• 04.07.2010 18:02

  • von Britta Weddige

Schumacher dachte: "Ich Arschloch"

Ralf Schumacher ärgert sich immer noch über seinen Fehler am Start, der alles zunichte gemacht hat: Der Sieg am Norisring wäre realistisch möglich gewesen

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher ärgert sich immer noch, und zwar über sich selbst. Am Norisring hatte er mit der Pole-Position die allerbeste Ausgangslage, doch alle seine Chancen waren schon dahin, bevor die Startampel überhaupt aus war. "Unter Rot habe ich mich beim Finden des Schleifpunkts finden ein bisschen bewegt", berichtet der Mercedes-Pilot.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher ärgert sich über die vergebene Großchance am Norisring

Das ist zwar kein Frühstart und Schumacher hatte dadurch keinen Vorteil, doch das Reglement sieht auch für dieses Zucken eine Durchfahrtsstrafe vor. Er drehte eine schnellste Runde nach der anderen und führte das Rennen an, bis er nach dem siebten Umlauf seine Strafe absolvierte. Danach kehrte er als Letzter auf die Strecke zurück und musste das Feld von hinten aufrollen.#w1#

"Ich war selbst schuld", bekennt Schumacher. Er vermutet, dass er beim Suchen des Schleifpunkts zu sehr am Limit war. Als seine C-Klasse sich leicht bewegt, war ihm auch klar, dass sein Rennen ruiniert war. Was war sein erster Gedanke? "'Ich Arschloch' habe ich mir gedacht... und der Gedanke hat sich noch nicht verändert. Er ist noch immer der gleiche." An einer Art Nervosität, weil er das erste Mal auf der DTM-Pole stand, habe es aber nicht gelegen: "Dafür bin ich zu lange dabei. Es war einfach pure Dummheit."

"Dann habe ich im Monitor an der Straße die Genugtuung unserer Konkurrenz gesehen." Ralf Schumacher

Er wusste in diesem Moment auch, dass er eine Durchfahrtsstrafe bekommen wird. "Ich habe noch gehofft: 'Okay, vielleicht merkt es keiner'", sagt er und muss doch ein wenig lachen. "Aber dann habe ich im Monitor an der Straße die Genugtuung unserer Konkurrenz gesehen, als man es gemerkt hat. Aber so ist das halt nun einmal im Leben."

"Es ist extrem schade, vor allem ärgert es mich extrem für mein Team. Denn man hat in den ersten Runden gesehen, dass heute eventuell ein Podest oder ein Punkteplatz möglich gewesen wäre. Um das mal dezent auszudrücken, glaube ich, dass ich hätte heute sogar das Rennen gewinnen können. Naja, aber den Mist habe ich halt selbst gebaut und das ärgert mich gerade extrem."


Fotos: DTM am Norisring


Vom letzten Platz aus startete Schumacher eine Aufholjagd, ihm gelangen mehrere Überholmanöver, aber weiter als bis auf Rang elf kam er nicht mehr nach vorn. "Das war Schadensbegrenzung, aber eigentlich ein Schaden, den man nicht mehr begrenzen kann", sagt er über sein Rennen nach der Durchfahrtsstrafe. "Ich habe halt einfach versucht, so weit wie möglich nach vorn zu fahren, es ist mir zwar nicht so wirklich gelungen, aber mehr ging halt nicht."

Aber zumindest hatte er dabei ein bisschen Spaß: "Das eine oder andere Überholmanöver war witzig, das Auto war an sich sehr schön zu fahren, also das Rennen hat schon Spaß gemacht - nur an der falschen Stelle", seufzt Schumacher.

"Ich denke, dass es nach den ersten Runden selbsterklärend war, dass der Sieg heute möglich gewesen wäre." Ralf Schumacher

Seine C-Klasse sei "wirklich extrem gut gewesen", berichtet er weiter. "Aber deswegen ist die Enttäuschung umso größer, dass ich nicht in der Lage war, ordentlich loszufahren. Ich denke, dass es nach den ersten Runden selbsterklärend war, dass der Sieg heute möglich gewesen wäre. Ich bin ja nicht umsonst vorn direkt mal weggefahren. Das hätte heute funktionieren können. Das frustriert natürlich umso mehr, weil die Mannschaft es sicherlich verdient hätte, dass wir heute hier gewonnen hätten. Mercedes als Marke hat es, aber das neue Auto war heute definitiv besser."

Der Norisring hat zwar einen ganz eigenen Charakter, von daher kann Schumacher keine wirklichen Aussagen treffen, ob er seine Probleme vom Saisonanfang in den Griff bekommen hat. Aber grundsätzlich sei es so, "dass vom ersten Moment an alles sehr gut war, sehr gut gelaufen ist und dass ich sicherlich bei den Schnellsten dabei war, wenn nicht sogar der Schnellste war im Rennen. Das ist schon einmal ein sehr schönes Fazit. Aber: Wegfahren muss man auch noch können."

Jetzt hofft er, dass sich ihm eine solche Chance erneut bietet. "Ein One-Off wäre enttäuschend. Wir werden daran arbeiten, mal schauen, was da so möglich ist", kündigt er an. "Und ich werde alles daran setzen, dass ich das noch einmal wiederholen kann. Speziell für die Jungs, die an meinem Auto sind, denn die hätten heute mehr verdient."

DTM Live

DTM-Livestream

Nächstes Event

Lausitzring

23. - 25. Mai

1. Qualifying Sa. 09:10 Uhr
1. Rennen Sa. 12:55 Uhr
2. Qualifying So. 9:10 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:00 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt