Timo Glock über Turbo-Duell: Audi liegt bei Kilometern voran

Wie BMW-Pilot Timo Glock das Turbo-Duell mit Audi nach seinem ersten Test im 2019er-Auto analysiert und in welchem Bereich sich sein M4 deutlich verbessert hat

(Motorsport-Total.com) - Die DTM testet derzeit die neuen Vierzylinder-Turbo-Boliden, die 2019 die V8-Sauger ersetzen, auf Herz und Nieren, um beim Saisonauftakt keine bösen Überraschungen zu erleben. Und der Audi RS 5 scheint bislang zuverlässiger zu laufen als der BMW M4, während Aston Martin bei der Testarbeit noch ganz am Anfang steht. "Wenn man die nackten Zahlen zusammenrechnet, dann haben wir weniger Kilometer als Audi", gibt BMW-Pilot Timo Glock im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zu, dass die Ingolstädter nach neun Testtagen mit den neuen Autos zumindest bei der Laufleistung voran liegen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock durfte beim Jerez-Test erstmals in den Turbo-BMW einsteigen Zoom

Dabei spulte Glock bei seiner Premiere im neuen M4 am vergangenen Mittwoch beim Dreitages-Test in Jerez gleich mal 125 Runden ab. "Am zweiten Tag sind wir deutlich mehr Runden gefahren als Audi, am dritten Tag sind sie dann wieder mehr gefahren", bestätigt der Odenwälder, der auch am Donnerstag zum Einsatz kam und das erhoffte Programm nicht ganz abspulen konnte, was nicht nur an den widrigen Wetterbedingungen lag.

"Reine Performance- und Set-up-Arbeit war am Ende ein bisschen komprimiert, weil wir am dritten Tag noch größere Punkte abarbeiten mussten", sagt er. "Das liegt daran, dass das Motorenkonzept komplett neu ist. Da können Dinge auftreten, die man sich näher anschauen muss." Besorgt sei er allerdings nicht: "Das ist alles völlig normal."

Timo Glock rätselt: Hält Audi etwas zurück?

Audi, BMW

Audi hat bislang bei den Tests mehr Kilometer gesammelt als BMW Zoom

Doch warum ist es so schwierig, die neuen Zwei-Liter-Vierzylinder-Reihenmotoren zuverlässig zu machen? Das hat damit zu tun, dass die kleinen Triebwerke für viel größere Vibrationen sorgen als ihre Vorgänger, zudem ist die Kühlung ein entscheidendes Thema. Als Beweis reicht ein Blick auf die Front der neuen DTM-Autos: Die Einlässe beim Kühlergrill sind komplett geöffnet, auf der Motorhaube tritt die heiße Luft über die gut sichtbaren Öffnungen wieder aus.

Hat Audi das besser hingekriegt? "Ich kann nicht einschätzen, wie gut Audi aufgestellt ist", hält Glock, der seinem Motor "sowohl bei nassen als auch bei trockenen Bedingungen" ein "gutes Ansprechverhalten" attestiert, einen Vergleich der beiden Motoren für schwierig. Auch weil unklar sei, ob Audi "vielleicht auch noch was zurückhält oder nicht zurückhält - das weiß man auch nie."


Vergleich: BMW M4 DTM 2018/19

BMW hat allerdings nicht nur beim Motor, sondern auch beim Boliden einiges verändert. Dafür gibt es von Glock ein großes Lob: "Ich muss sagen: Die Probleme bei der Performance, die wir ja im vergangenen Jahr im Bereich der Fahrzeugbalance hatten, hat BMW sehr gut analysiert und wirklich Verbesserungen gebracht, die für mich spürbar waren. Das Auto hat sich gut angefühlt, hat sehr gut auf Set-up-Änderungen reagiert. Das war ein positiver Schritt."

Glock: Motor wahrscheinlich 2019 entscheidender Faktor

Timo Glock

Timo Glock nutzte in Jerez jeden Zentimeter der Strecke Zoom

Der größere Faktor sei aber 2019 "wahrscheinlich der Motor. Das ist die größte Änderung und somit der größte ausschlaggebende Grund, ob einer einen Schritt nach vorne gemacht hat oder nicht. Oder einen größeren Schritt gemacht hat."

Vor dem abschließenden ITR-Test von 15. bis 18. April zeigt sich Glock vorsichtig optimistisch. "Leider konnten wir ein paar Punkte wetterbedingt nicht abarbeiten, trotzdem war es aber wichtig, so viele Kilometer wie möglich mit dem Auto abzuspulen", erklärt Glock. "Das war wichtig für die Ingenieure - und für mich war es natürlich auch gut. Ich habe trotz des Wetters ein Gefühl für das Auto bekommen, und nach so einer langen Winterpause war ich damit auch happy."

Worauf es in den kommenden Wochen ankommt? "Wir müssen einfach alles aussortieren, wo wir gesehen haben, dass wir noch Baustellen haben", fordert er. "Die Fehlerbehebung muss einfach bis zum Lausitzring-Test stattfinden. Dann müssen wir die vier Tage dort voll ausnutzen, um gut für das erste Rennen aufgestellt zu sein."

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