• 14.07.2013 20:21

  • von Stefan Ziegler

Viermal Top 10, aber gemischte Gefühle bei BMW

Bruno Spengler sammelte wieder einmal wichtige Punkte, doch für die weiteren BMW-Piloten war das Rennen am Norisring eine eher undankbare Angelegenheit

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben vier Autos in die Top 10 gebracht, können aber mit diesem für uns harten Rennen nicht zufrieden sein." So fasst BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt das Ergebnis des fünften DTM-Saisonlaufs auf dem Norisring zusammen, bei dem die bayerischen Lokalmatadoren nicht über den sechsten Platz hinauskamen. Immerhin holten aber noch vier von acht BMW-Piloten einige Punkte.

Titel-Bild zur News: Filipe Albuquerque, Andy Priaulx

Augusto Farfus versank im DTM-Hinterfeld, Andy Priaulx holte erstmals 2013 Punkte Zoom

Dass es insgesamt nur eine Handvoll Zähler waren, lag auch an der Dynamik des Stadtrennens in Nürnberg, meint Marquardt. "Die zwei Safety-Car-Phasen hatten maßgeblichen Einfluss und haben bestimmte strategische Optionen überhaupt erst möglich gemacht. Unser Ansatz war, bei der Rennstrategie nicht zu viel zu riskieren. Diese Herangehensweise hat sich jedoch unter den heutigen Bedingungen nicht ausgezahlt."

In der Gesamtwertung sehe es trotzdem "nicht schlecht" aus, sagt der BMW-Sportchef, schließlich haben die Münchner ihre Führung vor Mercedes und Audi verteidigt. Und Bruno Spengler hält als Zweiter die Tuchfühlung zur Spitze in der Fahrerwertung. "Da bin ich noch vorn dabei. Das ist wichtig", sagt der Kanadier, der sein persönliches Ergebnis, Platz sechs, aber als "Enttäuschung" wertet.

Hand und Priaulx zeigen sich zufrieden

Auch sein Schnitzer-Teamchef Charly Lamm ist nicht begeistert: "Natürlich will man vorn mitmischen, wenn man aus der ersten Reihe ins Rennen geht, aber die Safety-Car-Phasen haben dafür gesorgt, dass wir mit Bruno die Optionsreifen nicht optimal nutzen konnten. Die Zeit, die man dann verliert, fehlt einfach." Die weiteren BMW-Piloten können ein Lied davon singen. Auch sie litten darunter.

Auf den Rängen acht, neun, zehn, elf, 13 und 16 fuhren aber immerhin drei von ihnen noch in die Punkte. "Alles hat zusammengepasst", sagt beispielsweise Joey Hand, zweitbester BMW-Fahrer am Norisring. "Ich fühle mich gut, weil ich alles auf den Punkt hinbekommen habe." Ihm sei es gelungen, das Optimum aus dem Rennen herauszuholen, wo er doch nur als 18. an den Start gegangen war.

Sein Markenkollege Andy Priaulx spricht zwar von einem "guten Wochenende", machte ihm Vergleich zum Qualifying jedoch Rückschritte. Von Startplatz sechs auf Rang neun - "grundsätzlich positiv", so der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister. "Endlich habe ich ein Auto, mit dem ich richtig glücklich bin. Wir waren konstant schnell unterwegs. Und mit der Gesamtleistung bin ich zufrieden", sagt Priaulx.

Wittmann mit einem Punkt beim Heimrennen

Doch auch er haderte mit den Safety-Car-Phasen, die das Taktieren zum Glücksfall machten. Marco Wittmann hatte dabei das bessere Ende knapp für sich, indem er Platz zehn über die Ziellinie brachte. "Letztendlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein, obwohl ich mir für mein Heimspiel natürlich etwas mehr vorgenommen hatte", meint der Rennfahrer, der unweit von Nürnberg in Fürth zuhause ist.


Fotos: DTM auf dem Norisring


Mehr vorgenommen hatte sich auch Dirk Werner, allerdings schon im Qualifying. Dort hatte sich der Deutsche auf Position 20 eingereiht, im Rennen wurde er Elfter. "Ich bin enttäuscht, denn der elfte Platz ist immer sehr undankbar. Bei der zweiten Safety-Car-Phase habe ich sehr viel Zeit verloren", erklärt er. "Christian Vietoris vor mir wurde noch durchgelassen, ich jedoch nicht mehr. Das hat mein Rennen etwas verzerrt."

Auch DTM-Neuzugang Timo Glock ist nicht gerade begeistert vom turbulenten Rennverlauf auf dem Norisring, der ihn auf Position 13 spülte. Er sagt: "Ich habe selten ein Rennen erlebt, bei dem es so schwierig war, den Überblick zu behalten. Speziell im Mittelfeld ging es beinahe chaotisch zu. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Fans nicht einfach gewesen ist, das Geschehen nachzuvollziehen."

Die Quali-Leistung als Knackpunkt?

Deshalb will Augusto Farfus gar nicht viele Worte verlieren: "Zu diesem enttäuschenden Rennen habe ich nicht viel zu sagen. Ich habe alles gegeben, aber das Auto war einfach nicht schnell genug", meint der brasilianische Rennfahrer. Er fasst zusammen: "Auf ein schwieriges Qualifying folgte ein noch schwierigeres Rennen. Jetzt will ich einfach nur verstehen, was los ist, und das Blatt wieder wenden."

Sein RBM-Teamchef Bart Mampaey drückt aus, was für die meisten BMW-Piloten gilt: "Wir müssen uns einfach darauf konzentrieren, künftig im Qualifying wieder weiter vorn zu stehen. Dann sollten auch wieder mehr Punkte möglich sein." Am Norisring waren schließlich nur Spengler und Priaulx aus den Top 10 losgefahren. "Und heute hat uns das nötige Glück gefehlt", meint MTEK-Teamchef Ernest Knoors.

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