• 22.05.2010 15:22

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Ullrich: "Wir wollen die Scharte auswetzen"

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich ist mit dem bisher in Valencia Erreichten zufrieden - Intensive Vorbereitungsarbeit hat sich bisher ausgezahlt

(Motorsport-Total.com) - Als Mattias Ekström nach seiner letzten schnellen Runde im Qualifying von Valencia über die Ziellinie kam, war vom Audi-Kommandostand ein kollektiver Jubelschrei zu hören. Der Schwede hatte sich mit denkbar knappen 16 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Mercedes-Pilot Bruno Spengler die Pole-Position gesichert. Sein Teamkollege Oliver Jarvis holte Startplatz drei, Rookie Miguel Molina glänzte als Siebter.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef)

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich ist mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden

"Ich bin natürlich zufrieden, wie kann man mit der Pole unzufrieden sein? Es war natürlich extrem eng, das muss man auch sehen. Es war wohl eines der engsten Qualifyings, die wir je hatten", bilanziert Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Dass 'Eki', wenn es so besonders eng ist, es immer wieder schafft, ganz vorn zu sein, das ist auch ein bisschen typisch er, das ist gut so. Dass Oliver sich in die Top 4 gebracht hat, das ist eine tolle Leistung. Und mit Miguel Molina in den Top 8 darf ich auch zufrieden sein, das bin ich auch."#w1#

Gerade die Leistung von Rookie Molina begeistert Ullrich: "Was er uns bisher gezeigt hat, ist sehr viel versprechend und es freut mich, dass die Eindrücke, die der Grund waren, ihn zu uns zu holen, und nicht getäuscht haben, sondern dass es genauso ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Man muss ihm natürlich auf jeden Fall ein bisschen Zeit geben, aber im ersten Rennen gleich in die Punkte und im zweiten Rennen dann im Qualifying in die Top 8 zu fahren - ich glaube, viel mehr kann man von einem, der ganz neu in die DTM kommt, wirklich nicht verlangen."

"Es war wohl eines der engsten Qualifyings, die wir je hatten." Wolfgang Ullrich

Alles in allem habe seine Mannschaft "eine recht ordentliche Leistung gebracht", lobt der Sportchef. "Und wir wollen natürlich auch die Scharte von Hockenheim auswetzen." Lediglich Martin Tomczyk und Timo Scheider, die beide mit dem Grip und den Reifen nicht ganz zurechtkamen und sich mit den Plätzen neun und zehn begnügen mussten, trübten das Bild ein bisschen.

Ansonsten scheinen die Ingolstädter die Pneu-Problematik besser in den Griff bekommen zu haben. In Hockenheim gelang es einigen Audi-Piloten nicht, die 2010er-Reifen in das richtige Arbeitsfenster zu bekommen, dazu kamen dann auch noch die Reifenschäden bei Tomczyk und Alexandre Prémat.

¿pbvin|1|2754||0|1pb¿In den vergangenen Wochen hat Audi aber auch nichts unversucht gelassen, um diese Probleme zu lösen. Und tatsächlich konnten die Reifen heute - zumindest bei den meisten - besser auf Temperatur gebracht werden. In den vergangenen zwei Wochen hat sich Audi intensiv mit der Frage beschäftigt, wie man den Reifen benutzen kann, dass er gute Performance bringt, aber dann trotzdem aushält, was man von ihm verlangt. Es wurde sehr viele Daten gesammelt, die Audi-Qualitätssicherung wurde eingebunden, man war auf zwei Universitäten auf Rollprüfständen und hat auf der Strecke getestet.

"Wir haben in den vergangenen zweieinhalb Wochen sehr viel zusammengebracht und werden daraus das Beste machen." Wolfgang Ullrich

All diese Erkenntnisse sollen nun in die Rennvorbereitung für morgen einfließen: "Die Strategie für morgen ist, alles das, was wir uns bisher erarbeitet haben, entsprechend in ein Rennsetup umzusetzen, das gute Performance mit entsprechender Reifenhaltbarkeit kombiniert", erläutert Ullrich. "Die Temperaturen morgen werden sicherlich ähnlich wie heute sein. Das heißt, es wird sehr warm sein, aber ich denke, wir haben in den vergangenen zweieinhalb Wochen sehr viel zusammengebracht und werden daraus das Beste machen."

Gleichzeitig wird auch schon an der Boxenstoppstrategie geknobelt, denn auch die wird in Valencia eine Schlüsselrolle spielen: "Wenn die Zeiten so eng beieinander sind und wenn es eine Strecke wie diese ist, wo das Überholen sicherlich sehr schwierig ist, dann ist sicherlich einerseits der Start und andererseits auch im richtigen Moment hereinzukommen ganz wichtig. Aber ich denke, dass da jeder seine Ideen dazu hat, die wir morgen im Rennen sehen", schließt Ullrich.