• 16.05.2007 11:13

  • von Britta Weddige

Schwarz, rund - und zu konstant?

Der neue Dunlop-Reifen hält wesentlich länger als der Vorgänger und ermöglicht damit völlig neue Rennstrategien - nicht zur Freude aller

(Motorsport-Total.com) - Es war schon eine kuriose Situation beim ersten Saisonrennen in Hockenheim. Der spätere Sieger Mattias Ekström hatte schon beide Boxenstopps absolviert, als andere noch gar nicht gestoppt hatten. In Oschersleben fuhr der spätere Sieger Gary Paffett früh zum Stopp und nutzte dann lange Zeit eine freie Strecke, bis er zum zweiten Mal in die Boxengasse kam.

Titel-Bild zur News: Dunlop Reifen

Die neuen Dunlop-Reifen halten länger, als manchem recht ist

Möglich macht es der neue Dunlop-Einheitsreifen. Der ist wesentlich konstanter als sein Vorgänger und baut auch in längeren Stints nicht so schnell ab. Mit der passenden Strategie kann man so im Rennen zahlreiche Plätze gut machen, wie auch Paul di Resta, der in Oschersleben von seinem Team von Rang elf auf zwei vortaktiert wurde. Nur: Inzwischen kann man nicht einmal zur Hälfte des Rennens wirklich sagen, wer das Rennen eigentlich gewinnen könnte und vor allem - die Fans auf den Tribünen verlieren leicht den Überblick, wer von den Autos da unten auf der Strecke denn nun eigentlich wirklich in Führung liegt, ob das vorn an der Spitze oder eines weiter hinten?#w1#

Und: Ein Faktor, der bisher mit rennentscheidend sein konnte, fällt nun weg, hat Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug festgestellt. "Ich würde mir durchaus einen Reifen wünschen, der einen Abbau zeigt über die Distanz", sagte er eindringlich, "dann wird der Fahrer noch mehr gefordert. Der sehr konstante Reifen ist natürlich eine gute Leistung vom Reifenbauer, natürlich will man bei Dunlop auch Konstanz zeigen - aber man hat eine Variable weniger. Eine Variable war bisher neben Gewicht und Tankfüllung immer der Reifen."

'Motorsport-Total.com' hat bei Dunlop angefragt: Was sagt man dort dazu? Dunlop-DTM-Technikchef Michael Bellmann: "Dunlop hat - wie bei Premium Herstellern im Motorsport üblich - ein großes Ziel: das bestmögliche Produkt an den Start zu bringen. So haben wir für 2007 eine neue Laufflächenmischung gewählt, die den DTM-Reifen thermisch und mechanisch stabiler macht und noch länger für Rundenzeiten auf einem hohen Niveau sorgt."

"Man darf nicht vergessen, dass der Reifen auch auf Rennstrecken eingesetzt wird, welche ihn weitaus aggressiver rannehmen." Michael Bellmann

Und weiter: "Bei den ersten Rennen sahen wir, dass die Teamstrategien somit noch flexibler wurden. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die DTM-Version des Dunlop SP Sport Maxx auch auf Rennstrecken eingesetzt wird, welche den Reifen weitaus aggressiver rannehmen. Dort wird der derzeit viel diskutierte Drop höher ausfallen als etwa in Oschersleben." Eine solche Strecke könnte schon der EuroSpeedway Lausitz sein, der als Kurs mit hohem Reifenverschleiß gilt.

Aber damit zieht Dunlop keinen Schlussstrich unter die Diskussion. Man gibt sich durchaus offen für weitere Überlegungen. Dieter Seibert, Dunlop-Manager Marketing und Motorsport, erklärte: "Wir sind überzeugt, dass alle Verantwortlichen daran arbeiten, dass das Feld möglichst ausgeglichen ist und gleichzeitig möglichst viele Überholmöglichkeiten bestehen. Wenn es dazu Änderungen am Reifenreglement geben soll, bringen wir zusammen mit dem DMSB, der ITR und den Herstellern gerne unsere Ideen mit ein."

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