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Vietoris-Sieg: Wenn Träume doch wahr werden
HWA-Fahrer Christian Vietoris feiert in Oschersleben seinen ersten DTM-Sieg und ist überglücklich - Wolfgang Schattling stimmt in den Freudenchor mit ein
(Motorsport-Total.com) - "Es ist ein tolles Gefühl", beginnt Christian Vietoris seinen Satz bei der Pressekonferenz nach dem Rennen in Oschersleben. "Vor allem nach dem sehr schwierigen Saisonstart. Die Jungs haben hart gearbeitet über den Winter und dann war es ein sehr enttäuschendes Wochenende in Hockenheim, herauszufinden, dass das Auto im Trockenen nicht sehr wettbewerbsfähig ist."

© xpbimages.com
Rückansicht: Christian Vietoris kehrte der Konkurrenz in Oschersleben den Rücken Zoom
"Der Sieg ist für sie. Meine Jungs haben heute einen großartigen Job gemacht", lobt er sein Team. "Wir mussten uns auf die nassen Bedingungen einstellen und da das Setup richtig hinzubekommen war heute Nachmittag schwierig. Aber es hat geklappt." Und auch die Strategie war die richtige, so Vietoris weiter. "Das Auto war im Nassen wirklich gut. Wir sind sehr glücklich, dass das funktioniert hat. Aber wir müssen realistisch sein: im Trockenen sind wir noch nicht gut."
Kurz vor dem Start begann es zu regnen. Vietoris beschreibt die Momente wie folgt: "Das war eine schwierige Situation. Wir hatten aber nichts zu verlieren, da wir schon von Startplatz 16 losfuhren. Deswegen sind wir das Risiko eingegangen, schon bevor das Rennen losgegangen ist in die Box zu fahren. Diese Strategie hätte funktionieren können, hat es aber nicht. Wir haben zu viel Zeit mit den Regenreifen auf der trockenen Strecke verloren."
Der zweite Boxenstopp führte zum Sieg
Der Deutsche ergänzt: "Der erste Versuch mit einer unterschiedlichen Strategie ging also nicht auf. Aber der zweite Versuch war wichtiger. Wir haben alles versucht und es hat geklappt, darüber bin ich sehr glücklich. Ich hoffe jetzt, dass wir das Auto bald auch auf trockener Strecke so gut hinbekommen."
Wann hat Vietoris an den Sieg gedacht? "Als sich das Boxenstopp-Fenster öffnete war ich ziemlich am Ende des Feldes und ein bisschen überrascht, dass niemand außer Rocky in die Box fuhr. Ich wusste also, dass das jetzt meine Chance ist zu pushen und Plätze zu gewinnen." Der zweite Boxenstopp war also der Schlüssel zum Erfolg. Die Safety-Car-Phase kam ihm gelegen, um die Lücke wieder zu schließen. Er fährt fort: "Nachdem ich dann an Rocky und Mortara vorbei war, war ich mir sicher, dass wir das Rennen gewinnen würden und habe mich darauf konzentriert die Reifen zu schonen. Ich war mir sicher, dass es sonst am Ende knapp werden könnte auf trockener Piste mit den Regenreifen."
Alles in allem sei es ein "geiles" Wochenende gewesen. Es ist der erste Sieg von Vietoris in seinem bereits 32. Rennen in der DTM. Wolfgang Schattling, Mercedes-Verantwortlicher, ist ebenfalls überglücklich: "Was für ein Tag! Mein Puls war in den letzten Runden absolut am Drehzahlbegrenzer. Wir konnten nicht erwarten, heute ganz oben auf dem Podium zu stehen. Wenn mir einer vorher gesagt hätte, dass wir heute auf dem Podium sein würden, hätte ich ihn für verrückt erklärt. "
Die Superstrategie als Schlüssel zum Erfolg
Schattling weiter: "Aber manchmal werden Träume auch wahr. Wir sind sehr glücklich. Das Team hat hervorragend unter diesen Bedingungen gearbeitet, um die richtige Strategie zu finden. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Aber Christian und Gary mit nur einem Stopp durchzubekommen, war echt eine Leistung. Am Ende hat es funktioniert."
Was war der Schlüssel zum Erfolg? Die "Superstrategie", so Schattling. "Die haben wir konsequent verfolgt, indem wir Christian wie auch Gary nur zu einem Stopp an die Box geholt haben. Der Paul ist auch ein sehr gutes Rennen gefahren, es war zeitweise ja sehr turbulent." Dass es am Schluss so für Mercedes ausgegangen ist, war nicht zu erwarten, so der Verantwortliche.
"Nach der zweiten Safety-Car-Phase hat man begonnen, Hoffnungen zu hegen, dass es sich am Schluss vielleicht ausgehen könnte", meint Schattling über den Moment, als ihm klar wurde, dass Vietoris echte Siegchance hat. "Dann am Schluss kam ja Rocky noch mal an den Chris heran, und da Chris mit Regen- und Rocky mit Trockenreifen unterwegs war, waren wir nicht sicher, wer das Rennen schließlich für sich entscheiden würde. Da ging der Pulsschlag des ganzen Teams ordentlich hoch, und deswegen freuen wir uns umso mehr, dass es bis zur letzten Runde gehalten hat."

