Schumacher und die Reifen: "Hochsensibles Thema"
Dass Formel-1-Stars in der DTM oftmals Schwierigkeiten haben, liegt nicht zuletzt an den Reifen, wie Ralf Schumacher aus eigener Erfahrung weiß
(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen, Jean Alesi, Mika Häkkinen: Die Liste der Formel-1-Stars, die in der DTM nicht an ihre Erfolge in der Königsklasse anknüpfen konnten, ist lang. Auch Ralf Schumacher hatte in seiner Premierensaison 2008 enorme Schwierigkeiten, sich an das Fahren mit Dach zu gewöhnen, holte in elf Rennen gerade mal drei Punkte.

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Ralf Schumacher glaubt, dass er die Reifen besser im Griff haben wird als 2008
Doch es ist weniger das Dach, das dem sechsfachen Grand-Prix-Sieger zu schaffen macht, sondern vielmehr das "schwarze Gold", also die Reifen. Die Dunlop-Slicks für die DTM-Tourenwagen unterscheiden sich nicht nur wegen der fehlenden Rillen massiv von den früheren Bridgestone-Reifen in der Formel 1. Das bekam Schumacher in der vergangenen Saison nicht nur einmal zu spüren.#w1#
"Das mit den DTM-Reifen ist wirklich ein hochsensibles Thema", erklärt der Ex-Mücke-Pilot, der 2009 einen HWA-Werks-Mercedes fahren wird. "Wenn der Luftdruck minimal abweicht oder wenn man es in der Aufwärmrunde zu gut meint und zu viel Temperatur aufbaut, dann kann der Reifen schon am Ende der gezeiteten Runde Grip verlieren. Das ist wirklich eine Wissenschaft für sich, die mir sehr, sehr schwer gefallen ist."

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Eine Wissenschaft für sich: Die profillosen Dunlop-Slicks für die DTM Zoom
Besonders im Qualifying seien die Reifen schwierig zu kontrollieren, was auch erklärt, warum Schumacher im Rennen oft besser unterwegs war als auf eine schnelle Runde: "Wenn man den Reifen nicht nach der letzten Kurve der Aufwärmrunde auf den Punkt auf Temperatur hat, fährt man den ersten Sektor gleich mal zwei, drei Zehntel zu langsam. Das ist ganz schwierig", sagt der Deutsche und gesteht: "Da werde ich sicherlich noch einige Reifen brauchen, bis ich das raus habe."
Auch in der Formel 1 sind die Reifen ein heikles Thema, wie Nick Heidfeld und Co. 2008 intensiver als je zuvor feststellen mussten. Aber Schumacher glaubt, dass er in der DTM die noch schwierigere Aufgabe zu bewältigen hat: "Es ist auf jeden Fall schwieriger als in der Formel 1", vergleicht der 33-Jährige. "Man muss wesentlich weicher und sauberer fahren, als ich das je in der Formel 1 gewohnt war."

