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Ullrich beschwichtigt: Scheider sauer auf Molina
Timo Scheider wollte nach seinem Ausscheiden dem Renningenieur von Miguel Molina an die Gurgel, wenig später ging es aber schon wieder friedlich zu
(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider verpasste im heutigen Qualifying in Valencia überraschend den Einzug in den dritten Abschnitt, schied als Zehnter bereits in Q2 aus. Nach seinem erneut frühen K.O. stürmte er - noch mit dem Helm am Kopf - wutentbrannt zum Abt-Kommandostand, wo er sich den Renningenieur des Spaniers zur Brust nahm.

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Timo Scheider wurde in der Boxengasse von Miguel Molina behindert
Wenige Minuten zuvor war Molina Scheider nämlich beim Verlassen der Garage direkt vor die Nase gefahren. Gegenüber der 'ARD' wollte sich der amtierende DTM-Meister zunächst aber nicht dazu äußern: "Das erzähle ich euch später." Beim Interview wirkte er schon wieder halbwegs gefasst, sodass er verständnisvoll meinte: "Wir hatten jetzt natürlich ziemlich viel Verkehr, denn jeder hat probiert, seine Runden in der limitierten Zeit hinzubekommen. Das hat dazu geführt, dass ich meine Outlap zweimal nicht perfekt erwischt habe, aber das war für alle gleich - darüber brauche ich mich nicht zu beschweren."#w1#
Keine böse Absicht bei Molina
Molina hatte von all dem gar nichts mitbekommen: "Ich habe das nicht gesehen", zeigte er sich vor laufenden TV-Kameras überrascht über den Ärger seines Audi-Markenkollegen. "Mein Renningenieur hat mir angezeigt, dass ich aus der Box fahren soll, und ich habe nichts gesehen. Keine Ahnung, ob da hinter mir was war. Wir werden später darüber reden." Vor eigenem Publikum sicherte er sich letztendlich den siebten Platz: "Q2 in Hockenheim, Q3 hier - das ist eine gute Entwicklung!"

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Wolfgang Ullrich sieht kein großes Problem zwischen seinen Fahrern Zoom
Mit Sicherheit wird es zu einem klärenden Gespräch zwischen Scheider und Molina kommen, aber Wolfgang Ullrich glaubt nicht an dauerhaft verhärtete Fronten: "Der Fahrer sieht das nicht, der wird rausgeschickt. Jeder versucht, seine Zeit zu machen, und solange es keine Behinderung oder keinen Kontakt gibt, ist es vielleicht für den Hinteren störend, aber die beiden werden das miteinander regeln", so der Audi-Sportchef.
Gegenüber 'Motorsport-Total.com' fügte er mit ein paar Minuten Abstand an: "Ich habe mit den beiden noch nicht sprechen können, aber ich glaube nicht, dass es ein Problem zwischen Scheider und Molina war, sondern eher zwischen den Ingenieuren. Denn wenn der Fahrer hinausgeschickt wird, dann fährt er los und sieht nicht, wer unmittelbar neben ihm ist. Aber ich bin davon überzeugt, dass das kein Problem sein wird. Darüber muss gesprochen werden, denn über Dinge, die nicht so optimal sind, muss man reden, sonst kann man es beim nächsten Mal nicht besser machen."
Probleme mit den Reifen
Scheider hat derzeit ohnehin andere Sorgen, als sich über seine Audi-Kollegen zu ärgern. Nach Startplatz neun in Hockenheim darf er morgen neuerlich nur aus der fünften Reihe losfahren. Woran liegt das, Timo? "Wenn ich das wüsste", seufzt er. "Momenten tue ich mich sehr schwer mit den Reifen, gerade auf eine Runde. Unterm Strich war es wieder enttäuschend, denn Balance und Feedback stimmen nicht und im Grenzbereich spüre ich das Auto nicht gut. Aber so ist das im Leben, jetzt wird morgen von Platz zehn gefahren. Wird halt von da angegriffen."
Dass er mit den Reifen seine Schwierigkeiten hat, ist nach den Problemen von Hockenheim, wo Audi mit den Dunlop-Pneus massiv zu kämpfen hatte, nicht überraschend, gerade bei Streckentemperaturen von 45 Grad. Andererseits hat sich Audi in den vergangenen Wochen intensiv mit diese Thematik auseinandergesetzt. "Die Reifentemperatur", analysiert Ullrich, "ist sicherlich ein Faktor. Wir haben uns in den letzten zwei Wochen sehr viel damit beschäftigt, wie wir das einigermaßen kontrollieren können, um den Reifen so zu nutzen, dass er gute Performance bringt, aber dann trotzdem aushält, was man von ihm verlangt. "
"Wir haben sehr viele Daten gesammelt, haben unsere Kollegen von der Qualitätssicherung eingebunden, waren auf zwei Universitäten auf Rollprüfständen und haben auf der Strecke getestet. Dabei haben wir sehr viele Daten gesammelt. Wir versuchen hier, diesen Weg zu finden, gute Performance zu halten und trotzdem sicherzustellen, dass der Reifen hält", gibt der Österreicher abschließend zu Protokoll.

