• 16.10.2010 14:55

  • von Britta Weddige

Nasses Hockenheim: Scheider schwimmt zur Pole

Timo Scheider startet von der Pole, Mike Rockenfeller starker Zweiter vor Gary Paffett - Enttäuschung bei Bruno Spengler und Mattias Ekström

(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider hat sich nach seiner Oschersleben-Enttäuschung eindrucksvoll zurückgemeldet: Der Audi-Pilot holte sich im verregneten Hockenheim bei widrigsten Bedingungen seine neunte DTM-Pole. Neben ihm startet Audi-Jahreswagen-Pilot Mike Rockenfeller aus der ersten Reihe, der im Morgentraining und fast im ganzen Qualifying der Schnellste war und sich Scheider erst am Ende geschlagen geben musste.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider holte sich bei schwierigen Bedingungen die Pole-Position

Bester Titelanwärter war Mercedes-Pilot Gary Paffett, der morgen vom dritten Startplatz aus ins Rennen geht. Rockenfellers Phoenix-Kollege Alexandre Prémat rundete den Teamerfolg ab, indem er ebenfalls bin in Q4 kam. Dort konnte der Franzose jedoch nicht mehr richtig angreifen, er muss sich mit Platz vier begnügen.

Nach dem starken Regen am Vormittag wurde das Wetter über Mittag besser, und alle hofften, dass es zum Qualifying trocken bleibt. Doch pünktlich zu Beginn der Session begann es wieder zu regnen, und die Strecke verwandelte sich teilweise in eine Rutschbahn. Vor allem in Q1 und Q2 hatten die Piloten zu kämpfen und drifteten mehr als dass sie fuhren. Diese Bedingungen stellte zwei Favoriten ein Bein: Tabellenführer Bruno Spengler kam nur auf den elften Platz, Mattias Ekström, der letzte Audi-Pilot mit Titelchancen, schied sogar schon nach Q1 aus und steht nur auf Platz 15. Erst gegen Ende des Qualifyings hörte es wieder auf zu regnen.

Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller überzeugte heute mit extrem schnellen Zeiten Zoom

Somit besserten sich die Bedingungen in Q4 wieder. Scheider eröffnete das Shootout der letzten Vier und legte eine Zeit von 1:37.399 Minuten vor. Als Nächster folgte Paffett, doch er machte einen kleinen Fehler und konnte Scheider nicht verdrängen. Prémat fuhr als Dritter auf die Strecke, bekam jedoch schon zu Beginn Probleme, rutschte durch die Kurven und kam im letzten Sektor auch noch leicht vom Kurs ab, damit wurde er weder Scheider noch Paffett gefährlich. Nun blieb nur noch Rockenfeller übrig. Auch er hatte in der ersten Kurve Probleme und kam auf den Randstein. Rockenfeller konnte danach zwar sauber weiterfahren, an Scheider kam er aber nicht heran. Doch es reichte für Platz zwei und damit die erste Startreihe.

Q3: Phoenix trumpft auf

Nach Q3 durfte bei Phoenix gejubelt werden: Rockenfeller und Prémat hatten sich mit der schnellsten und der zweitschnellsten Zeit für Q4 qualifiziert. Paffett fuhr als einziger Mercedes-Pilot in die Top 4, auch Scheider schaffte es noch in den letzten Abschnitt.

Paul di Resta

Paul di Resta schaffte es nicht in Q4 und musste sich mit Platz fünf begnügen Zoom

Dagegen hatte Paul di Resta Pech: Als der Mercedes-Pilot auf seiner letzten schnellen Runde unterwegs war, flog erst Miguel Molina ins Kiesbett, dann kam Markus Winkelhock von der Strecke ab. Di Resta konnte seine Zeit nicht mehr verbessern und musste sich mit Startplatz fünf begnügen. Audi-Pilot Martin Tomczyk beendete das Qualifying auf Platz sechs. Er wird jedoch in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt, da er heute Morgen im Freien Training unter gelben Flaggen zu schnell unterwegs war und von Platz elf starten.

