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  • 01.06.2008 11:46

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Set-Up: Von aggressiv bis konservativ

Schnell über eine Runde und konstant über die Distanz - Wie unterschiedlich sind die Abstimmungen für Qualifying und Rennen?

(Motorsport-Total.com) - Der Arbeitsplan an einem DTM-Wochenende ist genau definiert. Bei den Testst am Freitag werden verschiedene Programme gefahren, darunter auch Longruns, bei denen die Abstimmung für das Rennen am Sonntag erarbeitet wird. Im Freien Training am Samstagmorgen werden die Fahrzeuge dann so "getrimmt", dass sie in der Qualifikation möglichst schnelle Rundenzeiten ermöglichen. Im Warm-Up am Sonntagvormittag wird die Abstimmung dann wieder geändert, um die Boliden auf das Rennen vorzubereiten. Ein Auto, zwei Hürden, die es zu meistern gilt und damit zwei verschiedene Abstimmungen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Flexibilität in der Box: Mal wird das Auto auf das Quali getrimmt, mal auf das Rennen

"Im Qualifying muss der Reifen nur eine Runde durchhalten, deshalb sind die Abstimmung und der Reifendruck aggressiver", erklärte Mercedes-Pilot Jamie Green gegenüber 'Motorsport-Total.com', welches Set-Up man für den Samstag wählt. "Denn man muss nicht darüber nachdenken, wie man den Reifen heil über 20 Runden bringt. Wenn der Reifen nach einer Runde überhitzt ist, ist das egal, so lange man auf der einen Runde maximalen Grip hat. Zudem hat man weniger Benzin im Auto - all das führt dazu, dass das Auto auf einer Runde schneller ist."#w1#

Anders sind die Anforderungen dann am Sonntag im Rennen. "Das Renn-Set-Up ist etwas konservativer in Sachen Reifen", erläuterte der 2005er-Champion Gary Paffett. "Im Qualifying kann man mit den Reifen ein oder zwei Runden lang Gas geben, aber danach sind sie meistens schon ein bisschen hinüber. Deshalb wählt man für das Rennen eine Abstimmung, mit der die Reifen nicht so viel abgenutzt werden."

Neu abgestimmt wird deshalb vor allem das Fahrwerk. "Wegen der Traktion und weil das meiste Gewicht hinten ist, liegt meiste Last auf dem Hinterreifen", ergänzt Ralf Schumacher. "Somit versucht man, für das Rennen den Hinterreifen zu entlasten." Und wie geht das? "Das kann man tun, in dem man weicher geht, indem man weniger Luftdruck fährt, eventuell auch weniger Sturz. Das sind diese Dinge, auf die man achtet."