• 03.08.2009 20:53

  • von Britta Weddige

Teamchef Abt: "Das wird noch sehr spannend"

Hans-Jürgen Abt analysiert den Erfolg seines Teams in Oschersleben und das Kräfteverhältnis in der zweiten Saisonhälfte der DTM

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Oschersleben begann für Teamchef Hans-Jürgen Abt eher unangenehm. Aufgrund der Ereignisse in Zandvoort kassierte sein Team eine Geldstrafe von 25.000 Euro, davon 20.000 Euro auf Bewährung. Audi ist zwar nach wie vor anderer Meinung als die Sportkommissare und davon überzeugt, in Holland nicht gegen den Wortlaut des Reglements verstoßen zu haben.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider, Mattias Ekström, Martin Tomczyk

Hans-Jürgen Abt durfte mit seinen Piloten einen Dreifachsieg feiern

Die ausgesprochenen Strafen wurden aber dennoch akzeptiert. "Da gibt es eine klare Aussage von Audi dazu", erklärt Teamchef Abt gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir wollen ja nicht irgendwo rumstreiten, sondern wir wollen uns auf das Rennfahren konzentrieren. Deshalb hat man einfach gesagt, dass jetzt auch mal wieder Friede einkehren muss. Ich glaube, es können alle Beteiligten einigermaßen mit dem Thema leben."#w1#

Tatsächlich konnte man sich ab Samstagmorgen wieder auf das Rennfahren konzentrieren - und Abt erlebte mit seinem Team ein Wochenende nach Maß. Im Qualifiying machten seine vier Piloten die Pole-Position unter sich aus und belegten die Startplätze eins bis vier. Im Rennen war das Podium nach dem Dreifachsieg fest in "Äbte"-Hand.

"Man rechnet immer damit, dass man vorn steht, aber es ist uns alles von Anfang an auch gut gelungen", sagt der Teamchef zur Dominanz seiner Truppe. "Die Abstimmung am Auto war optimal und die technischen Voraussetzungen haben gestimmt. Dann fühlt man sich natürlich gut. Damit konnten sich die Jungs wirklich auf das Fahren von Bestzeiten konzentrieren und es hat diesmal alles zusammengepasst."

"Die Abstimmung am Auto war optimal und die technischen Voraussetzungen haben gestimmt." Hans-Jürgen Abt

Für Titelverteidiger Timo Scheider ist Oschersleben ein gutes Pflaster: Im vergangenen Jahr legte er dort mit seinem ersten DTM-Sieg den Grundstein für den späteren Titelgewinn. In diesem Jahr holte er dort seinen ersten Saisonsieg - und rückte in der Gesamtwertung wieder bis auf einen Punkt an die Spitze heran. Und an der Spitze liegt neben Mercedes-Mann Gary Paffet Scheiders Teamkollege Mattias Ekström. Abt hat also derzeit im Titelkampf gleich zwei heiße Eisen im Feuer.

¿pbvin|1|1823||0|1pb¿Die Meisterschaft sei in diesem Jahr "noch enger und noch härter", sagt Abt, der mit viel Optimismus in die zweite Saisonhälfte startet: "Jetzt kommen natürlich auch einmal unsere Strecken. Wir haben vielleicht in Zandvoort verwachst, aber die nächsten Rennen werden schon interessant. Am Nürburgring und Brands Hatch hatten wir immer eine gewisse Dominanz."

Doch die Konkurrenz aus Stuttgart schläft nicht. "Es ist absolut ausgeglichen. Mercedes ist auf der Renndistanz vielleicht sehr stark. Ich glaube, da schenkt sich keiner was", so Abt. Tatsächlich scheint es Mercedes auf manchen Strecken besser zu gelingen, den Abbau der Reifen in den Griff zu bekommen. "Das sind viele Feinheiten", sagt der Audi-Teamchef dazu. "Gary Paffett war zum Beispiel in Oschersleben auch sehr gut, aber er war nicht schneller als wir. Wir waren schon dominant. Aber am Lausitzring zum Beispiel waren sie sehr gut und die Belagsart ist dort ungefähr gleich wie in Oschersleben."

"Wir haben vielleicht in Zandvoort verwachst, aber die nächsten Rennen werden schon interessant." Hans-Jürgen Abt

Abts Fazit: "Es ist wirklich einfach nur eng. Wenn es eng ist, hat mal der eine einen Vorteil auf einer Strecke und mal der andere. Mercedes weiß, dass sie gut sind und Rennen gewinnen können und das wissen wir genauso. Darum sage ich auch, dass es noch eine sehr spannende Saison wird. Das Kräfteverhältnis sehe ich ausgeglichen, inklusive sogar der Vorjahreswagen, die haben ja auch schon sehr viele Punkte weggeschnappt." Schlüssel zum Erfolg sein deshalb, dass man "alles einigermaßen zusammenbringt".