Platz sieben holte Audi-Jahreswagenfahrer Winkelhock, der zum ersten Mal in dieser Saison überhaupt den Sprung in Q3 schaffte. Auch Audi-Rookie Molina ist wieder in den Top 8, der Spanier qualifzierte sich mit der zweitschnellsten Zeit aus Q2 für den dritten Qualifyingabschnitt und wurde in der Endabrechnung Achter.

Q2: Aus für Tabellenführer Spengler

In Q2 gestalteten sich die Schlusssekunden zum Krimi: Di Resta war schon aus den Top 8 herausgefallen und kämpfte darum, doch noch den Sprung in Q3 zu schaffen. Das gelang ihm in letzter Sekunde mit der sechstschnellsten Zeit. Dagegen war das Qualifying für Tabellenführer Spengler nach Q2 bereits beendet. Der Kanadier kam nicht über den elften Platz hinaus, wegen der Strafversetzung Tomczyks wird er von Platz zehn starten.

"Ich habe die Reifen einfach nicht auf Temperatur gebracht und war nur am Rutschen." Bruno Spengler

"Die Bedingungen waren heute sehr schwierig, es war sehr schwierig, eine saubere Runde hinzu bekommen. "Ich habe die Reifen einfach nicht auf Temperatur gebracht und war nur am Rutschen", berichtet Spengler. "Und wenn man immer nur rutscht, kann man keine gute Zeit fahren. Wir müssen jetzt schauen, warum es nicht ging und uns auf das Rennen konzentrieren. Ich gebe alles, damit ich wieder weiter nach vorn komme. Morgen soll das Wetter ja etwas normaler sein. Heute war es ein bisschen Lotterie, und leider war ich nicht der Gewinner dieser Lotterie."

Audi-Pilot Oliver Jarvis verpasste den Sprung in Q3 um wenige Hundertstelsekunden und holte Platz neun vor Mercedes-Jahreswagenfahrer Jamie Green und Spengler. Hinter dem Tabellenführer reihten sich die Mercedes-Kollegen Maro Engel, Ralf Schumacher und David Coulthard auf den Plätzen zwölf bis 14 ein.

Q1: Ekström kann nur schleudern

Coulthard schaffte es mit seiner letzten schnellen Runde in Q1, sich trotz einiger Schreckmomente noch in den zweiten Abschnitt zu schieben. Und damit warf er ausgerechnet die letzte Titelhoffnung von Audi aus den Top 14: Mattias Ekström. Der Schwede konnte nicht vernünftig angreifen, schied überraschenderweise schon nach Q1 aus und muss sich mit Startplatz 15 begnügen. Allerdings scheiterte er nicht knapp, sein Rückstand auf Coulthard war mit fast fünf Zehntelsekunden doch recht groß.

"Ich hatte keinerlei Balance, nur Übersteuern und keinen Grip." Mattias Ekström

"Ich weiß auch nicht genau, was es war. Es müssen die Reifen gewesen sein, ich hatte keinerlei Balance, nur Übersteuern und keinen Grip, ich konnte nur schleudern", berichtet Ekström. "Es ist sehr frustrierend, und wenn man sich die Abstände anschaut, dann sieht man schon, dass etwas falsch war. Große Hoffnungen auf den Titel hatte ich mir eh nicht gemacht, aber auf ein gutes Rennen schon."


Fotos: DTM in Hockenheim


Audi-Pilotin Katherine Legge konnte sich lange Hoffnungen machen, den Sprung in Q2 zu schaffen, schied dann aber auch schon nach dem ersten Abschnitt aus und steht auf Startplatz 16. Susie Stoddart war mit ihrer letzten schnellen Runde ebenfalls unterwegs in Richtung Q2, kam dann aber kurz ins Kiesbett und schleuderte durch den letzten Sektor. Damit reichte es für die Mercedes-Pilotin nur für den 17. Platz. Der 18. und letzte Startplatz ging an ihren Teamkollegen Congfu Cheng.

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