Spengler gibt Titelkampf noch nicht auf
Bruno Spengler meldete sich im Qualifying in Brands Hatch mit Platz drei zurück, auch wenn der Kurs nicht zu seinen Lieblingsstrecken gehört
(Motorsport-Total.com) - Auf den Punkt hat sich Bruno Spengler zurückgemeldet. Der Kanadier landete mit seiner Mercedes-C-Klasse in den gestrigen Tests und im heutigen Freien Training unter "ferner liefen", so dass sich sein stets mitgereister Fanclub schon ernsthafte Sorgen machte. Doch rechtzeitig zur Qualifikation schlug Spengler zu: Er holte sich Startplatz drei hinter Timo Scheider (Audi) und seinem HWA-Kollegen Paul di Resta.

© xpb.cc
Brands Hatch ist nicht unbedingt die Lieblingsstrecke von Bruno Spengler
"Es ist hier nicht meine Lieblingsstrecke", erklärte Spengler gegenüber 'Motorsport-Total.com', warum er vor dem Qualifying hinterherfuhr. Im Freien Training habe er noch ziemliche Probleme gehabt, unter anderem mit dem Set-Up. Doch er und das Team hätten hart daran gearbeitet, nach vorn zu kommen. "Außerdem hat mein Team hat einen tollen Job gemacht, weil ich immer allein auf der Strecke war. Ich hatte nie Verkehr, und das kann auf dieser kleinen Strecke sehr schnell passieren. Ich habe zudem meinen Fahrstil in ein paar Kurven verbessert, das hat auch geholfen."#w1#
Das Ergebnis dieser "Gemeinschaftsleistung" sei ein sehr zufrieden stellender dritter Platz - "und zwar zur richtigen Zeit". Spengler räumte allerdings ein, dass ihn die Rot- und Gelbphasen in der Qualifikation doch etwas nervös gemacht haben: "Ja, man weiß nie, ob es noch mal eine gibt. Und wer weiß, wie die Strecke nach der Gelbphase wird? Vielleicht ist Staub drauf. Die Strecke kann durch solche Unterbrechungen immer schlechter werden. Aber es war ziemlich konstant. Es war nicht die optimale Situation, aber es war für alle dasselbe. Und das Wichtigste war, dass wir das Beste herausholen."
Letzte Chance im Titelrennen?
Spengler war als heißester Titelkandidat von Mercedes in die Saison gestartet, doch nun wird es allmählich eng für ihn. Er hat 16 Punkte Rückstand auf Gesamtleader Timo Scheider - Brands Hatch könnte zu seiner letzten Chance werden, sich im Titelrennen zu halten. "Natürlich, es stehen nur noch vier Rennen aus und es ist definitiv Zeit, aufzuwachen", stimmte der Kanadier zu, gibt sich aber nicht vorzeitig geschlagen: "In der DTM kann noch so viel passieren. Ich stehe auf Platz zwei, wir haben ein gutes Auto für das Rennen, sind gute Longruns gefahren. Ich werde am Start mein Bestes geben und während des Rennens voll pushen."
Über Triumph und Niederlage entscheiden aber in Brands Hatch mehrere Faktoren, das weiß auch Spengler. Zunächst einmal ist es schwer, überhaupt noch weiter nach vorn zu kommen: "Es wird schwer, auf dieser Strecke zu überholen. Ganz ehrlich: Ich glaube, dass es hier fast keine Möglichkeit dazu gibt. Vielleicht, wenn einer einen großen Fehler macht."
Über die Strategie nach vorn?
Spenglers Hoffnung ist deshalb die Strategie: "Wenn man allein und schnell fährt, dann kann man viele Plätze gut machen. Im vergangenen Jahr ist zum Beispiel Bernd Schneider als Sechster gestartet, war immer allein auf der Strecke und hat gewonnen. Allerdings wird auch das mit den Boxenstoppfenstern nicht so einfach. Aber ein bisschen was ist schon möglich."
Der nächste entscheidende Faktor: "Man darf keine Fehler machen, denn es wird für alle ein sehr, sehr langes Rennen. Wir werden sehen, wer der Fitteste ist und keine Fehler macht." Und schließlich gibt es noch einen entscheidenden Punkt: "Und wer weiß, wie das Wetter wird, da kann noch viel passieren." Vorhergesagt sind jedenfalls Gewitter - das könnte durchaus für Spannung sorgen.

