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"Verstehen, woran es lag": So will Rosberg 2022 wieder in Topform sein

Rosberg-Teamchef Kimmo Liimatainen erklärt, warum man 2021 gegen das andere Audi-Team Abt kein Land sah und sieht auch bei Nico Müller noch Luft nach oben

(Motorsport-Total.com) - Während Abt seine Fahrer für 2022 bereits bekanntgegeben hat, ist es um das Rosberg-Team zuletzt ruhig gewesen: Die einstige Audi-Meistertruppe, die auch diese Saison aller Voraussicht nach mit Nico Müller an den Start gehen wird, will nach dem enttäuschenden ersten GT3-DTM-Jahr zu alter Stärke zurückfinden.

Titel-Bild zur News: Nico Müller

Das Rosberg-Team will 2022 zu alter Stärke zurückkehren Zoom

Doch woran lag es, dass man 2021 gegen Abt kein Land sah? "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Rennpace nicht das Problem war, sondern das Qualifying und die Startpositionen im Rennen", sagt Teamchef Kimmo Liimatainen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wenn der eine vorne startet und du Zehnter bist, dann verlierst du schon mal in den ersten zwei Runden fünf, sechs, sieben Sekunden. Das aufzuholen, ist fast eine Mission Impossible. Daher muss das Qualifying funktionieren", fordert er.

Qualifying-Platz 11,4 im Saisonschnitt für Nico Müller

Tatsächlich kam Müller, dessen unerfahrener Teamkollege Dev Gore meist am Ende des Feldes zu finden war, 2021 in keinem DTM-Qualifying unter die Top 3. Ein vierter Startplatz beim Auftakt in Monza war das Highlight, im Saisonschnitt reichte es für den zweimaligen Vizemeister nur für die Qualifying-Platzierung 11,4. Im Gesamtklassement kam der Schweizer auf 56 Punkte und Platz zehn.

Aber was muss besser laufen, damit man 2022 im Qualifying besser abschneidet und damit eine bessere Basis für die Rennen legt? "Ich glaube nicht, dass es um ein Riesending geht, sondern um eine Summe von vielen Kleinigkeiten", holt Liimatainen aus.

"Wir müssen die Reifen besser zum Arbeiten bringen - und es ist mit Sicherheit auch eine Set-up-Geschichte - und vielleicht hier und da auch fahrerisch", schließt der Finne auch Müller in seine Analyse mit ein. Und auch die Stopps seien "eine Baustelle, in der wir uns verbessern wollen".

"Gibt für 2022 eine neue Planung"

Dazu kommt, dass das Rosberg-Team bei den Tests vor der Saison und bei den ersten zwei Rennwochenenden Opfer von verfälschten Testdaten war, weshalb der Bolide zu wenig Abtrieb generiert habe und man mehrere Zehntel pro Runde verlor. Als man den Fehler gefunden hatte, musste man mit der Set-up-Arbeit beim R8 LMS neu beginnen: Den Rückstand holte man bis Saisonende nicht mehr auf.

Dafür machte das Team aus Neustadt an der Weinstraße nach Saisonende eine intensive Fehleranalyse. "Die Ingenieurs-Wunschlisten waren sehr lang", schmunzelt Liimatainen. "Wir denken, dass wir ein Verständnis haben, wo es Probleme gab und wo es Potenzial gibt. Da gibt es jetzt eine neue Planung. Und das müssen wir beim Testen dieses Jahr besser hinkriegen."

Auch Müller habe sich nach der Saison intensiv eingebracht. "Er ist auch nach der Saison ein paar Mal zu uns gekommen, und wir haben die Saison besprochen, was wir besser machen können, was er als Fahrer besser machen kann", so Liimatainen. "Es ist ja nicht so, dass er sagt, er mache alles perfekt und alle anderen sind Deppen. Wir sind ein Team - und das fängt beim Management an. Auch ich muss mir in den Spiegel schauen und überlegen, was ich besser machen kann."

Wo Liimatainen bei Müller Verbesserungspotenzial sieht

Müller sei diesbezüglich "sehr teamfähig", lobt Liimatainen seinen Piloten. Wo er bei ihm Verbesserungspotenzial sieht? "Klar musste auch Nico ein bisschen lernen, wie er mit dem Auto am besten umgeht. Er hatte zwar schon Erfahrung von Langstreckenrennen, aber im Vergleich zu einem Kelvin van der Linde oder einem Christopher Haase hatte er natürlich weniger Fahrzeit im R8."

Daher könne es "schon sein, dass diese Kollegen dann hier und da auch durch ihre Erfahrung den einen oder anderen Trick in petto hatten", sagt Liimatainen, der früher selbst Rennfahrer war.

Abschließend kommt der Rosberg-Teamchef noch einmal auf das Qualifying zurück. "Der entscheidende Punkt, bei dem wir als Team und vor allem mit Nico besser werden müssen, ist das Qualifying. Bei der Rennpace war Nico so gut wie immer da, aber wenn du so ein enges Feld hast wie in der DTM, dann machen zwei Zehntel plötzlich fünf Plätze aus. Das schauen wir uns definitiv an."

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