• 15.09.2013 15:57

  • von Nimmervoll, Szlapka & Sharaf

Vietoris aus dem Titelrennen: "Waren die Langsamsten"

Christian Vietoris erlebte in Oschersleben einen rabenschwarzen Renntag und blieb erstmals 2013 ohne Punkte, ist damit aus dem Titelrennen raus (Artikel-Update)

(Motorsport-Total.com) - Für Christian Vietoris ist der Traum vom ersten Titel in der DTM nach dem achten Saisonrennen in Oschersleben ausgeträumt. Der Mercedes-Pilot belegte heute mit fast einer Minute Rückstand auf Sieger Augusto Farfus (BMW) nur den 18. Platz und hat nun als Gesamtdritter 53 Punkte Rückstand auf Mike Rockenfeller. Das ist in Zandvoort und Hockenheim auch rechnerisch nicht mehr aufzuholen.

Titel-Bild zur News: Christian Vietoris

Einsamer 18.: Für Christian Vietoris ist der Traum vom DTM-Titel ausgeträumt Zoom

Die erhoffte Steigerung von Samstag auf Sonntag ist jedenfalls ausgeblieben. Was bleibt, ist Rätselraten: "Tja, wenn wir das wüssten! Es war ein ganz schwieriges Wochenende", seufzt Vietoris in der 'ARD'. "Von der ersten Minute an im Freien Training waren wir eigentlich zu langsam, um nicht zu sagen die Langsamsten. Für das Qualifying haben wir das nicht umdrehen können und jetzt im Rennen war deutlich zu sehen, dass wir irgendwo einen Wurm drin haben. Wir waren mit Abstand zu langsam."

Und zwar nicht nur im absoluten Vergleich zu Audi und BMW, sondern auch teamintern. Denn während Vietoris von der ersten Runde an Probleme mit der Balance hatte, klagte Teamkollege Robert Wickens über keinerlei solche Schwierigkeiten. "Es hat einfach Pace gefehlt, auch von mir zu meinem Teamkollegen. Da müssen wir das Auto in Affalterbach unter die Lupe nehmen", fordert Vietoris im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Irgendwas kann nicht gestimmt haben."

"Es war sicher das bis dato schwierigste Wochenende meiner DTM-Karriere. Aber das gehört dazu", fährt er fort. "Am Nürburgring waren wir noch dominant und hier ist es schwierig, in die Punkte zu fahren. Das ist schwierig in Worte zu fassen. Ich glaube, das Auto ist gut, wir müssen es nur richtig einstellen - die Basis kann ja nicht so schlecht sein, wenn man vor zwei Wochen noch dominant am Nürburgring gewonnen hat."

In der Meisterschaft muss er seine Titelhoffnungen nun begraben, Zweiter kann er aber theoretisch noch werden. Vietoris fehlen 20 Punkte auf den vor ihm liegenden Farfus, allerdings liegen hinter ihm Teamkollege Robert Wickens, Bruno Spengler und Gary Paffett innerhalb von sechs Punkten. Von Platz zwei bis Platz sechs ist also noch alles möglich.

"Unterm Strich haben wir ein bisschen Glück gehabt, dass nicht Spengler und Wickens noch gepunktet haben, von daher bleibe ich erstmal auf Position drei. Aber das ist natürlich nicht das, was wir wollten. Schade", so Vietoris. "Ich hoffe, dass wir in Zandvoort wieder vorne sind und ich zumindest die dritte Position verteidigen kann. Eventuell geht's sogar noch nach vorne, denn Farfus war bisher auch nicht der Konstanteste. Er hatte ein paar Highlights, aber Zweiter oder Dritter in der Meisterschaft zu werden, das ist jetzt das Ziel."

Zumindest weiß er nach 2013, wie sich ein Titelkampf mental anfühlt: "Als Fahrer muss man immer Erfahrungen sammeln", weiß der 24-Jährige. "Jetzt war ich die ganze Saison unter den ersten Drei dabei. Natürlich entwickelt man sich da selbst ein Stück weiter, und das wird mir auch für nächstes Jahr helfen, von Vorhinein konstant um die Meisterschaft zu fahren. Das war ja am Anfang des Jahres gar nicht die Zielsetzung. Für die Zukunft war die Saison mit Sicherheit sehr wichtig."