• 19.05.2007 19:51

  • von Britta Weddige

Ullrich: Das Beste aus der Situation gemacht

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich kann mit der Qualifikation in der Lausitz nicht zufrieden sein, verweist aber auf das Gewichtshandicap bei seinen Neuwagen

(Motorsport-Total.com) - Bei Audi hat man von vornherein gewusst, dass das Rennen am EuroSpeedway Lauistz im wahrsten Sinne des Wortes eine "schwere" Angelegenheit wird. Aber dennoch machte sich nach der Qualifikation im Audi-Lager weitgehend Enttäuschung breit. Keiner der Toppiloten im Neuwagen schaffte den Sprung in den letzten Qualifikationsabschnitt, Mattias Ekström, Timo Scheider und Martin Tomczyk mussten sich mit den Startplätzen neun bis elf begnügen.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hatte nicht viel Grund zur Freude

"Wir waren nicht schnell genug", fasste zum Beispiel Ekström zusammen, Scheider ergänzte: "Das war das Maximum, was wir heute erreichen konnten". Und Tomczyk erklärte: "Ich hätte schon erwartet, dass ein oder zwei unserer Autos bis ins letzte Segment kommen."#w1#

Das schaffte aber nur ein Audi-Pilot, Alexandre Prémat im Vorjahreswagen. "Alexandre ist der Einzelkämpfer, rund um ihn viele Sterne", bilanzierte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. "Er hat sich toll geschlagen." Eine Gratulation ging auch an den Mitbewerber: "Ich muss auch sagen, dass Mercedes einen tollen Job gemacht hat, weil man sieht, dass die Autos alle auf einem ähnlichen und ganz, ganz engen Niveau sind."

"Ich will die Ehre meiner Jungs retten"

Aber Ullrich wollte auch "ein bisschen die Ehre meiner Jungs retten". Er betonte: "Wenn man sich Ekström, Scheider und Tomczyk anschaut, dann sieht man auch, wie knapp die beisammen sind." Eine große Rolle habe aber eben gespielt, dass der neue Audi A4 mit 1.084 Kilogramm wesentlich schwerer ist als alle anderen - auch wenn man dazu stehe, das Gewichtsreglement mit abgesegnet zu haben.

"Wir müssen jetzt ganz einfach das Beste daraus machen, ich kann nur sagen, die Jungs haben insgesamt einen guten Job gemacht", so Ullrich. "Denn wir sind mit unserem 2007er Auto auch in dem Zeitfenster drin, das mit der Gewichtsanpassung ungefähr zusammen stimmt. Somit sage ich nur: Wir haben trotz allem das Beste aus der Situation gemacht."

"Mit Vorjahresautos wäre mehr drin gewesen"

Was aber nicht erklärt, warum es für die wesentlich leichteren Jahreswagen diesmal auch nicht so gut lief und Prémat hier der Einzige war, der nach vorn fahren konnte. "Mit den Vorjahresautos wäre mehr gegangen", räumte der Sportchef ein. "Aber das ist nun vorbei und wir werden morgen schauen, dass wir im Rennen durch eine gute Strategie so viele Punkte wie möglich mitnehmen."

Ein Jahreswagen-Pilot, der schon früh in der Qualifikation ausschied, war Mike Rockenfeller - in Oschersleben noch auf dem Podest. "Mike hat das ganze Wochenende mit seiner Crew das Auto nicht so hinbekommen wie er es gerne gehabt hätte", erklärte Ullrich. "Er hat kein Auto gehabt, mit dem er wirklich konstant schnell fahren konnte und das ist natürlich eine Basis, mit der kommt man in einer DTM mit diesem Performance-Niveau nicht bis in die letzte Gruppe, das ist kein Thema. Daran muss gearbeitet werden, Mike ist selbstverständlich sehr enttäuscht, ich glaube wir zweifeln alle nicht an seinem Potential, aber es muss eben alles zusammenstimmen. Wenn es so eng ist wie hier, muss alles zusammenstimmen und die kleinste Kleinigkeit wirft einen weit zurück."