Spengler: "Die Karten werden neu gemischt"
Bruno Spengler hat von Startplatz zwei aus gute Chancen, die Tabellenführung zu verteidigen, doch er weiß, dass die Konkurrenz auch nicht schläft
(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes-Pilot Bruno Spengler läuft es weiter richtig gut - auch, wenn er derzeit "nur" auf zweite Plätze abonniert zu sein scheint. Nach den beiden zweiten Plätzen in den Rennen in Hockenheim und Valencia holte er sich nun in der Qualifikation am EuroSpeedway Lausitz ebenfalls den zweiten Platz. Damit kann der Kanadier gut leben. "Wenn man mir jetzt sagt, dass ich jetzt bei allen kommenden Rennen in meiner DTM-Karriere im Qualifying und im Rennen Zweiter werde, dann würde ich mich wohl sofort darauf einlassen", sagt er lachend.

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Bruno Spengler hat gute Chancen, die Tabellenführung zu verteidigen
Mit seinem zweiten Startplatz ist Spengler recht zufrieden. "Meine Performance war heute sehr gut, in Q1, Q2 und auch Q3. Nur in Q4 hatte ich in der ersten Kurve einen kleinen Fehler, ich habe ein bisschen zu spät gebremst. Aber das gehört dazu", fasst er seinen Nachmittag zusammen. "Dieses Q4 ist recht hart, es ist eine gute Herausforderung für uns Fahrer. Ich hatte dann einen guten letzten Sektor. Das Qualifying war für mich alles in allem gut."#w1#
Erneut verpasst der Kanadier es nicht, seinem HWA-Team ein großes Dankeschön zu schicken: "Denn wir haben ihm viel zu verdanken. Die Jungs arbeiten so hart, und man muss auch mal sehen, wie schnell sie bei einem Boxenstopp vier Räder wechseln und auch Nachtanken, rund drei Sekunden, das ist unglaublich. Ich glaube, all das, was sie tun, wird ihnen gar nicht genug gedankt."
Spengler pflichtet bei: Derzeit läuft es wirklich rund bei ihm. "Nach Valencia war ich einen Moment lang recht glücklich, denn ich hatte noch nie zuvor die DTM-Fahrerwertung angeführt. Das war großartig für mich, vor allem nach den ersten beiden Rennen. Da hatte ich normalerweise immer ziemliches Pech, mit Technikdefekten, Disqualifikationen und so etwas", erinnert er sich.
Diesen Glückszustand ließ der Mercedes-Pilot aber nur einen kurzen Moment lang zu: "Denn die Saison ist sehr lang, wir haben noch acht Rennen vor uns. Da habe ich das recht schnell wieder vergessen und ich denke auch nicht mehr an die Meisterschaftswertungen, sondern konzentriere mich selbst auf dieses Rennen. Worauf es jetzt ankommt, ist das morgige Rennen. Und der Rest zählt nicht. Jetzt fängt alles bei Null an, die Karten werden neu gemischt."
Und Spengler pflichtet zwar bei, dass Mercedes auf dem Lausitzring bisher immer stark war. Er betont aber, dass man sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen darf. "Seit ein paar Jahren sehen wir auch, dass es gar nichts bedeutet", erklärt er. "Wenn man eine Strecke kommt, werden die Karten immer neu gemischt. Man weiß nie, was passieren wird. Und wir haben auch gesehen, dass Audi hier recht konkurrenzfähig ist, vielleicht konkurrenzfähiger als in den vorherigen Jahren. Sie haben vielleicht ein bisschen auf uns aufgeholt."
Mercedes ist es diesmal trotzdem gelungen, vorn zu bleiben. Doch erst morgen werde sich zeigen, "wer über die Renndistanz die besten Longruns macht und seine Reifen am besten schont. Wir müssen konzentriert bleiben, denn die anderen schlafen nicht. Wir müssen weiter alles geben." Zumindest hat Spengler mit Startplatz zwei eine sehr gute Ausgangslage: "Man steht innen. Mit einem guten Start ist alles möglich und dann werden wir pushen, um die maximale Punktzahl zu holen. Und dann werden wir am Ende des Rennens sehen, wo wir stehen."

