• 30.10.2010 14:56

  • von Britta Weddige

Titel-Außenseiter Paffett holt die Adria-Pole

Gary Paffett startet in Adria von Startplatz eins vor Bruno Spengler, Paul di Resta nur Sechster - Mattias Ekström: Erst draußen, dann noch auf Platz drei

(Motorsport-Total.com) - Gary Paffett wird von einigen gern außer Acht gelassen, wenn es um die Frage geht, wer Meister wird. Doch der Brite hat noch Chancen - und im vorletzten Saisonrennen hat er die beste Ausgangslage der drei Titelanwärter. Paffett startet von der Pole-Position. Im entscheidenden Q4 war er um eine Hundertstelsekunde schneller als Kollege Bruno Spengler, Der Tabellenzweite steht auf Startplatz zwei. Gesamtleader Paul di Resta wurde nur Sechster.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett raste in Adria mit knappem Vorsprung auf die Pole-Position

"Ich hatte das ganze Qualifying über das Gefühl, dass ich immer mehr rausholen kann, und ich bin sehr zufrieden", freut sich Paffett über seine Pole-Position. Auf Startplatz drei steht Audi-Pilot Mattias Ekström, der ein Wechselbad der Gefühle erlebt hatte. Der Schwede war eigentlich schon nach Q1 als 15. ausgeschieden, rutschte dann aber doch noch in Q2, weil seinem Kollegen Timo Scheider die schnellste Zeit gestrichen wurde. Ekström marschierte durch bis in Q4. Er teilt sich die zweite Startreihe mit Mercedes-Jahreswagenpilot Jamie Green.

Paffett startete als Erster ins Shootout der letzten Vier. Er legte eine Zeit von 1:10.471 Minuten vor. Green war in den ersten beiden Sektoren noch schneller als sein Landsmann, verlor dann aber im letzten Sektor Zeit, weil zu viel Schmutz auf der Strecke war und konnte Paffett nicht schlagen. Dann ging Ekström auf den Kurs: Auch er war zunächst schneller, scheiterte aber auch. Als Letzter startete Spengler den Angriff auf die Pole, doch er verbremste sich einmal und verpasste Paffetts Zeit um den Hauch einer Hundertstelsekunde.

Q3: Di Resta verpasst die Top 4

Der aktuelle Tabellenführer di Resta mischte im Kampf um die Pole-Position nicht mit, der Schotte schied nach Q3 aus. Er brach seinen letzten Versuch ab und steuerte die Box an. Di Resta steht auf Startplatz sechs hinter Audi-Jahreswagenfahrer Mike Rockenfeller. "Ich musste schon das ganze Wochenende kämpfen. Ich dachte eigentlich, dass wir es in Q1 geschafft hatten, aber das kleine bisschen mehr habe ich einfach nicht gefunden", begründet di Resta. Oliver Jarvis und Miguel Molina (beide Audi) kamen auf die Plätze sieben und acht.

Paul di Resta

Paul di Resta konnte nicht das Maximum aus seinem Auto herausholen Zoom

Audi-Pilot Martin Tomczyk führt den Block jener Fahrer an, für die nach Q2 Schluss war. Der Bayer verpasste den Sprung in Q3 um knapp eine Zehntelsekunde und musste sich mit Startplatz neun begnügen. Er teilt sich die fünfte Startreihe mit Audi-Jahreswagenfahrer Markus Winkelhock. Alexandre Prémat (Audi) wurde Elfter vor den Mercedes-Jahreswagenfahrern Maro Engel und Susie Stoddart. Ralf Schumacher, der erkältet nach Adria kam, fuhr nur auf den 14. Startplatz.

Scheider um Sekundenbruchteil zu spät

Für Timo Scheider war das Qualifying schon nach Q1 vorbei. Der Audi-Pilot war eigentlich die zweitschnellste Zeit gefahren, doch seine letzte schnelle Runde wurde ihm gestrichen, da er 0,168 Sekunden zu spät in diese Runde gestartet war - die Zeit war um diesen Sekundenbruchteil abgelaufen, als er über die Linie kam. Damit fiel er zurück auf den 15. Platz und schied aus. Davon profitierte Ekström, der früh in die Box kam und plötzlich auf den 15. Platz nach hinten gerutscht war. Der Schwede kam durch Scheiders gestrichene Zeit doch noch in die Top 14 und in Q2. Doch eines ist klar: Bei beiden Audi-Piloten hat das Timing nicht gestimmt.

"An so einem Wochenende, wo man einer der Starken ist, macht man sich natürlich gewisse Hoffnungen. Ich war bis dahin schnellster Audi, wir hätten uns eine Menge zugetraut. Und wenn dann einfach das Timing nicht stimmt, dann ist das sehr ärgerlich", so Scheider. "Jetzt sind wir eben raus. Es ist hart, aber so ist es manchmal." Er könne jetzt "den Kopf in den Sand stecken und sagen, alles ist scheiße", aber das werde er nicht tun, so Scheider. Er will nun von Startplatz 15 aus sein Bestes versuchen.

Für David Coulthard war das Qualifying ebenfalls nach dem ersten Abschnitt beendet. Der Mercedes-Pilot steht auf Startplatz 16 vor seinem Markenkollegen Congfu Cheng. Audi-Fahrerin Katherine Legge ist 18. und Letzte.