiloten hat Audi wieder einmal in Sachen Neuverpflichtung ein glückliches Händchen bewiesen. Oliver Jarvis kam, sah - und überzeugte. Vor allem in den Trainings und Qualifyings fuhr er Topzeiten, allerdings machte sich in manchen Rennen seine mangelnde Erfahrung bemerkbar. Er konnte jedoch schon fünf Punkte sammeln und liegt damit nur einen Zähler hinter dem besten Jahreswagenpiloten Markus Winkelhock. "Die Saison war bisher ganz gut, aber auch sehr hart", erklärte der Brite. "Norisring war unser härtestes Rennen. Aber ich denke, wir waren bisher sehr schnell."

Alexandre Prémat

Alexandre Prémat hätte gern mehr Punkte geholt als einen für Platz acht Zoom

Jarvis stellt seinen Phoenix-Teamkollegen in den Schatten: Alexandre Prémat, im vergangenen Jahr die Sensation der Saison, konnte an die alten Erfolge bisher nicht anküpfen. Der Franzose fährt eher unspektakulär im Mittelfeld, nur in Mugello gelang ihm Platz acht. "Ich in nicht ganz zufrieden mit der ersten Saisonhälfte, denn ich habe nur einen Punkt. Das ist nicht so viel im Gegensatz zu meinen Teamkollegen Markus und Oliver", sagte Prémat. "Was den Speed betrifft, war ich auf jeden Fall genauso schnell wie sie und manchmal vielleicht auch schneller."

Der Franzose hat aber eine mögliche Erklärung - die Doppelbelastung DTM und Le-Mans-Series: "Die ersten drei Rennen waren für mich und Mike Rockenfeller nicht einfach, da wir immer wieder zwischen dem DTM-Fahrzeug und dem R10 gewechselt sind. Es ist nicht einfach, zwischen solchen Fahrezugen zu wechseln. Ich will bis zum Ende des Jahres pushen, um für nächstes Jahr ein neues Auto zu bekommen. Ich denke, ich würde damit einen guten Job machen."

Paffett, die Speerspitze der 07er-Mercedes

"Wir haben eigentlich überall den besten Job gemacht, den wir machen konnten." Gary Paffett

Bei den Mercedes-Jahreswagen ist Gary Paffett wie erwartet die Speerspitze. Der frühere Champion ist die Messlatte für seine Teamkollegen, das zeigte er nicht nur beim Saisonauftakt in Hockenheim mit Platz sieben. Ob er mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden ist? "Ja und Nein", antwortete er. "Wir haben eigentlich überall den besten Job gemacht, den wir machen konnten. Manchmal war es gut - Platz fünf am Norisring - und manchmal war es nicht gut, da wir einfach nicht schnell genug waren, um in die Nähe der neuen Autos zu kommen. Wir haben gute Leistungen gezeigt und ich denke wir werden stärker."

Über den fünften Platz am Norisring konnte sich Paffett allerdings nicht lange freuen - kurz nach dem Rennen wurde er aus der Wertung genommen, weil sein Auto zu leicht war. "Das war zwar schade wegen der Punkte, es schmälert aber meine fahrerische Leistung nicht." Das sind übrigens auch die Konkurrenz zu - vor allem die Audi-Neuwagen-Piloten, mit denen Paffett am Norisring gekämpft hatte, zogen danach den Hut vor seinem Können.

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