Stallregie denkbar: Audi setzt voll auf Rockenfeller

(Motorsport-Total.com) - Es ist kein Ort wie jeder andere, an dem Mike Rockenfeller den nächsten großen Schritt machen will auf dem Weg zu seinem ersten Titel in der DTM. "Der Nürburgring ist meine Heimat", sagt der Audi-Pilot, der im nur 40 Kilometer entfernten Neuwied aufgewachsen ist. Vieles hat der 29-Jährige in der Eifel erlebt, von ersten motorsportlichen Gehversuchen im Kart über die Premiere in einem Formel-Auto - nur ein DTM-Sieg war Rockenfeller in der Eifel noch nicht vergönnt. Bis jetzt.

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Mike Rockenfeller ist Audis Speerspitze im DTM-Titelkampf Zoom

Das soll sich für den Spitzenreiter der Gesamtwertung am Sonntag ändern, wenn die DTM ihren siebten Saisonlauf am Nürburgring austrägt. Die Aussichten sind bestens, denn Audi setzt im Endspurt um den Titel alles auf die Karte Rockenfeller. "Wir sind im siebten Rennen, es gibt bei uns nur noch einen, der es schaffen kann - und ich gehe nicht davon aus, dass ich mit einem Audi kämpfen muss", sagt die neue Speerspitze, der 27 Punkte Vorsprung auf BMW-Kontrahent Bruno Spengler hat: "Das macht für mich keinen Unterschied. Aber man schläft natürlich ganz gut damit."

Von einer offiziellen Teamorder will Audis Rennleiter Dieter Gass nicht sprechen. Doch Rockenfeller hält sogar einen Positionstausch im Rennen für möglich. "Das ist erlaubt und legitim", erklärt er. "Wenn ich jemanden vor mir habe, der keine Rolle in der Meisterschaft spielt, könnte das im Zweifel passieren." Doch auch ohne derartige Schützenhilfe hat Rockenfeller sich dank seines Sieges bei der DTM-Premiere in Moskau eine starke Ausgangsposition erarbeitet. Die aktuelle Stärke kommt dabei durchaus überraschend.

Keine Audi-Vorteile in der Eifel

Noch nie stand Langstreckenspezialist Rockenfeller in der DTM so gut da wie in dieser Saison, besonders nach dem Seuchenjahr 2012 für Audi haben nur wenige Beobachter mit einem solchen Saisonverlauf gerechnet. Damals war schon frühzeitig klar, dass die Ingolstädter mit der Titel-Entscheidung nichts zu tun haben würden. "Wir haben versucht, den Rückstand aufzuholen, und dabei haben wir uns verrannt. Haben neue Teile ausprobiert, obwohl wir die alten noch gar nicht verstanden hatten", meint Rockenfeller.

Das änderte sich erst im Winter, nachdem das Reglement eingefroren worden war. In Ingolstadt setzte man sich intensiv mit dem auseinander, was man hatte, anstatt sich auf der Suche nach neuen Lösungen zu verlaufen - mit Erfolg."Jetzt schaffen wir es regelmäßig, das Setup zu treffen. Unser Auto hat ein schmales Fenster, aber wenn du das triffst, dann ist es sehr schnell. Wir sind jetzt deutlich näher am Optimum, und das macht Spaß", so der Audi-Pilot. Und selbstbewusst macht es auch: "Ich weiß jetzt, dass wir in diesem Jahr den Titel holen können."

Eine gute Leistung am Nürburgring wäre ein weiterer Schritt: "Es ist ein Heimrennen, aber das hilft natürlich nicht auf der Strecke", betont Rockenfeller, dessen Phoenix-Team ebenfalls aus der unmittelbaren Nähe des Nürburgring stammt. "Man hat etwas mehr Trubel, aber sonst ändert sich nichts." Neben dem berühmten "Eifelwetter" am Sonntag erwartet Rockenfeller nach eigener Aussage ein Feld mit hoher Leistungsdichte, in dem sich kein Hersteller einen Vorteil erarbeiten kann: "Das Layout sollte uns liegen, genau, wie es auch Mercedes und BMW liegen wird."