Ullrich: Ein lachendes und ein weinendes Auge
Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich freut sich über die komplette erste Startreihe in Hockenheim - Meisterschaftsspeerspitze Mattias Ekström hingegen weit zurück
(Motorsport-Total.com) - Sieben Audi-Piloten unter den ersten Zehn in der verregneten Qualifikation in Hockenheim sind für Motorsportchef Wolfgang Ullrich Grund zur Freude. Mit Timo Scheider auf der Pole-Position und Mike Rockenfeller auf Platz zwei belegt Audi auch die komplette erste Startreihe. Aber auch am Ende des Feldes ist ein prominenter Pilot mit den vier Ringen auf der Kühlerhaube zu finden. Bei Matthias Ekström lief nichts zusammen und so wurde er mit großem Rückstand 15.

© xpb.cc
Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich durfte sich über die Pole in Hockenheim freuen
"Ich glaube es ist im Motorsport immer so, dass es bei so einer großen Mannschaft bei dem einen oder anderen nicht so läuft. Das ist natürlich traurig, denn ich denke, der Mattias hätte es viel weiter nach vorne schaffen können. Es hat aber nicht sein sollen. Ich freue mich unheimlich für Timo und Mike", sagt Ullrich im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
"Rocky war heute den ganzen Tag stark. Er war immer ganz vorne dabei. Timo war auch ständig im Spitzenfeld und hat sich im Qualifying von Abschnitt zu Abschnitt gesteigert. Er hat im Detail an seiner Linie gefeilt. Man hat gut gesehen, dass diejenigen, die einen sauberen und runden Strich bei diesen Bedingungen gefahren sind, die paar Tausendstel vorne waren."
Rookie Miguel Molina kam ins Q3, flog dort aber ab. Auch Alexandre Prémat wäre im abschließenden Einzelzeitfahren eingangs Motodrom fast ins Kiesbett gerutscht. "Es haben viele gezeigt, dass die Strecke nicht breit oder groß genug ist. Das passiert natürlich, wenn man versucht das Limit zu finden und der Grip so niedrig ist", erklärt der Motorsportchef. "Wenn man leicht über dem Limit ist, dann ist es sehr schwer das Auto wieder einzufangen."
Nur noch Ekström hat noch rechnerische Chancen auf den Meistertitel. Die Ausgangslage ist aber denkbar schlecht. "Meisterschaftstechnisch ist es natürlich schwieriger geworden", ist Ullrich realistisch. "Ich sage jetzt einmal, dass gute Ergebnisse unser Ziel sind. Wir wollen daran gemeinsam als Team arbeiten. Wir haben zwei Autos in der ersten Startreihe. Vielleicht können wir endlich unseren Erfolg holen."
Für den Sonntag sind ebenfalls wechselhafte Wetterbedingungen angesagt, aber es könnte trocken sein. "Wenn es wirklich ein trockenes Rennen gibt, dann wäre es schön, wenn auch das Aufwärmtraining im Trockenen stattfindet, damit man wieder ein Gefühl für die Autos bekommt. Wir haben in diesem Jahr bereits in mehreren Fällen gesehen, dass ein Jahreswagen nicht unbedingt ein großes Handicap sein muss. Außerdem haben wir auch ein aktuelles Auto auf der Pole stehen."

