• 15.08.2009 15:25

  • von Britta Weddige

Spengler: Schwer, aber glücklich

Bruno Spengler hätte zunächst nicht gedacht, dass er mit zehn Kilogramm Mehrgewicht vorn mitfahren kann - Als Mercedes-Spitze in der Audi-Phalanx

(Motorsport-Total.com) - Bis ganz zum Schluss sah es so aus, als ob Bruno Spengler für Mercedes in der Eifel sogar die Pole-Position holen könnte. Als einer von nur zwei Mercedes-Fahrern hatte er den Einzug in Q3 geschafft, im Shoot-Out der letzten Vier musste er gegen drei Audi-Piloten antreten. Nach seiner schnellen Runde lag der Kanadier an der Spitze, doch dann setzte sich Abt-Pilot Martin Tomczyk noch davor. Spengler holte sich mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand Startplatz zwei.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler und sein Team machten das Beste aus den Bedingungen: P2

"Um ehrlich zu sein bin ich sehr glücklich, dass sich Zweiter geworden bin", berichtet Spengler, der nicht allzu enttäuscht war, dass es mit der Pole-Position nicht geklappt hat. "Es war nicht gerade einfach für uns, ich habe sehr gepusht und ich muss mich wirklich bei meinem Team bedanken, denn die Ballance meines Autos war in der Qualifikation sehr gut."#w1#

In der Mittagspause war Spengler noch nicht so zuversichtlich: "Nach dem freien Training haben wir gedacht, dass es mit den zehn Kilogramm Mehrgewicht im Vergelich zu den neuen Audi sehr schwierig wird, auf die Pole-Position zu fahren." Doch bereits nach Q1 war sich der Kanadier sicher, dass es doch möglich sein könnte. In Q2 leistete er sich zwar einen kleinen Fehler, dennoch schaffte er es bis fast ganz nach vorn.

"Vielen Dank an mein Team, das so viel trotz der zehn Kilo Mehrgewicht so viel aus dem Auto herausgeholt hat", so Spengler. Das Gewicht sei durchaus zu spüren: "Wir haben schon in Oschersleben gesehen, wie viel 20 Kilo ausmachen. Jetzt ist der Unterschied halb so groß - und der Zeitunterschied ist auch halb so groß wie in Oschersleben. Mit diesen Zahlen kann man rechnen. Diese zehn Kilo sind für uns immer noch schwer, aber so sind die Regeln und wir müssen so gut wie möglich damit zurechtkommen."

"Ich muss also mein Bestes geben und versuchen, nach der ersten Kurve auf P1 zu liegen." Bruno Spengler

Im Rennen ist die Performance der Mercedes in dieser Saison noch besser als in der Qualifikation. Entsprechend freut sich Spengler schon auf morgen: "Ich werde mich auf den Start konzentrieren, versuchen, keine Fehler zu machen und dann ein gutes Rennen abzuliefern. Ich stehe zwar nicht auf der guten Seite zum Starten, allerdings bin ich in der ersten Kurve auf der Innenseite. Ich muss also mein Bestes geben und versuchen, nach der ersten Kurve auf P1 zu liegen. Und danach vertraue ich voll auf die Boxenstopps meines Teams - es ist gut trainiert und hoch motiviert!"

Noch hat Spengler seinen zweiten Startplatz jedoch noch nicht ganz sicher: Nach der Qualifikation hat die Rennleitung noch eine Untersuchung gegen den Kanadier eingeleitet, weil er in Q4 an der Boxenausfahrt eine rote Ampel überfahren haben soll. "Am Ende der Boxengasse steht ein Marschall, der dir sagt, wann du losfahren darfst", beschreibt der Kanadier die Situation. "Ich habe auf ihn geschaut und er gab mir das Zeichen zum Losfahren. Als ich losgefahren bin, habe ich gesehen, dass die Ampel noch rot war. Also habe ich gebremst, doch über Funk habe ich gehört, dass ich weiterfahren soll, weil die Ampel gerade auf Grün umgesprungen sei. Für mich war das eigentlich nichts Besonderes."